Kapitel 14

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Am nächsten Abend wartete ich auf Daniel, der mich für die Gala abholen würde. Lewis hatte ich gesagt, dass ich mit Daniel fahren würde. Ich hatte ziemlich wenig Lust auf Lewis heute. Ich war immer noch sauer auf ihn wegen gestern. Wütend starrte ich aus dem Fenster von Daniels Auto. Bis jetzt hatte ich, vor unserem Tauchausflug, dem Jetskifahren und dem Abendessen, nicht viel mit ihm zu tun gehabt. Aber er war mir bis jetzt sehr sympathisch, weshalb es mir ein wenig leidtat, dass ich gerade so genervt war und jeden Gesprächsversuch abblockte. „Ach komm schon Lucie, Lewis hat es doch nicht so gemeint. Ich weiß, er kann manchmal über die Stränge schlagen. Und was er gestern Abend gesagt hat, war in keiner Weise okay oder gerechtfertigt. Aber er macht sich nur Sorgen, und will dich beschützen.", versuchte es Daniel erneut. Ich seufzte auf und starrte weiter aus dem Fenster. „Er hat gesagt, dass er enttäuscht von mir ist...", murmelte ich leise. „Ich weiß, und es tut ihm wirklich leid, er zerbricht sich schon seit gestern Abend den Kopf.", Daniel sah mich mitfühlend an. „ Du verstehst nicht...Genau das haben John und meiner Mutter fast täglich zu mir gesagt. Weißt du, wie weh es tut, diesen Satz zu hören? Was er in mir auslöst? Ich habe mich gestern so schlecht gefühlt! Und dann musste ich mich entschuldigen! Glaubst du, dass Max sich bei mir entschuldigen musste? Für die Sachen, die er zu mir gesagt hat? Nein. Nur ich musste mich entschuldigen. So, wie es immer war...", brachte ich hervor. „Es tut mir so leid, Lucie. Wirklich. Das hast du nicht verdient. Du hattest nichts davon verdient, glaub mir das...Bitte. Lucie, du bist so eine gute Person, und wenn du willst rede ich mit Max, dass er sich bei dir entschuldigt, wegen der gesagten Sachen gestern.", bot er an. Ich schüttelte den Kopf. „Ich will keine Entschuldigung von ihm hören. Ich will gar nichts von ihm hören", murmelte ich und starrte aus dem Fenster.

Wenig später kamen Daniel und ich an der Location an. Gemeinsam stiegen wir aus und wurden fast sofort von Blitzlichtgewitter empfangen. „Warum bin ich noch mal hier?", seufzte ich genervt, setzte aber ein glückliches Lächeln auf. „Für die gute Publicity.", grinste Daniel neben mir leise vor sich hin. „Ach halt die Klappe.", lachte ich und schlug ihm leicht gegen die Schulter. „Ich wette einen Fünfer, dass morgen mindestens drei Zeitungen darüber berichten, dass wir womöglich zusammen sind.", grinste er. Seine Augen funkelten belustigt. „Und sie werden diskutieren, warum du gestern bei meinem Streit mit Max nicht eingeschritten bist.", zog ich ihn auf. „Darauf setze ich einen Zehner.", kicherte ich dann weiter. „Die Wette gilt, Lucie Dawn.", lachte er und hielt mir den Arm hin, bei welchem ich mich einhakte. Geschickt warf er dem Parkservice Jungen den Autoschlüssel zu. Dieser sah uns mit großen Augen. „Willst du ein Bild machen, Kleiner?", grinste Daniel ihn an. Der Junge nickte überfordert. „Komm her, ich mach ein Bild von euch beiden.", bot ich an. „Ich hätte lieber eines mit euch beiden, wenn das möglich wäre...?", stotterte der Junge. Er war vielleicht 18, hatte also vermutlich frisch seinen Führerschein und machte den Job neben der Schule. „Klar, gar kein Problem.", lächelte ich und machte Platz zwischen uns. Ich winkte einen der Fotografen rüber und bat ihn ein Bild von uns dreien zu machen.

Knapp fünf Minuten später betraten wir endlich diese Gala. Innen wartete bereits Lewis. „Pünktlich wie immer ihr zwei.", grinste er uns an. Gelangweilt drehte ich mich von ihm weg und ignorierte ihn geflissentlich. Natürlich ein richtig kindischer Move von mir, aber ich konnte nicht anders. Ich war noch immer sauer auf Lewis für den vorherigen Abend. „Lucie, es tut mir wirklich leid, was ich gestern gesagt habe.", versuchte es Lewis erneut. „Ich will es gar nicht hören. Lass mich einfach in Ruhe.", presste ich heraus und griff mir einen Champagner, der von Kellnern rumgetragen wurde. Wie ich solche Schicki-Micki Veranstaltungen doch hasste. Ich nahm einen großen Schluck und sah mich um. Ich sah Nico Rosberg auf uns zukommen. Freudestrahlend begrüßte er erst Lewis und Daniel. Zuletzt wendete er sich mir zu. „Und du bist also die berühmte Lucie Dawn. Freut mich sehr, ich bin Nico.", lächelte er mich an. „Hi, freut mich ebenfalls.", ich streckte ihm lächelnd die Hand entgegen. „Wie fühlt es sich an, als einzige Frau im Grid mitzufahren?", er sah mich neugierig an. „Ach, es geht. Ich verstehe mich ja mittlerweile mit den meisten ganz gut.", lächelte ich leicht. „Außer mit Max.", lachte Nico, was mich etwas grinsen ließ. „Ja, unteranderem nicht mit Max...", lachte ich leicht. „Max war schon immer etwas speziell, aber tief drinnen ist er ein super Kerl, glaub mir. Ihr müsst euch nur besser kennenlernen.", versuchte er mir gut zu zureden. Ich verzog leicht das Gesicht. „Ja...ich denke nicht. Wir sind Nachbarn, und najanicht unbedingt die besten Nachbarn.", gestand ich säuerlich grinsend. „Das wird schon.", versuchte er mir weiter Mut zuzureden. Ich nickte nur, da ich keine Lust auf eine weitere Diskussion bezüglich Max hatte. Die Diskussion mit Lewis gestern hatte mir bereits gereicht für die nächsten Tage.

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