Kapitel 5 - mit der Kamera in der Hand

49 6 0
                                    

,,Riesenrad zuerst?", fragte Anna bei dem Frühstück, es war übrigens ausgezeichnet, es gab ein Buffet, ein riesiges Buffet und alles schmeckte hervorragend. Vorallem die süßen Dinge, die Linn so liebte, Anna plante den Tag in Wien natürlich wieder einmal perfekt durch, morgen fuhren sie ja gleich weiter, nach Rom, die Hauptstadt von Italien. Sie hofften dass es dort genauso schön sein würde wie es hier in Wien war.
Die Stadt war ganz angenehm, nachts war es halbwegs ruhig auf den Straßen, auch das Hotel war perfekt, zwar kein fünf Sterne Hotel, aber man konnte entspannen und es war erste Klasse.

,,Anna.", sagte Lucy genervt. ,,Wir überlegen uns dass später." Anna war ein wenig enttäuscht, aber sie musste zugeben dass es ein bisschen nervig war immer nur darüber zu reden was sie den ganzen Tag machen konnte, oder wollte, den ganzen Tag darüber zu streiten wer diesmal die Pizza bezahlte war genauso nervig.
Anna hielt von all dem sehr viel, Lucy und Linn eher weniger, dass war das Problem, deshalb gab es unter den dreien sehr viel Auseinandersetzungen. Der Hauptgrund war, weil sie alle relativ verschieden waren, Anna zum Beispiel glaubte nicht an Schicksal.
Linn wiederrum glaubte an Schicksal, auch an ein Leben nach dem Tod, sie war sich sicher dass es nach dem Tod weiterging, sie war sehr gläubig und ging auch oft in die Kirche, dass fand Lucy wiederrum öde, Lucy hasste es still da zu sitzen und jemandem zu zuhören. Sie wollte dass Leben genießen, alles tun, was man nur tun kann, bevor man stirbt. So nach dem Motto: 'You only live once'.
Dass wiederrum fand Anna grauenhaft, sie konnte es sich nicht vorstellen irgendetwas kurzfristig zu machen, oder alles durch Zufall passieren zu lassen, dass konnte sie nicht. Alles musste perfekt sein, dass hatte allerdings auch seine guten Seiten. Ohne Anna wäre dass Haus in dem sie lebten eine Müllhalde, niemand würde je die Wäsche machen oder auch nur daran denken den Küchentisch abzuräumen, geschweige denn einmal pro Woche die Wohnung auf Hochglanz zu bringen.
All dass würde ohne Anna nicht gehen, aber wenn sie schon bei dem Frühstück, wo es eigendlich gemütlich zugehen sollte, vom Heutigen Tag am Rummelplatz redete, war dass einfach zu viel.

Linn hörte ein lautes, niedliches Lachen, sie wollte wissen woher es kam und sah sich um, ein paar kleine Mädchen rannten herum und spielten fangen, ihre Eltern waren damit beschäftigt die fünf ein zu fangen. Ein Leben als Mutter war für Linn unvorstellbar. Ihre Beziehungen hielten nie länger als zwei Monate, dass wussten ihre Freundinnen auch und trotzdem wurde ihr immer wieder eingeredet, dass sie den richtigen finden würde, irgendwann. Sie konnten ja gleich sagen: 'Nirgendwann.' , aber dafür waren sie zu höflich, viel zu höflich. Diese Woche Einstellung hatte sie auch ein wenig von ihrer Mutter geerbt, ihre Worte waren immer die selben:,, Du findest nie den richtigen, nur den falschen und mit dem bekommst du dann ein Kind.", Linn hatte es nie verstanden, aber jetzt verstand sie es ein bisschen.

,,Was hälst du davon?", riss Lucy Linn aus ihren Gedanken. Linn schreckte augenblicklich hoch. 'Hä?', dachte sie sich, sie hatte keine Ahnung was Lucy meinte. ,,Tschuldige", fing sie fragend an. ,,Was war das Thema?" Lucy stöhnte.

Aber dass zurecht, immer war Linn geistlich abwesend, dass konnte ganz schön nervig sein. Oder manchmal war es lustig, man konnte sich über die absurdesten Dinge unterhalten, Linn bekam es einfach nicht mit.

,,Ob wir noch einen Tag hier bleiben und dafür kürzer in Rom.", erklärte Anna schnell. ,,Ja, gute Idee.", sagte Linn schnell, sie wollte weiter nachdenken, ihr Müsli lies sie einfach stehen.

Als sie noch ein kleines Kind war, war sie mit Luke immer in der Wiese gesessen, sie saßen im Schneidersitz da, schlossen die Augen und stellten sich vor, die Zeit an zu halten. Um für immer jung zu bleiben und nicht zu sterben, naja, vielleicht war das ewige Leben auch nicht so toll. Man will immer dass was man nicht hat, dass wusste jeder. Andere Haarfarbe, in einer anderen Zeit geboren sein. Linn zum Beispiel wollte keine blonden, sondern braune Haare, sie wollte auch in der Zeit der alten Griechen geboren sein, nicht in der Neuzeit.

Linn fand es lustig mit Luke darüber zu reden, mit ihm konnte man über alles reden, wäre er nicht ihr Cousain, würde sie in ihn verliebt sein, er war nun aber mal ihr Cousain, deshalb entwickelte ihr Körper auch keine Gefühle für ihn, nicht im geringsten.

,,Linn?", sie wurde wieder aus ihren Gedanken gerissen. Diesmal standen Lucy und Linn aber schon und wollten anscheinend schon los. Sie hatten einen langen Tag vor sich, vorallem wollten sie viele Fotos machen, mit der Kamera von Anna, Nikon D3500, ein ganz teures Ding!

,,Kommst du?", fragte Lucy sanft, Linn nickte nur leicht und stand dann auf. Ske war sehr müde, die Nacht war nicht so toll, sie war von Albträumen überhäuft worden. Immer war sie in den Albträumen gestorben, was Linn ein wenig verwirrte, man träumt ja immer was man verarbeitet, aber Linn träumte immer etwas ganz anderes. Sie wusste nie woher sie diese Fantasie her nahm, wie bei einem kleinen Kind. Sie konnte sich auch immer ganh genau an ihre Träume erinnern.

,,Oder wir fahren nicht zuerst nach Rom, sondern fliegen in die Türkei.", schlug Lucy gerade vor. Sie waren gerade hinaus gegangen, als erstes wollten sie zu fuß in den Prater gehen um sich dort vorallem das Riesenrad anzuschauen.

Was redeten die da denn bloß? Türkei?! Linn war ganz außer sich, dass stand als letztes Land auf der Liste die Anna geschrieben hatte. Linn konnte sie selbstverständlich auswendig:

Europa:

Österreich/Wien

Italien/Rom

Kroatien/Rovinj

Spanien/Barcelona

Tschechien/Bratislava

Frankreich/Paris

Amerika:

•Nordamerika:

Washington DC

Seattle

New York

Los Angeles

San Francisko

Sacramento

•Südamerika:

Brasilien/Rio dejaniero

Australien:

Sydney

*mit einem Miet(gelände)wagen durch das Land fahren*

Türkei:

Istanbull

Dass war sie, die Liste der Länder in die sie wollten, da konnte sie doch nicht einfach Türkei ganz nach oben schieben! Es war ja nur ein blöder Vorschalg, Linn war sich sicher Anna würde nein sagen, aber da irrte sie sich. ,,Ja!", sprodelte es aus Anna heraus, wie aus einem Wasserfall. ,,Und Linn, was sagst du?", dass fragt sie auch noch?! Nein, natürlich nein, aber länger betrachtet, war es garnicht sooo sterbens schlimm. ,,Na gut.", meinte Linn, es war nicht ganz überzeugend, aber ske war damit einberstanden, ein Weltuntergang, war es ja schließlich nicht.

Als sie 20 Minuten später im Prater waren, fragten sie eine Einheimische, nach dem Weg zum Wurschtelprater, so wurde der große Rummelplatz in Wien genannt, der sich am Rand, des Praters befand.

Auf dem Weg dorthin, sie gingen auf der Hauptalle, kamen sie vielen läufern die dort trainierten antgegen.

,,Da, schaut mal.", Lucy zeigte mit einem Finger auf ein Gasthaus. ,,Santa Cruz.", Anna laß die Aufschrift laut vor. ,,Ja da können wir dann Mittagessen gehen.", meinte Linn, um auch mal bei etwas Ihre ehrliche Meinung abgeben zu können.

Länger als fünf Minuten gingen sie nicht mehr, dann kamen sie im Wurschtelprater an, es gab viele Dinge die sie machen wollten, sie machten auch Dinge, die eher für kleine Kinder gedacht waren, aber ihnen trotzdem Spaß machten.

Es dauerte nicht lange, da hatten sie auch schon alle drei große blaue Zuckerwatte in der Hand, war ja klar, alle drei liebten Zuckerwatte über alles. So wie manche Schokolade liebten, liebten sie eben Zuvkerwatte. Sie hatten sogar eine Zuckerwatten-Maschine zu Hause und immer einen Monatsvorrat an Zucker. Wenn sie fernschauten aßen sie nebenbei Zuckerwatten und tranken Honigmilch, diese war ziemlich sättigend und auch lecker.

Sie waren sehr lange am Rummelplatz, Anna hatte unendlich viele Fotos geschossen. Anna war eine gute fotographin, am Kühlschrank, hingen besonders viele Fotos die Anna gemacht hatte, von allen möglichen Dingen.

Als es richtung Mittag ging, machten sich die Mädchen auf zum Santa Cruz.

FreudentränenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt