𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝐃𝐫𝐞𝐢

163 11 6
                                    

𝑬ine Idee, die aus verzweifelten Gefühlen und dem kindlichen Glauben geschnitzt war, dass dieser Mann, der vor ihr stand, der Schlüssel zu einem Traum war, den ihre Mutter als leichtgläubig verspottet hatte.

Sie wagte es nicht, ungehorsam zu sein, aber sie bemühte sich zu träumen: sie stellte sich vor, wie es war, unter dem freiem Himmel zu sein und das Gras zu spüren, das ihre Füße kitzelte.

Es war ihr egal, dass ihre Mutter glaubte, es sei nur eine Illusion, die sie so hoch wie ihr Turm oder vielleicht noch höher setzte. Aber so hoch über dem Boden zu sein, inspirierte sie zu einer anderen Perspektive.

Ihre Bücher über Botanik und Geologie, die sie wahrscheinlich so oft las, wie ihre Mutter sie zum Singen aufforderte, stillten weder ihren Durst nach Abenteuern, noch befreiten sie sie von der Langweile. Vielleicht war es das andere Ziel, das sie zu ertragen hatte, als diese emotionalen Schäden, die ihr durch harte Worte, die in zarte und fröhliche Melodien gehüllt waren, zugefügt wurden.

Manchmal hatte sie wirklich das Gefühl, dass die Worte ihrer Mutter wie Messer waren, die tiefer als nur ins Fleisch schnitten - "zu ihrem eigenen Wohl", wie sie immer wieder hörte. Und was sie tat, war dasselbe; Sie schlug dieses Geschäft vor - so töricht es auch sein mochte - aus egoistisch guten Absichten. Nur dieses eine Mal würde sie sich voll und ganz darauf einlassen, diesen Traum in die Wirklichkeit umzusetzen, dann würde sie nach Hause gehen und die Konsequenzen ertragen.

"Mehr als hundert Jahre hast du gesucht, und trotzdem sind deine Hände bis jetzt noch leer."

Ein Widerspruch zu seinem jugendlichen Aussehen. Sie hätte ihn für ungefähr in ihrem Alter gehalten, wäre da nicht diese Aussage gewesen. Als sie die altersumkehrende Wirkung der Kraft ihrer Haare auf den Körper ihrer Mutter miterlebte, wischte sie diese Information beiläufig beiseite. Ihr Interesse war geweckt, aber nicht ihre Verwunderung.

Irgendetwas stimmte mit ihm nicht. Er schien ein Mensch zu sein, mit Merkmalen, die auf Probleme hindeuteten, besonders die blauen Muster auf seiner Haut und die ungewöhnlich gefärbten und mit Kanji beschrifteten Augen, die zu einem bedrohlichen Blick gemacht waren.

„Ich habe keine Zeit mir dein Geflehe anzuhören und mich auf wertlose Deals einzulassen." Antwortete er, während sich in seinem Blick Frustration widerspiegelte, über etwas, was sie nicht benennen konnte. Er drehte sich wieder zum Fenster und wollte gerade rausspringen.

„Das ist kein Geflehe," warf [Name] ein. „Das nennt sich Verhandeln. - Ich bin mir sicher, es hat keine Nachteile für dich, wenn du einschlägst. Ich kenne mich mit Blumen sehr gut aus und weiß, wo man sie findet und wo sie wachsen."

„Und wie ich gesagt habe, ich werde mich nicht auf Verhandlungen einlassen, bei denen nur leere Worte und Versprechungen gemacht werden. Vor allem von einem Mädchen, die in ihrem eigenen Turm gefangen ist." Er sah sie an und seine Augen fielen auf die langen,(h/c) Haare. „Und dazu noch besessen von ihrem Haar ist."

[Name] ließ ein scharfen Atemzug aus, presste angespannt ihre Zähne zusammen und merkte, wie ihre Hände sich aus Reflex in Fäuste ballten. Wie konnte er daraus schließen - nein sie solcher Aussagen beschuldigen. Sie war nicht sauer auf ihn, sondern eher auf sich selbst dafür, dass sie sich dabei ertappte, wie sie innerlich der Aussage zustimmen musste. Sie spürte, wie Pascal, der auf ihrer Schulter saß, genauso sauer war, wie sie auch.

„Ich bin keine Gefangene und ich bin auch nicht von meinem Haar besessen. Ich würde es sehr zu schätzen wissen, wenn du deine Meinung über mich beiseitelassen und einfach zuhören könntest." Sie verengte ihre Augen und sah ihn an. „Und ich habe und werde niemals meine Versprechen brechen."

„Und? Es gibt keine Beweise dafür, oder?"

„Schon, aber ich schwöre, dass ich dich nicht anlüge."

«𝐒𝐎𝐍𝐆 𝐎𝐅 𝐓𝐇𝐄 𝐒𝐔𝐍» [𝐀𝐤𝐚𝐳𝐚 𝐗 𝐑𝐞𝐚𝐝𝐞𝐫]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt