𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝐍𝐞𝐮𝐧

68 6 0
                                    

[𝑵ame] setzte sich träge an einen der leeren Tische der Gaststätte, welche zu ihrer Überraschung bei ihrer Rückkehr so gut wie leer war. Alles, was auf den restlichen Tischen übrig war, waren leere Bierflaschen, ausgehüllte Kürbisse und Tassen aus Keramik. 

Sogar der Besitzer der Gaststätte war nirgendwo zu sehen; Die Pfeife aus Bambus, die immer zwischen seinen Zähnen klemmte lag nun offen auf der Theke, hinter der er heute früh noch gesessen hatte. Anscheinend war das hier so üblich, dass der Besitzer den betrunkenen, launischen Typen vertraute, seine Gaststätte heil zu lassen. 

Ayato beschäftigte sich damit nicht, im Gegensatz zu [Name]. Er amüsierte sich eher und lachte, als das Mädchen verwirrt im Raum umherschaute und sich ein nachdenkliches Stirnrunzeln auf ihrer Stirn bildete. [Name] gab ihm als Rache einen Tritt gegen sein Schienenbein, welchem er beiläufig auswich und zur Theke schlenderte. 

"Was machst du da?" Sie sah ihn erstaunt an, als Ayato sich hinter die Theke zur Küche schlich. "Du wirst uns noch in Schwierigkeiten bringen." ärgerte sie sich und stand mit einem Ruck auf, um ihm zu folgen, wobei sie jedoch das Holzschild übersah, was von der Decke baumelte. Sie hielt ihre Hand gegen ihren Kopf und bereute es sofort. 

"Ich mache uns was zu Essen." zwitscherte er unbekümmert als würde er gerade nicht etwas Verbotenes tun. 

"Das ist nett," erklärte sie ihm ehrlich. "Aber warum warten wir nicht auf den Besitzer und bezahlen unser Essen dann?" 

Ayato war bereits damit beschäftigt, Reisbällchen mit Lachs und irgendwelchen Kräutern zu zubereiten, während er leise eine Melodie vor sich hin summte. "Ich kenne den Besitzer, [Name]-San - Wir stehen uns ziemlich nahe. Er lässt mich die Küche benutzen und ich helfe hier, wenn ich Zeit habe, manchmal aus."

[Name] hob ihren Kopf und sah ihn an. "Also wohnst du hier?"

"Nein, diese Stadt gehört nur zu den Gebieten, in denen ich patrouillieren muss. Das ist auch eine Aufgabe für Dämonenjäger." Ayato platzierte die Reisbällchen auf drei Keramiktellern. "Ich kenne hier so gut wie jeden, es ist also ziemlich überraschend hier jemand neues zu sehen - Und dann noch jemand, der nach einer sehr seltenen Blume sucht. Du bist nicht alleine hier, oder?"

Im Gegensatz zu seinem hellen Tonfall stand das sanfte Lächeln, das viel zu natürlich auf seinem hübschen Gesicht saß und ihr Herz unangenehm klopfen ließ, als wäre sie bei einem unwissentlich begangenen Verbrechen erwischt worden. 

'Weiß er etwas, was ich nicht weiß?'

"Oder?" wiederholte er und sah sie durch seine dichten Wimpern eindringlich an. 

"Nein, ich bin mit jemandem hier. Er ist ein guter F-freund von mir." [Name] stotterte bei dem Gesagten etwas. Sie war sich unsicher, ob sie ihn überhaupt als Freund bezeichnen sollte. Aber ganz so weit weg von der Wahrheit war es ja nicht. 

"Oh." Er blinzelte unschuldig. "Habt ihr euch aufgeteilt?" 

"Er ruht sich gerade von der langen Reise oben im Zimmer aus." log sie. 

Ayatos ganze Art fühlte sich nicht so an wie das Verhalten, das Akaza zuvor an den Tag gelegt hatte. Vielleicht weil er im Gegensatz zu Ayato fast immer offen über seine Beweggründe sprach. Mit seinen durchdringenden, wachen Augen war sich [Name] nicht ganz sicher, ob sie einem Dämonenjäger wirklich vertrauen konnte. Aber sie vertraute Akaza. 

"Wo ist eigentlich deine Begleitung? Ich dachte, sie würde jetzt Mittag essen, aber ich sehe sie hier nirgendwo." 

"Wahrscheinlich in ihrem Zimmer." Ayato stellte zwei der Teller auf einen der Tische, setzte sich gegenüber von ihr hin und legte dann sein Katana neben sich auf die Bank. "Sie hat diese seltsame Angewohnheit immer alleine zu essen. Wie auch immer, sie wird sicher bald kommen. Du kannst deinen Freund ja auch dazu holen, wenn du willst." 

[Name] schüttelte ihren Kopf bei seinem Angebot und erklärte, "Er meinte, ich soll ihn nicht stören." 

"Oh, das ist schade.." Ayato klatschte darauf aber wieder glücklich seine Hände zusammen. "Aber lass uns nicht extra auf die anderen warten - Guten Appetit!" 

"Guten Appetit." erwiderte sie höflich und nahm einen Bissen von ihrem ersten Essen an diesem Tag. Ihre Augen leuchteten auf, als sie die Reisbällchen probierte. Ein amüsiertes Lachen entwich dem Dämonenjäger vor ihr, als sie gleich zwei Reisbällchen in einer Rekordzeit aß. 

Ayato stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab und sie merkte, wie seine Augen zu ihrem (h/c) schweiften. Innerlich bereitete sie sich schon auf ein dutzend Fragen vor, doch sie kamen zum Glück nicht. Da fiel ihr auf, dass sein Blick gar nicht mehr auf ihr lag, sondern er, während sie ihr drittes Reisbällchen aß, etwas hinter ihr beobachtete. 

Sie hörte das laute Krachen einer Tür, die ins Schloss fiel. Bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, sah sie, wie Ayatos Lächeln breiter wurde, was dazu führte, dass er noch jünger aussah, als er es eigentlich schon tat. Sie sah in sein strahlendes Gesicht, doch seine nächsten Worte überraschten sie. 

"Scheint so, als hätte sich dein Freund doch dazu entschieden zu uns zu kommen."

[Name] verschluckte sich vor Überraschung, denn sie hatte definitiv nicht gedacht, dass Akaza auch nur einen Schritt aus dem Raum machen würde. Während sie hustete, stand Ayato schnell auf und eilte zur Theke, um dem Mädchen etwas zu trinken zu holen. Er händigte ihr eine Flasche Wasser, worauf sie ihn dankbar anlächelte. 

"Ah. Wie es aussieht amüsierst du dich ja gut hier." sagte Akaza kühl, als er schließlich hinter ihr stand und sie spürte, wie sein Blick ihren Hinterkopf durchlöcherte. Trotzdem entschied sie sich dazu, ihn anzusehen, doch als sich [Name] umdrehte, erkannte sie, dass er nicht mehr sie, sondern den Dämonenjäger gegenüber von ihr anstarrte.

"Wer bist du?" Fragte Akaza mit einem unleserlichen Blick. Seine blassen, blauen Augen fielen kurz auf das Nichirinschwert, was nun im Griff des Dämonenjägers lag. [Name] beobachtete die beiden vorsichtig und sah, wie sich Akazas Mundwinkel leicht nach oben zogen und Ayatos Ausdruck distanzierter wurde. 

"Ich bin Ayato - [Names] neuer vertrauenswürdiger Freund." antwortete Ayato höflich. "Als sie einen guten Freund erwähnt hat, hätte ich nicht gedacht, dass dieser dem Gesicht, was ich vor circa zwei Monaten schon mal gesehen habe, zum verwechseln ähnlich sieht."

"Tja, also ich bin noch keinen hässlichen Gesichtern wie deinem bis jetzt begegnet. Und wenn ich es getan habe, ist es das wohl nicht wert sich daran zu erinnern."

[Names] Augen weiteten sich und sie atmete scharf ein, als sie seine gemeinen Worte hörte, die Ayato aber zu ihrer Überraschung nicht zu verletzten schienen. Doch die Art wie er sein Katana fester umfasste, sagte vielleicht auch etwas anderes.

"Wenn ich mich richtig erinnere, war sein Name-" 

"Hakuji." platzte [Name] den ersten Namen raus, der ihr in den Sinn kam und unterbrach Ayato. Sie war zugegeben von sich selbst überrascht und auch der Dämonenjäger musterte sie mit einem Stirnrunzeln. 

"Was?"

"Ich bin Hakuji." sagte Akaza. Er wusste nicht, wie wahr das war. 

«𝐒𝐎𝐍𝐆 𝐎𝐅 𝐓𝐇𝐄 𝐒𝐔𝐍» [𝐀𝐤𝐚𝐳𝐚 𝐗 𝐑𝐞𝐚𝐝𝐞𝐫]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt