Kapitel 4

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Ich trank einen letzten Schluck aus meiner Flasche und stieg in den Wagen. Tief atmete ich durch, während mich meine Mechaniker aus der Box Richtung Startaufstellung schoben. „Du packst das Lucie!", sagte Matt in mein Ohr. Er hatte recht, ich würde es schaffen. Ich würde ein gutes Rennen fahren. Vielleicht sogar Podium, aber Hauptsache ich hielt P4. Das war mein Ziel für heute. Entweder P4 halten oder sogar besser werden.

Als die Lichter ausgingen fuhr ich los. Sofort war ich in meinem Modus. Ich blickte in den Rückspiegel und sah einen Mercedes hinter mir. „Matt? Wer ist hinter mir? Wie viel Abstand?", fragte ich nach. „Das ist Hamilton. Gap beträgt 1.5.", verkündete er und ich trat aufs Pedal.

In Runde 22 sprach Matt mir ins Ohr. „Safety car deployed. Nächste Runde mit Safety car. Vergiss nicht, kein Überholen, nicht schneller als erlaubt.", sagte Matt. „Verstanden.", erwiderte ich nur. „Achtung in Kurve 3, Fahrzeugteile. Hülkenberg ist mit Piastri gecrasht.", informierte mich Matt, als ich mit erlaubter Geschwindigkeit in die nächste Runde fuhr. „Gehts den beiden gut?", fragte ich nach, während ich meine Reifen warm hielt. „Positiv. Beide wohlauf aber DNF.", sagte Matt und ich atmete erleichtert aus. Noch 17 weitere Fahrer im Rennen. Drei vor mir und 14 die ich hinter mir halten musste. „Okay, Safety car out.", sagte Matt drei Runden später und als das Licht erlosch, drückte ich aufs Gas.

„Box, Next Lap. Box.", sagte Matt zu mir in Lap 40. „Verstanden.", gab ich zurück und fuhr weiter. Ich fuhr die nächste Runde und bog dann in die Boxengasse ab. Ich bremste runter und fuhr zu meiner Box. „Wir steigen von Medium auf soft um.", informierte mich Matt und ich konnte auch schon weiter fahren. Mit knappen 80km/h fuhr ich aus der Boxengasse und beschleunigte dann sofort. „Welcher P?", fragte ich nach. „P10.", informierte mich Matt und ich überholte den einzigen Hass, der noch fuhr. Das musste dann wohl Kevin sein. Ich fuhr weiter und überholte noch fünf weitere Autos. „Welcher P?", fragte ich wieder nach. „P5. Du hast 1.2 gap zu Norris.", informierte mich Matt. In einer Kurve zwei Runden später zog ich endlich an Norris vorbei. „P4 vor dir ist Lewis. Gap beträgt 1.8.", sprach Matt in mein Ohr. Bis Runde 51 fuhr ich hinter Lewis her, dann konnte ich ihn einer Kurve endlich überholen. „Du bist wieder P4. Versuch das zu halten.", sagte Matt. Verstanden.", sagte ich zurück. In Kurve drei, Lap 55 dann die erlösenden Worte von Matt. „Du hast eine Gap von 0.9 zu Fernando. Er ist angeleitet worden dich vorbeizulassen. In Lap 56 überholst du ihn.", sagte Matt und ich seufzte erleichtert. Vermutlich war das ganze sogar Fernandos Idee. In der nächsten Runde zog ich in Kurve 5 endlich an Alonso vorbei, der mir einen Daumen nach oben aus dem Cockpit streckte. Er blockte Lewis von hinten ab und ich fuhr in Runde 57 als dritte übers Ziel. „Du hast es geschafft Lucie! P3! Lucie das ist P3!", brüllte Matt und ich fuhr meine Cooldown Runde. Danach fuhr ich in die Boxengasse. Ich kletterte aus dem Auto und sprang in die Arme meines Teams. „P3!", rief Mike begeistert und zog mich in seine Arme. Atemlos, aber total glücklich, umarmte ich ihn zurück. „War das Fernandos Idee?", fragte ich dann und zog meinen Helm aus. „Ja, er meinte er hat so viele Podien. Da möchte er dir dein erstes gleich mal gönnen.", sagte Mike grinsend und in dem Moment rollte Alonso auch ein. Er stieg aus und ich stürmte auf ihn zu. Ich sprang in seine Arme und er drehte sich lachend mit mir im Kreis. „Aber du hättest mir doch nicht den Platz geben müssen!", sagte ich vorwurfsvoll. Er zog seinen Helm aus und lachte. „Du hast es dir aber verdient. Ich hab Enrico die Ganze Zeit davon reden lassen, wie es bei dir läuft.", sagte er lächelnd. „Danke Fernando!", sagte ich ehrlich und und umarmte ihn nochmal. Als nächstes wurde ich von Holly auch schon zum Podium geschliffen.

„Auf P3, die einzige weibliche Fahrerin im Grid. Einen großen Applaus für Lucie Dawn!", rief der Kommentator und ich ging unter Applaus aufs Podium. Nach mir kam Checo und dann Max. Wir bekamen unsere Pokale und kurz danach bekam ich von Checo bereits die erste Ladung Champagner ins Gesicht. Lachend schüttelte ich meinen triefenden Kopf und spritze Checo ebenfalls nass. Doch die Rechnung hatte ich ohne Max gemacht. Den der zweite RedBull Fahrer attackierte mich von hinten. Lachend rannte ich vor den beiden Fahrern weg und versuchte sie ebenfalls zu erwischen. Irgendwann gab ich auf und sie schütteten ihre Rest beide über mich. Den Moment nutzte ich und schoss meinen Rest Champagner auf die beiden. Dann war das ganze Spektakel auch bereits zu Ende und Holly zog mich mal wieder mit sich.

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