Mittlerweile waren zwei Wochen vergangen. Das Studium war wirklich interessant. Da wir dieses Semester hauptsächlich die Basics vom Musikgeschäft, aber auch Dinge wie Medienbetriebswirtschaft oder journalistische Grundlagen lernen, ist nicht sehr viel Praxis vorhanden. Eigentlich bestehen meine Tage aus Uni, Bibliothek und lernen zu Hause.
Meine anfänglichen Sorgen, ich wäre hier völlig alleine, waren schon vom ersten Tag an verflogen. Noch immer befand ich mich in der Clique, bestehend aus Charlotte, Annie, Clark, Tom und Pauline. Trotz dem Spaß, den ich mit diesen 5 Leuten habe, vermisse ich meine Freunde und vor Allem Rafe unendlich. Um ehrlich zu sein gibt es fast keinen Tag, an dem ich nicht weinend einschlafe. Ihnen würde ich das nie sagen, weil sie sich sonst zu viele Sorgen machen würden, aber wenn ich alleine bin und mich nicht gerade mit Uni Zeugs ablenken kann geht es mir wirklich nicht sehr gut.Gerade hatte ich die letzte Vorlesung für diese Woche. Es war Freitag, etwa 16 Uhr. Für heute Abend war eine Rooftop-Party in einer der umliegenden Bars geplant. Doch jetzt gerade war ich nicht wirklich in Feierlaune. Mein Professor in Musikgeschichte hatte mir soeben mitgeteilt, dass meine Hausaufgabe, die wir abgeben mussten, wirklich nicht sehr gut ist. Er meinte, er gäbe mir noch eine Chance und ich sollte über das Wochenende nochmal daran arbeiten. Ich hatte einfach zwei Tage für diesen Aufsatz gebraucht, weil ich ihn gut machen wollte und dann passt er ihm nicht! Wenn er wenigstens gesagt hätte, wieso er ihn schlecht findet!!
Jedenfalls wollte ich gerade zur U-Bahn gehen. Plötzlich fing es an in Strömen zu regnen. Na toll. Meinen Regenschirm hatte ich natürlich zu Hause vergessen. Ich lief also so schnell es geht die Treppen hinunter, um den Zug noch zu erwischen. Aber das Glück war heute definitiv nicht auf meiner Seite. Denn als ich unten ankam sauste die Bahn an mir vorbei.
Ich wollte einfach nur nach Hause. Die nächste Bahn kam erst in 30 Minuten. Na toll. Dann gehe ich eben heim.
Ich setzte also die Kapuze meines Hoodies auf und ging in schnellem Tempo die Blocks entlang. Als ich bei meiner Wohnung ankam, war ich völlig durchnässt.
Fluchend stieg ich aus dem Aufzug und sperrte meine Wohnung auf. Ich knallte die Tür zu und zog mich bis auf die Unterwäsche aus, sonst würde ich den ganzen Boden volltropfen. Ich holte mir aus dem Bad einen Wäschekorb und haute die nassen Klamotten hinein. Dann trug ich sie ins Bad und wrang sie über der Badewanne aus. Meine Haare anschließend auch. Ich zitterte schon vor Kälte und wollte mir gerade neue Kleidung holen, die ich nach einer heißen Dusche anziehen wollte.„Nett. Könntest dich eigentlich immer gleich so in Schale werfen, wenn ich vorbeikomm" hörte ich plötzlich hinter mir. Es war Rafes Stimme. Warte! Rafes Stimme? Ich drehte mich um. Da stand er und betrachtete meinen Körper, der ja nur in Unterwäsche bekleidet war. Hier. In meiner Wohnung. In New York.
Sofort war meine schlechte Laune verflogen. Ich fiel ihm um den Hals und küsste ihn innig. „Was machst du hier?" fragte ich ihn überrascht. „Warte wie kommst du in meine Wohnung?" sah ich ihn dann skeptisch an. „Ich wollte dich überraschen und hab mir von deinen Eltern den Zweitschlüssel ausgeliehen." grinste er mich an und küsste mich sofort wieder. „Warte mal hier und schließ deine Augen. Ich hab ne Überraschung für dich. Ein Wunder, dass du das beim hereingehen nicht schon bemerkt hast!" lachte er.Ich hörte ihn in den Wohnbereich gehen und wiederkommen. Währenddessen sagte er:„Auch wenn du sagst, dass es dir gut geht hier, hab ich beim facetimen immer gemerkt, dass du ziemlich alleine hier bist." Er meinte auch, dass ich meine Augen öffnen konnte.
Awww. Er stand vor mir mit einem kleinen Kätzchen in der Hand. Es hatte helles Fell mit schwarzen Pünktchen. „Deine Eltern waren so nett und haben mir das ganze Zeug von eurer alten Katze mitgegeben. Steht schon alles in der Wohnung. Ist dir das wirklich nicht aufgefallen?" fragte er. Unaufmerksam schüttelte ich meinen Kopf. Meine ganze Aufmerksamkeit galt dem Fellknäuel, das er in seinen Händen hielt. Er sah so süß damit aus. Ich nahm die Katze auf den Arm und sie beschnupperte mich. Dann ließ sie sich von mir streicheln.„Wo hast du die her?" fragte ich begeistert. „Aus dem Tierheim. Ist bereits gegen alles geimpft." antwortete er und ich verzog meine Lippen. Das war das Süßeste, was je jemand für mich getan hat. Und dann war dieser jemand auch noch ausgerechnet Rafe Cameron. Ist doch echt kaum zu glauben!
„Dankeeee" küsste ich ihn. Ich wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen, aber sonst hätten wir wohl das Kätzchen zerquetscht. „Hat sie schon einen Namen?" erkundigte ich mich, worauf Rafe den Kopf schüttelte.
„Hmm. Du siehst aus wie eine..." sah ich sie von allen Seiten an. Das Kätzchen kuschelte sich gerade gegen meinen Arm. „Bitte komm jetzt nicht mit etwas unkreativem wie Minka oder Kitty" lachte Rafe. „Das hat die Kleine nicht verdient" lachte ich.
„Ich habs! Wie wärs mit Purrito?" lachte ich, worauf Rafe losprustete. Sofort hab ich mich dazu entschieden, sie so zu nennen. Ich setzte mich auf das Bett und verwöhnte das Kätzchen mit Streicheleinheiten.Rafe saß neben mir uns legte einen Arm um mich. „Du bist ja eiskalt Alya!" bemerkte er. Oh ja, stimmt. Ich war ja immernoch nicht angezogen. Durch die Aufregung hatte ich scheinbar ganz vergessen, wie kalt mir war. Jetzt, wo er es aber erwähnte, kam das Kältegefühl zurück in meinen Körper. „Na das haben wir gleich" meinte mein Freund und fing an mich zu küssen. Auf einmal hüpfte Purrito von meinem Schoß und ging aus dem Zimmer. Wahrscheinlich hatte sie Hunger oder so. Die hat ja gutes Timing. Jetzt galt meine ganze Aufmerksamkeit wieder Rafe, der die ganze Kälte in meinem Körper im Nu verfliegen ließ.
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If this is love - Part 2 von „seven things | Rafe Cameron"
FanfictionDiese Geschichte ist der 2. Teil von „seven things / Rafe Cameron" Alya geht jetzt zur Uni. In - Trommelwirbel - New York City. Doch dass sie nun alleine, weit weg von ihren Freunden, ihrer Familie und auch Rafe ist, macht ihr zu schaffen. Sie triff...