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Nach einem sehr langen Abend rief ich Rafe irgendwann an, er hatte mir ja angeboten mich abzuholen. Ich musste zugeben, dass ich sehr sehr betrunken war. Viiel stärker als gestern. Ich versuchte mich so sehr zu konzentrieren, dass ich am Telefon nicht lallte, aber Sarahs Kommentare neben mir machten es noch schlimmer und ich musste dauernd lachen. Er versicherte mir, dass er in 10 Minuten da war und natürlich auf meine Bitte hin auch Ki und Sarah nach Hause fährt.

Für uns war die Autofahrt tatsächlich sehr lustig, für Rafe denke ich eher nicht so - rückblickend betrachtet. Oder vielleicht schon, weil er sich darüber lustig machte, wie betrunken wir alle waren. Jedenfalls meinte er zu einem späteren Zeitpunkt, dass er noch nie drei so „schnatternde" Frauen in seinem Auto hatte. Ich kann nicht mehr genau sagen, um was es genau ging - wahrscheinlich banales Zeugs - aber wir machten uns über diese Dinge so lustig und parodierten die Leute um die es in dem Gespräch ging. Rafe war dabei so still, wie ich ihn noch nie erlebt hatte und setzte eine nach der Anderen ab. Dann fuhren wir zum Haus meiner Abuelos.
Nachdem Sarah ausgestiegen war und somit niemand mehr für mich zum „schnattern" war wurde ich fürchterlich müde. Ich lehnte mich am Fenster an und musste damit kämpfen, nicht im Auto einzuschlafen.

„Wir sind da. Na los, aussteigen" sagte Rafe, als er den Wagen geparkt hatte. Ich brummte nur irgendwas und stieg trotzig aus. Tja, beim Laufen hatte ich auch so meine Probleme und weil ich zudem auch so unfassbar müde war kam ich Rafe nur schwer nach. Er seufzte und kam dann auf mich zu. Was dann passierte sah ich nicht kommen. Er packte mich an der Hüfte und hob mich über seine Schulter, sodass ich kopfüber über seine Schulter hing. Ein Glück, dass mir sowas nichts ausmachte, sonst hätte ich ihn wahrscheinlich von oben bis unten angekotzt. Da hat sich das viele achterbahnfahren als Kind doch bezahlt gemacht!
Als er mich oben auf meinem Balkon absetzte, da ich den Schlüssel in der Tasche hatte meckerte ich ihn noch an: „Es gibt auch romantischere Wege um seine Freundin nach oben zu tragen" „Ja, aber du brauchst heute keine Romantik mehr sondern Schlaf, also los sperr auf und leg dich hin" erwiderte er lächelnd.
„Nein Rafe, ich kann jetzt nicht schlafen" sah ich ihn dann an. Er hob fragend die Augenbrauen. „Na wenn mich einmal so ein hübscher Kerl heimbringt muss ich mich doch bei ihm bedanken" sagte ich dann ironisch und grinste. Er fing an zu lachen, nahm mir den Schlüssel aus der Hand und sperrte auf. „Na alsoo" meinte ich und wollte mich an ihn ranschmeißen, aber er drückte mich weg. „Alya bitte, du weißt dass ich dir niemals was abschlagen könnte, vorallem sowas nicht aber du bist einfach so betrunken dass du mir morgen dankbar sein wirst, wenn ich dir jetzt sage, dass du schlafen sollst" sagte er mit fürsorglichem Blick.
„Spaßverderber" meinte ich trotzig und ließ mich auf mein Bett fallen. In dem Moment, in dem ich die Augen schloss war ich dann auch sofort eingeschlafen.

Am nächsten „Morgen" - also es war 12 Uhr mittags wachte ich auf. Rafe lag neben mir bereits wach und war am Handy. Als er bemerkte, dass ich aufgewacht war fragte er: „Na, wie gehts dem Kopf?" Ich grummelte darauf etwas und vergrub mein Gesicht im Kissen. Mein Kopf hämmerte brutal. Jetzt kamen auch die Erinnerungen von gestern wieder hoch. „Oooh nein.... Rafe das tut mir so Leid von gestern" meinte ich dann - immernoch mit dem Kopf im Kissen. „Was meinst du? Dass ich euch drei schnatternden Enten nach Hause bringen musste, ich dich hochgetragen habe oder dass du erleben musstest, wie ich „Nein" zu Sex gesagt hab?" lachte er und gab mir einen Kuss auf den Kopf. „Mach dir nichts draus, wird sicher mal Abende geben, wo du mich abholen musst" lachte er und ging ins Bad.

Ich brauchte noch eine Weile, dann zog ich mich um und ging ebenfalls ins Bad. Während dem Zähneputzen unterhielten wir uns über die heutigen Pläne: „Was machst du heute noch?" „Urgh. Heute ist doch dieses Abendessen bei uns... Wenns nicht all zu spät wird komm ich danach noch vorbei ok? Oder hast du schon Pläne?" „Nee die Jungs sind mit Popes Dad schon längst beim Angeln und kommen bis spät nachts nicht zurück. Ki und Sarah haben es sich schon wochenlang ausgemacht heute shoppen aufs Festland zu fahren aber ich glaube das packe ich heute nicht" meinte ich und fasste mir an den Kopf, Rafe lachte mich derweil aus.
„Kann ich nicht einfach mit zu dir kommen? Während die Gäste da sind warte ich einfach in deinem Zimmer und schau ne Serie oder so" schlug ich vor. „Oh, äh, nein das denke ich ist keine gute Idee. Ich muss jetzt gleich sicher Dad helfen bis heute Abend und ich weiß ja auch nicht, wann die wieder verschwinden. Wie gesagt ich komm einfach her dann. Bei uns würdest du dich sicher langweilen" erwiderte er, wobei mir seine Antwort irgendwie so vorkam, als würde er nicht wollen, dass ich zu ihm nach Hause fahre. Kann mich aber auch getäuscht haben.

„Na gut, dann schaue ich mal, was ich mache. Jetzt brauch ich erstmal was zu essen... willst du auch was?" fragte ich anschließend. Rafe schüttelte den Kopf: „Nein danke, sag deiner Abuela ich hätte wirklich gern mitgegessen, aber ich muss dann- Dad wartet sicher schon"
Je öfter ich das Wort „Ward" oder „Dad" aus Rafes Mund höre, desto weniger mochte ich ihn.

Rafe fuhr also dann nach Hause und ich aß zusammen mit meinen Abuelos zu mittag. Sie berichteten mir, dass sie heute zum Markt gehen wollten und fragten mich, ob ich mitkommen möchte. Aufgrund meines Katers lehnte ich aber dankend ab. Ich wollte heute einen entspannten Pool Tag machen und endlich das Buch fertig lesen, das ich mitgenommen hatte. Außerdem berichtete ich ihnen, dass ich heute Abend für die beiden kochen wollte und dass sie mir die Zutaten dafür bitte mitbringen sollten. Dann schrieb ich mit meiner Abuela zusammen noch die Einkaufsliste und machte mich Pool-ready.

If this is love - Part 2 von „seven things | Rafe Cameron"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt