Kapitel 5

15 2 0
                                    


Kaeya

Bis zum Morgengrauen wälzte Kaeya sich schlaflos hin und her. Obwohl er sich mal wieder die Kante gegeben hatte, war er trotzdem nicht betrunken genug um einfach einzuschlafen. Er musste die ganze Zeit an die Sache mit Rosaria denken. Wieso um alles in der Welt hatte er sich auch darauf eingelassen? Sie hatten es öfter vor seiner Zeit in Liyue gemacht, aber das war es eben auch: vor seiner Zeit in Liyue. Er wusste das er Rosaria ausgenutzt hatte und versucht hatte den Harbinger zu vergessen, aber das war gewaltig nach hinten los gegangen. Denn zuerst war er gar nicht in Stimmung gekommen und dann, als er betrunken genug gewesen war, hatte er sich plötzlich Childe vorgestellt. Und als Rosaria dann auch noch ‚Ich liebe dich' gerufen hatte, war alles vorbei gewesen. Kaeya konnte einfach nicht verstehen wieso sie das getan hatte. Außer zu flisten und ab und zu miteinader zu schlafen war nie was zwischen ihnen gewesen. Sie hatten auch nur wenn Kaeya wirklich betrunken gewesen war, tiefsinnige Gespräche geführt und an das meisten konnte der Blauhaarige sich schon gar nicht mehr erinnern.

Bis zum Vormittag blieb der Blauhaarige noch im Bett und währe wahrscheinlich auch noch länger darin geblieben, wenn Diluc ihn nicht rausgeworfen hätte.

Also stieg Kaeya aus dem Bett, setzte sich kurz darauf an den großen Tisch und aß das, was Adeline ihm hinstellte. Als Diluc ihn fragte, was er heute vorhatte, zuckte Kaeya nur mit den Schultern. Der Rothaarige verabschiedete sich nur kurz darauf und Kaeya sagte ihm das er heut Abend sowieso wieder in der Taverne sein würde. Zu seiner Überraschung tadelte Diluc ihn nicht wegen seinem Alkoholkonsum, sondern nickt nur knapp und machte sich dann auf den Weg.

Kaeya ging nur knapp eine halbe Stunde später aus dem Weingut in Richtung Mondstadt. Er würde Rosaria suchen und mit ihr reden. Das von gestern hing ihm immer noch nach. Und dann würde er nach Bennett schauen. Dieser hatte ihm gestern bestätigt, was Diluc ihm gesagt hatte. Anscheinend hatte Childe ihm nicht nur den Arsch gerettet, sondern ihn auch noch bis zum Weingut getragen. Auch wenn Kaeya gern so stat als wüsste er nicht wieso der Harbinger so etwas tun sollte, war ihm doch klar, dass Childe noch Gefühle für ihn hatte.

Kaeya war nicht mal die hälfte der Strecke gegangen, als ihm ein Ritter entgegenkam. Er kannte ihn vom sehen, aber nicht seinen Namen.

„Sir Alberich! Gut das ich Sie hier treffe! Es sind Schatzräuber gesichtet worden. Nicht weit von hier!", rief er ihm schon weitem aufgeregt entgegen.

„Wo ist dein Partner?", wollte Kaeya wissen, da die Ritter aus Patrouille eigentlich immer zu Zweit unterwegs waren.

„Er ist zurück um Verstärkung zu holen!", erklärte der Ritter etwas außer Atem als er bei Kaeya ankam.

„Wo genau?", fragte der Blauhaarige und der Ritter zeigte in eine Richtung.

„Ein paar Minuten zu Fuß von hier."

Kaeya überlegte kurz. Er hatte kein Schwert bei sich und er wusste nicht genau wie viele es waren, aber er konnte den Ritter auch nicht allein lassen, zumal er wahrscheinlich deutlich geschickt mit dem Schwert war wie der Ritter selbst. Außerdem sollte ja bald Verstärkung eintreffen, wenn der andere Hilfe holte.

„Zeigs mir.", entschloss er sich kurzum und folgte dem Ritter in die Richtung, in die er zuvor gezeigt hatte.

Sie waren nur ein paar Minuten unterwegs, als der Ritter plötzlich stehen blieb.

Kaeya sah sich um, konnte aber keine Schatzräuber erkennen.

„Was ist?", fragte er.

„Wir sind da.", war alles was der Ritter von sich gab, allerdings deutlich weniger aufgeregt als er noch vor ein paar Minuten gewirkt hatte. Er wirkte eher vollkommen entspannt.

Der Blauhaarige wusste sofort das etwas nicht stimmte und mit nur einem Satz war er bei dem Ritter, der nicht mit einem Angriff gerechnet hatte und so hatte Kaeya realtiv leichtes Spiel ihn auf den Boden zu befördern und sein Schwert zu entwenden.

„Was ist hier los?", fragte er den nun auf dem Boden liegenden Ritter, doch dieser grinste ihn nur dämlich an.

„Was...?", der Rittrmeister konnte seine Frage nicht zu Ende stellen, da kamen schon die ersten Gestalten hinter Bäumen und Felsvorsprüngen hervor.

Es waren Fatui.

Kaeya braucht nur einen kurzen Augenblick um die gesamte Situation zu überblicken. Er hatte keine Chance.

Tartaglia

Bennett war mehr als unterhaltsam. Er erzählte den Harbinger von seinen Abenteurern und seinem neuen Abenteurerfreund Vlad. Natürlich wusste Childe längst wer Vlad war, immerhin hatte er ihn auf Bennett angesetzt. Trotzdem hörte Childe sich alles geduldig an. Er mochte Bennett wirklich und wollte nicht das der kleiner den Eindruck erhielt, dass er Childe langweilte.

Zu Childe größter Freude kam gegen Mittag Diluc am Hirschjäger vorbei. Das bedeutete das Kaeya irgendwo allein war. Wenn er ganz viel Glück hatte, war Kaeya noch nicht einmal in Mondstadt. Diluc strafte Childe mit einem abfälligen Blick, auch wenn der Harbinger den Eindruck hatte, dass er nicht mehr ganz so abfällig war, wie noch vor ein paar Tagen. Am liebsten hätter er den Rothaarigen übertieben freundlich gegrüßt, ließ es aber dann doch. Er wollte nicht provozieren. Immerhin hatte er sich hier mit Bennett getroffen, um ein Alibi zu haben wenn Kaeya verschwand und dann sollte er nicht einfach Leute provozieren und vor allem nicht Diluc. Der würde sowieso früh genug wissen wer da hinter steckte, dann musste Childe es ihm nicht auch noch leichter machen.

Sie saßen bis Nachmittags beim Hirschjäger und anschließend überredete Bennett Diluc, dass sie sich vor die Taverne setzte konnten. Childe hatte nicht damit gerechnet aber nach ein paar Bitten von Bennett gab er schließlich nach, wenn der kleiner Versprach, dass der Harbinger keinen Fuß in die Tavere setzten würde sondern sich nur draußen und dann ums Eck neben der hinteren Treppe aufhalten würde. Childe war mehr als zufrieden. Das lief doch alles viel zu glatt.

Bennett war gerade in der Taverne um etwas neues zu Trinken zu besorgen, als sich einer der Fatui zu Childe setzte. Er schaute sich um, ob auch niemand in Hörweite war, lehnte sich zu dem Harbinger und find so leise möglich an zu sprechen, dass es aber nicht auffiel.

„Es ist alles erledigt. Wir konnten ihn überwältigen noch bevor er die Stadt betreten konnte. Niemand hat etwas gesehen."

Childe hatte das das Bedürfnis aufzustehen und die ganze Welt zu umarmen.

„Irgendwelche Zwischenfälle?", fragte er aber stattdessen ebenso leise.

Der Fatui nickt knapp und Childes Laune sank sofort wieder.

„Er hat ziemlich schnell gemerkt das etwas nicht stimmt und von dem Lockvogel das Schwert bekommen. Wir haben insgesamt 8 verletzte und 5 Verluste erlitten."

„Verluste?", Childe hatte ja damit gerechnet das der Rittermeister sich wehren würde, aber damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Er hatte schon das doppelte an Fatui beauftragt, als er es bei jedem anderen getan hätte und trotzdem waren jetzt 5 seiner Leute tot.

Der Fatui nickte.

„Aber ansonsten lief alles wie geplant. Der Trupp ist jetzt auf dem Weg nach Liyue."

Diesmal war es Childe der nickte.

„Gut. Geh jetzt. Ich denke ich werde in 2 Tagen nachkommen."

SOFT -I'll Be Waiting-Chaeya Teil 2  SOFTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt