𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝐅𝐮̈𝐧𝐟

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[𝑵ame] war so abgelenkt von der Furcht vor dem Unbekannten, welches für eine seltsam angespannte Aura sorgte, dass sie es nicht schaffte den Ramen, der vor ihr stand zu essen, obwohl er wirklich lecker aussah. Die beiden anderen Kunden hatten den Laden bereits verlassen.

Dort wo sie vorhin noch saßen, waren nur noch die leeren Schüsseln übrig. Der Besitzer des Ramengeschäfts hatte ihnen, bevor sie aufgebrochen waren, noch eine Kette mit silbrig aussehenden Blumen gegeben und meinte, das sollte böse Dämonen fernhalten und dass sie es mehr brauchen würden als er.

Die männliche Bevölkerung der Stadt war bislang verschont von den plötzlichen Angriffen geblieben, doch anscheinend wurden in den letzten paar Tagen auch einige Gebietsfremde und Wanderer von den Stadtbewohnern tot am Fuß eines Berges gefunden.

Die Körper waren jedes Mal komplett entstellt und verwüstet zurückgelassen. Oft haben das Herz und das Gehirn sowie ein paar andere Organe gefehlt und das Blut der Leichen war ausgelaufen und bis zu 10 Meter um sie herum verstreut.

„Iss, bevor es kalt wird." Murmelte Akaza, während er seine Augen nicht von der Gestalt bei den Bäumen abwand. Er war sich bewusst, dass sie mit der Information, die sie gerade verdaute, nicht essen konnte. „Keine Sorge, wir gehen sofort, wenn du mit dem Essen fertig bist."

Innerlich kochte Akazas Blut, als der Dämon ihm aus der Distanz zuwinkte. Seine Finger zuckten, als er fast schon seinen Namen hörte, der Doma mit dieser gespielten Fröhlichkeit von den Lippen kam. Unausstehlich.

„Du solltest auch etwas essen." Bot [Name] ihm an und versuchte möglichst gelassen zu klingen, auch wenn ihr offensichtlich unwohl bei der ganzen Sache war.

Der Dämon schob die Schüssel zu ihr zurück. „Iss einfach das verdammte Essen, ja?" schnauzte er, obwohl er eigentlich nicht vorhatte, so schroff zu antworten. Er war aber gerade dabei, die ganze Wut zurückzuhalten, die sich zu entladen drohte.
Wenn [Name] nicht hier gewesen wäre, hätte er den überheblichen, nervigen Bastard angegriffen.

Akaza mochte sowieso kein menschliches Essen, doch gerade sehnte er sich danach ein Bankett aus Doma zu machen.
Er hatte den zweiten Uppermoon schon um die 50 Jahre nicht mehr gesehen, und dass er genau jetzt auftauchen musste, war der ungünstigste Moment, den es geben konnte. Wobei eigentlich alle Momente, in denen Doma in Akazas Leben auftauchte seine schlimmsten Momente waren.

[Name] erwiderte darauf gar nichts, aber er merkte, wie sie kurz zusammenzuckte. Sie schaute auf die Schüssel runter und begann mit gesenktem Kopf zu essen, während Pascal Akaza mit zusammen gekniffenen Augen anstarrte und sie tröstete.

Das sorgte dafür, dass er seinen Ausraster etwas bereute, doch er würde sich bei niemandem entschuldigen, der nicht Lord Muzan war. Schwächlinge verdienten keine Entschuldigungen, denn sie waren dazu da, um von den Starken - von ihm - ausgelöscht zu werden. Trotzdem kam diesen Wort über seine Zunge, als wäre es das Natürlichste, was es gibt, und danach schien seine Seele zu Boden zu fallen, als er sich weinend und überschwänglich bei einer unbekannten Frau mit leerem Gesicht entschuldigte, die er fest umarmte.

Doch nicht so wie [Name], fühlte sie sich quälend kalt an. Er erkannte diese Empfindung, weil... weil er zu denen gehörte, deren Art dies häufig verursachte. Es war schwer und erdrückte ihn so sehr, dass er an seinen Tränen erstickte. Bedauern und Rache verschlangen ihn so erbärmlich, während er sich zwang, sich von ihr zu trennen.

„Es ist okay. Lass uns einfach zurück gehen. Bitte komm zurück."

Zurück wohin?

„Es ist okay, Akaza-San." Sagte [Name] sanft, was ihn in die Realität zurückholte.

«𝐒𝐎𝐍𝐆 𝐎𝐅 𝐓𝐇𝐄 𝐒𝐔𝐍» [𝐀𝐤𝐚𝐳𝐚 𝐗 𝐑𝐞𝐚𝐝𝐞𝐫]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt