Kapitel 7

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Michael's P.O.V

Nachdem ich Ash unter Tränen erzählt hatte, was bei meinem Vater vorgefallen war, hatte er mich gefühlte Stunden einfach nur umarmt und mich gehalten, wofür ich ihm mehr als dankbar war.

Ich sah ihm an, dass er ziemlich geschockt von der ganzen Sache war und ehrlich gesagt ging es mir nicht anders.

"Was willst du jetzt machen?" flüsterte Ash und strich mir vorsichtig die Tränen aus dem Gesicht, was mich leicht zum Lächeln brachte.

"Ich weiß es nicht." seufzte ich überfordert und blickte meinen Freund verzweifelt an. "Es sah nicht so aus, als ob Luke das freiwillig machen würde; Gott, wer würde sich schon freiwillig prostituieren und das mit grade mal Sechzehn?! Außerdem sagte er, dass er kein Zuhause hat; ich bin nicht weiter darauf eingegangen, weil er ziemlich fertig war, aber...und außerdem hat er Schmerzen, shit! Wir sollten mit ihm darüber reden oder?"

"Psh, du hast alles richtig gemacht, Mikey." hauchte Ash gegen meine Lippen. "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch." lächelte ich und legte meine Lippen auf seine.

"Und ja, du hast Recht: wir sollten wirklich mit ihm reden." murmelte mein Freund in den Kuss hinein und in diesem Moment war ich verdammt froh, dass ich ihn hatte und dass er mich unterstützte.

***

Mittlerweile hatten wir uns alle im Wohnzimmer versammelt.
Luke saß nervös mit seinen Fingern spielend in Ashs Lieblingssessel, während Ash und ich Luke gegenüber auf dem Sofa Platz genommen hatten.

"Also Luke." begann Ash sich räuspernd und ich war ihm ziemlich dankbar, dass er den Anfang machte, da ich gerade kein Wort rausbekam. "Ich bin Ashton, der Freund von diesem wundervollen Jungen, den du ja schon kennengelernt hast. Er heißt Michael."
Mit roten Wangen spielte ich lächelnd mit Ashs T-Shirtsaum, während er mir kichernd einen Kuss auf die Wange drückte, ehe er wieder ernst wurde und sich wieder dem nervösen Jungen zuwandte.

"Also, was ich sagen wollte; wir wollen dir helfen, Luke. Aber dazu musst du mit uns reden. Du musst uns erzählen, warum du bei Michael's Dad warst und das Ganze. Okay?"

Der Blonde sah kurz auf und nickte vorsichtig.
Sein misstrauischer Blick huschte von Ash zu mir und ich versuchte ihm ein kleines Lächeln zu schenken.

"Also du bist Sechzehn, nicht wahr?" fragte Ash leise und Luke nickte zur Antwort.
"Wo wohnst du?"

"I-ich habe kein Zu-zuhause." stotterte er nur wieder und starrte beschämt auf den Teppichboden.

"Du lebst also auf der Straße?" fragte Ash sicherheitshalber noch einmal nach.
"So in etwa." flüsterte Luke und als er unsere fragenden Blicke sah, fügte er noch etwas hinzu: "Eigentlich lebe ich im Kinderheim, aber ich bin abgehauen und...b-bitte verratet mich nicht; ich will da nicht wieder hin, bitte!"

Stumme Tränen rollten über seine Wangen und ich konnte nicht anders, als aufzustehen und zu ihm rüberzugehen, um ihn in die Arme zu nehmen. Er klammerte sich sofort an mir fest und schluchzte leise in mein Shirt.
"Sh, wir verraten dich nicht. Alles ist gut, Luke, alles ist gut." murmelte ich leise und strich ihm beruhigend über den Rücken.

"Deine Eltern sind...?" Ash war es sichtlich unangenehm es auszusprechen.
"Tot." bestätigte Luke schniefend und befreite sich aus meinen Armen.

"Ich nehme an, du hast dich prostituiert, weil du Geld brauchtest?" fragte mein Freund direkt nach und Luke zuckte bei dem Wort prostituiert merklich zusammen: "Ich wollte das doch gar nicht! E-eigentlich wollte ich nur einen n-normalen S-Stripjob, aber J-Jason meinte, ich könne nur wieder bei ihm a-arbeiten, wenn ich auch mehr mache, aber ich brauchte das Geld, also sagte ich ja und fuck!"

"Was heißt wieder?" hakte ich alarmiert nach.

Erschrocken schaute er auf: "I-ich meine, i-ich..."

"Luke." seufzte Ash und kniete sich ebenfalls vor den blonden Jungen, während er vorsichtig eine Hand auf sein Knie legte, was Luke kurz zusammenzucken ließ. "Wir wollen dir helfen okay? Aber dann musst du uns auch die Wahrheit sagen!"

Luke's P.O.V

"Ich wollte das doch gar nicht! E-eigentlich wollte ich nur einen n-normalen S-Stripjob, aber J-Jason meinte, ich könne nur wieder bei ihm a-arbeiten, wenn ich auch mehr mache, aber ich brauchte das Geld, also sagte ich ja und fuck!" brach es aus mir heraus, ehe ich über das Gesagte nachdenken konnte.

"Was heißt wieder?" hakte der Blauhaarige alarmiert nach.

Erschrocken schaute ich auf: "I-ich meine, i-ich..."

"Luke." seufzte dieser Ashton auf und kniete sich ebenfalls vor mich hin.
Seine Hand legte sich auf mein Knie und ich zuckte unwillkürlich zusammen.

"Wir wollen dir helfen okay? Aber dann musst du uns auch die Wahrheit sagen!" verlangte er und sah mich eindringlich an, während ich versuchte seinem Blick auszuweichen.

Es war mir gerade alles ein bisschen zu viel; alles war so schnell gegangen.
Vor wenigen Stunden wäre ich noch fast zum zweiten Mal vergewaltigt worden und nun saß ich hier in einer fremden Wohnung mit zwei fast fremden Typen, die mich mit ihren Blicken zu durchbohren schienen und meine Geschichte hören wollten.

Verzweifelt schweiften meine Augen durch das modern eingerichtete Zimmer und versuchten den mitfühlenden Blicken auszuweichen, doch schon bald riss mich ein Seufzen Ashtons zurück in die Realität.

"So kommen wir nicht weiter." murmelte er, während Michael mit einem wütenden "Fuck!" aufsprang und sich dafür einen vorwurfsvollen Blick von seinem Freund einfing.

"Bitte rede mit uns!" stöhnte er frustriert auf und ich atmete noch einmal tief durch.
Sie schienen nett zu sein und sie waren seit langem die ersten Personen, die einen Teil meiner Geschichte zu hören bekommen hatten.

Und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass wir vielleicht noch relativ gute Freunde werden konnten.

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Sorry, dass es so kurz und langweilig ist, ist eher ein Lückenfüller :D

Wer ist dafür, dass Calum auch endlich mal auftaucht?!♥

Words: 938 (ohne A/N)

Alone ||5SOS♥Cake/Mashton||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt