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Er zwinkerte mir zu und ich konterte schnell: „Süß, badet dich deine Mutter immer noch und sieht so deinen Oberkörper?" Aber innerlich dachte ich mir nur was für ein Arsch.

So ein Penner, ich dachte er wäre anders. Doch leider wieder eine bittere Enttäuschung. Warum denken eigentlich alle Jungs sie wären etwas besonderes, oder warum verhalten sie sich wie Arschlöcher? Ich hab mir zwar mit Can nichts vorgestellt, aber mit solchen Leuten will ich mich echt nicht abgeben.

Ich drehte mich um und hing die Jogginghose, die ich eigentlich vor hatte anzuprobieren, wieder zurück wo ich sie gefunden habe. Mit schnellen Schritten wollte ich den Laden verlassen, bis mich eine starke Hand auf meinem Oberarm festhielt und umdrehte.  Can stand vor mir und lachte mich aus. Wieso lacht der Affe jetzt so hässlich? Der soll mich gefälligst in Ruhe lassen, ich hasse Jungs solcher ekelhafter Art.

„Was lachst du so hässlich majmune jedan? (Du Affe)"

„Ist das  etwa verboten?"

„Nein, aber du kannst liebend gerne alleine lachen, und mich los lassen."

„Ich möchte aber liebend gerne mit Dir lachen, wenn du gestattest."

„Da muss ich dich leider bitter enttäuschen, wird wohl nichts."

„Hm, wenn das so ist dann bleiben wir beide eben hier stehen." Sein Grinsen kam wieder zum Vorschein. Ein ganz hübscher Junge eigentlich, doch was nützt ihm das Aussehen wenn sein Charakter für die Mülltonne ist. Wobei, ich kenn den doch gar nicht. Ich weiß doch nicht ob er das vorhin ernst meinte.

„Kannst du mich jetzt loslassen, hab es eilig."

„Mh, nöö"

„Hajde bitte man ich muss los."

„Wohin denn?"

„Geht dich einen Dreck an.", gab ich frech von mir. „Wie du meinst." Im ersten Moment verstand ich nicht so recht was er meinte. Aber in diesem Augenblick kam er mir näher. Sein Atem prallt auf meinem Gesicht ab und sein Grinsen wurde immer breiter. Diese Position war mir relativ unangenehm. Er war mir definitiv zu nah.

„Ich treff mich gleich mit meiner Tante."

„Sag es doch gleich"  Er ließ meinen Arm los und ich entfernte mich erleichtert von ihm.  „Na dann wünsch ich dir viel spaß, und ich hoffe ich hab dich nicht gestört." Sein Grinsen war mal wieder nicht zu übersehen. „Nein, bloß nicht.", sagte ich ironisch lachend.

Ich saß noch mit Arijana auf einer Bank während die kleinen Jungs im Sandkasten spielten. Ich rief schnell Elvedin an. „Hey, wann treffen wir uns?", fragte ich ihn als er annahm.

„Wo bist du?"

„Ich bin mit Arijana auf dem Spielplatz vor dem Einkaufscenter."

„Okay, bleibt dort. Wir kommen." Wir legten auf und ich fragte Arijana: „Wo ist eigentlich Halid?" Halid ist der Ehemann von Arijana und der Bruder meines Vaters, somit ist er mein Onkel.

„Er musste arbeiten, aber wenn du willst kommt heute Abend zu uns, dann kannst du ihn nach langer Zeit wieder sehen." Halid und Arijana sind beide sehr jung, Arijana ist gerade mal 23 Jahre alt und hat mit 18 geheiratet. Halid ist nur zwei Jahre älter. „Lasst uns doch heute Abend in die Stadt gehen. Hanan kann bei uns schlafen"

„Okay, ich sag Halid dann bescheid."

Ich sah wie Elvedin und Semira Hand in Hand auf uns zu kamen. Sie begrüßten Arijana mit einem links Kuss rechts Kuss. „Kommt ihr heute Abend auch mit in die Stadt?", fragte ich an das Paar gerichtet.

Das Mädchen vom DorfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt