Kapitel 9 - Wo die Liebe hinfällt

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Liebe ist komisch, sie kann einen traurig machen, wütend, glücklich. Die Liebe hat so vieles in der Hand, sie ist wie ein Tier dass im Hinterhalt auf dich wartet und dich dann anfällt, sie ist unberechenbar, von einem Moment auf den anderen, ist sie plötzlich da.

Markos Sicht:

Der Abend gestern war toll gewesen, auch wenn sich die Mädchen wahrscheinlich nicht an mich erinnern können.
An eine von ihnen konnte ich mich besonders gut erinnern, an Linn, Linn war gutaussehend, freundlich und single, glaubte und hoffte ich jedenfalls. Man sagt ja, man trifft sich immer zweimal im Leben.
Und so lag ich da, in meinem kleinen Hotelzimmerbett in Wien, träumte von süßen Mädchen, die sich wahrscheinlich nicht einmal mehr an mich erinnern können, naja.
Als mein Handy klingelte schnaubte ich, wer rief mich denn um fünf Uhr früh an... Papa?
Warum rief mein Vater denn bloß so früh an? Wiederwillig, hob ich ab.
,,Dad?", fragte ich in den Höhrer.
,,Marko?", kam eine aufgeregte Stimme zurück. Dass war aber nicht mein Vater, dass war meine Mutter. ,,Du weist ja wir machen Urlaub in Istanbull Schatz, nicht?"
,,Ja."
,,Dein Vater wurde von einem Motorrad angefahren."
,,Um Himmels Willen, ist es schlimm?"
,,Ja."
,,Wie schlimm denn?"
,,Er liegt im Koma."
Mir blieb das Herz stehen, mein Vater liegt im Koma?!
Wenn mich je jemand fragt was mein Herz zerbrach, würde ich antworten: 'Er liegt im Koma.'
,,Ich komme heute noch.", antwortete Marko in den Höhrer.
,,Is gut.", antwortete Mom. ,,Aber Schatz, du weist das Leben ist kurz, siehst du, so wie bei deinem Vater, er liegt jetzt im Koma, also, sag dem Menschen den du liebst dass du ihn liebst.", meine Mutter war gruselig, als ob sie hellsehen könnte, konnte sie dass etwa, es war als ob sie wusste, dass ich mich ein wenig nach Linn sehnte.
,,Mach ich Mama. Bye.", mit diesen Worten legte ich den Höhrer auf.

Lukes Sicht:

Heute Früh, kamen drei Briefe für mich, als ich den ersten öffnete konnte ich es zuerst garnicht lesen, der verfasser war entweder Ausländer und hatte eine andere Schrift, oder war betrunken.
Ich tippte natürlich auf betrunken, nach ein wenig herum raten und herum probieren konnte ich den Brief gänzlich entziffern:

Lieber Luke,
obwohl ich nich sehr viel von dir halte, liebe küsse aus VIENNA!!!! Also wir werden morgen nach Istanbull fliegen, dort haben wir dann WLAN!
Dann können wir jo schreiben wennst willst, nicht?
~ Viiiiiele Liebe Küsse von LUCY

Tja, eigendlich hasste mich Lucy ja, also ja, sie war definitiv betrunken als sie dass geschrieben hatte! Ich habe gehofft der nächste Brief wäre nicht so ein Horror gewesen:

Also lieber Luki!
Ich habe im "wer trinkt am schnellsten tequiler" gewonnen! 69 tequiler in 1 min. Woohoo! Dass schaffst nich mal du süßer!
~Anna

Ehm... ja... würde ich wirklich nicht schaffen, aber um himmels willen 69 tequiler! Ein wunder dass die Mädchen überhaupt noch stehen konnten, mal abgesehen von der Summe die sie womöglich zahlen mussten!
Wie auch immer, meine liebe Linn war halbwegs normal bei ihrer Wortwahl gewesen:

An das liebe Knuffelbärchen,
Wie gehts dir so? Mir nach gefühlten 1.000 tequiler nicht so toll, aber ich kann noch stehen.
Richte Greti Liebe Grüße von mir aus, ich hab sie sehr sehr sehr sehr sehr liiieb... jüssi Knuffelbärli!
~Linn

Nun gut, Knuffelbärli war nicht so meins, naja, so schlimm war es nicht, aber gut dass sie noch klar denken konnte. Hoffentlich war jemand bei den Mädchen gewesen, sonst wären sie womöglich noch vor ein Auto gesprungen oder so, okay... so dumm waren sie nicht, aber zutrauen konnte konnte man es ihnen auch.
Schnaubend ging ich in die Küche und warf die Kaffemaschine an, ihr brummen dröhnte durchs ganze Haus, heute musste ich Oma mal wieder nicht besuchen.
Den Tag würde ich damit verbringen ein bisschen Medizin zi büffeln, ich hinke ein bisschen nach was die Aufnahmeprüfung für meine Uni betrifft, die Mädchen sind alle top in Form, ich weiß nicht im geringsten wo und wann sie so viel lernen, die meiste Zeit hocken sie ja nur vorm Fernseher, aber bald wird sich dass ändern, wenn sie beginnen zu studieren.
Da schoss es mir gerade durch den Kopf:'Oh mein Gott!', dachte ich mir. 'Hoffendlich schmeißen die hier keine Party!'
Ich hielt mir die Hand vor den Mund, ein bisschen Zeit hatte ich ja noch.
Mit diesen Gedanken widmete ich mich wieder meinem Kaffe.

Markos Sicht:

Als ich gehört hatte das mein Vater im Koma lag, war ich sofort Feuer und Flamme nach Istanbull zu fliegen, was ich noch nicht wusste, war, dass ich mit Linn, Lucy und Anna im selben Flieger sitzen würde.
Linn hatte mir Ihre Handynummer gegeben, ob ich sie anrufen sollte und ihr von meinem Vater erzählen sollte wusste ich nicht. Meine Finger wollten auf anrufen drücken, doch mein Kopf sagte: 'Nein! Tu es nicht!', Linn wusste bestimmt nicht einmal mehr wer ich war, also konnte ich es nicht machen, doch dann tat ich es doch. 'shit shit shit!' ging es durch meinen Kopf, doch ich legte das Handy ans Ohr.
Dann hörte ich das gleichmäßige Klingeln, es kribbelte immer in meinem Ohr.
,,Hallo?", hörte ich Linns wunderschöne Stimme, mann was denk ich denn da?!
,,Hallo ich bin es, Marko.", wahrscheinlich dachte sie jetzt schreckliche Dinge über mich.
,, Falls ich gestern Abend irgendwas getan haben sollte", begann sie zu spekulieren. ,,kann ich mich nicht mehr erinnern und du vergisst einfach was ich getan habe, okay?"
Ich musste lachen. ,,Nein keine Angst.", erklärte ich ihr schnell. ,,Du hast nur ganz viele tequiler getrunken und hast dann noch einen Brief an Knuffelbärchen geschrieben."
,,An Luke?", drang es aus dem Höhrer. 'Luke?', dachte ich mir. 'wer ist dass bloß.', wenn es ihr Freund war, versetzte er mir gerade einen Stich in mein Herz, ich hatte Linn schon ziemlich gerne.
,,Ja an Luke.", sagte ich mit flatternder Stimme.
,,Achso.", meinte Linn. ,,Ich nenne ihn immer Knuffelbärchen, er ist mein Cousain.", ein Stein fiel mir vom Herzen.
,,Linn, eigendlich wollte ich dir etwas erzählen, weil ich es sonst niemandem erzählen kann.", sprudelte es aus mir heraus. Stille, anscheinend wartete sie darauf dass ich es erzählte.
,,Mein Vater liegt seid heute morgen im Koma. Ich muss sofort zu ihm fliegen."
Immer noch stille, hatte sie etwa aufgelegt.
,,Marko? oder?", fragte sie unsicher in den Höhrer hinein. ,,Das mit deinem Vater tut mir wirklich sehr leid, aber ich kenne dich nicht, also schätze ich, bin ich die falsche ansprech Person, leb wohl.", bevor ich etwas sagen konnte, legte sie auf.

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,,Kommt euch der Name Marko bekannt vor?", fragte Linn dann als die drei am Frühstückstisch saßen.
,,Nein warum?", entgegnete Anna, Linn wollte gerade etwas sagen als Lucy meinte:,, Ja, ich habe plötzlich einen Marko in meiner Kontakt Liste, weiß auch nicht wie er da rein kommt."
Linn nickte. ,,Wir haben den Typen gestern Abend kennengelernt.", erklärte Linn, dann schüttelte sie nur den Kopf und aß weiter.

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