Prolog

97 4 1
                                    


Childe sah sich nochmal gründlich um. Er hatte alles vorbereitet. Es konnte einfach nicht schief gehen.

Er wies die Fatui, die in einer Ecke standen an, nochmals die Ketten zu überprüfen. Immerhin wollten sie keine Überraschungen erleben.

Die Tür zu dem Kellerraum wurde aufgestoßen und Scaramouche kam herein. Er wirkte nicht glücklich.

„Was ist los?", fragte der 11. Harbinger und drehte sich zu dem kleineren um.

Der 6. Harbinger ballte die Hand zur Faust und stieß ein Schnauben aus.

„Wenn ich ihn nicht brauchen würde, hätte ihn schon lang zu Tode gefoltert. Wie kann man so emotional und nervig sein.", beschwerte er sich.

Childe drehte den Kopf weg und verbarg so sein Grinsen. Er wusste wovon Scaramouche sprach. Immerhin hatte der kleinere mit dem großen Hut ihm gesagt, er hätte so lange gebraucht da noch was in Sumeru erledigen musste. Was genau er dann zu erledigen gehabt hatte, hatte Childe sehr schnell mitbekommen. Immerhin saß der Blonde in einer der Zellen im Keller der Bank des Nordens. Und häufig hatte er, als er daran vorbeigelaufen war, um alles für seinen Plan vorzubereiten gehört wie der Mann darin rumgekeift und sich geweigert hatte irgendwas zu tun.

Eigentlich hätte Scaramouche Childe fast schon leid getan, aber es war manchmal einfach zu witzig gewesen, wenn er Gesprächsfetzen mitbekommen hatte. Außerdem war Scaramouche danach immer etwas geladen und verstimmt und Childe nutzt das gerne aus um ihn etwas weiter zu tritzen.

„Du könntest ihn ja auch einfach wieder laufen lassen.", schlug der 11. Habringer schließlich vor und unterdrückte sein grinsen, während er sich wieder Scaramouche zuwandte.

„Und wer baut mir dann meine Maschine? Das kann doch sonst keiner."

„Und wieso belästigst du dann alle anderen damit?", musste der orangehaarige nun doch Grinsen.

„Du hättest ihn doch auch einfach nach Inazuma schleppen können."

Scaramouche funkelte Childe an.

„Das hab ich dir doch schon mehrmals gesagt. Weil sie wahrscheinlich das vermuten. Und es sollte fertig werden bevor dieser Vogel mit komischen Ohrenmütze hier auftaucht."

„Mit komischen Kopfbedeckungen kennst du dich da bestens aus.", konnte Childe sich sein Kommentar einfach nicht verkneifen und floh danach regelrecht aus dem Raum.

Nachdem er den Keller zum gefühlt 100 mal überprüft hatte, ging er in sein Büro um dort die letzten Sachen zu regeln. Immerhin würde er jetzt wahrscheinlich für ein paar Wochen wegbleiben. Eigentlich hatte er vorgehabt auf seiner Reise nach Mondstadt auch noch über den Drachegrat zu gehen und nach Albedo zu schauen, aber dafür war inzwischen zu ungeduldig. Die Vorbereitungen hatten ihn schon mehr Zeit gekostete als er eigentlich eingeplant hatte und so langsam juckte es ihn in den Fingern.

Er beeilte sich seine Unterlagen zu sortieren und gab die dann dem Fatui, der vor seiner Tür wartete. Childe gab um kurze Anweisungen wem er was zu geben hatte und machte sich dann auf den Weg in seine Wohnung.

Zum Glück war in der Zeit, in der er im Gefängnis gewesen war, jemand dort gewesen, um sie sauber zu halten.

Die ersten paar Tage nachdem er wieder in seiner Wohnung gewesen war, hatte er sich regelrecht verbarrikadiert und Kaeya ganzes Zeug wieder in die Kisten verfrachtet. Allerdings hatte er es nicht übers Herz gebracht sie wegzuschmeißen. Er wusste selbst nicht genau wieso, immerhin waren es eigentlich gar nicht Kaeya Sachen gewesen. In diesem Zustand, während er völlig aufgelöst zwischen den Kisten saß und vielleicht auch ein bisschen geweint hatte, war Scaramouche gekommen.

Anders als Childe vermutet hatte, hatte er ihm nicht vorgehalten, dass er es ihm ja gesagt hatte. Nein, Scaramouche hatte sich zu ihm gesetzt und sie hatten einfach nur geredet und dann hatte Childes Plan, der ja schon in Mondstadt angefangen hatte, den letzten Feinschliff bekommen.

Nach nur ein einer knappen Stunden hatte Childe alles durchgeschaut und die Notiz für den Fatui der sich wieder um seine Wohnung kümmern würde, auf dem Tisch zurück gelassen. S wurde Zeit, dass er sich an den Stadtrand begab. Immerhin würde in wenigen Minuten seine Gruppe nach Mondstadt aufbrechen. Ein letzten Mal schaute er sich in der Wohnung um.

Wenn er das nächste Mal wieder zurück kam, wäre er nicht mehr alleine. 

SOFT -I'll Be Waiting-Chaeya Teil 2  SOFTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt