Kapitel 17 - Kein Geheimniss bleibt geheim

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,,Lasst es Leute.", lachte Anna, ich kniff ihr in den Arm und sie war sofort still.
,,Ach Anna, ist doch nichts dabei.", Lucy konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Lucy und Linn hatten vor Joe und Anna zu verkuppeln, was keine leichte Aufgabe sein würde, aber wenigstens gab es zur Abwechslung ein bisschen mehr Spaß und vergnügen.
Normalerweise waren die Tage trüb und farblos seit dem sie wieder hier in Berlin waren, aber die Tatsache dass man jemanden zum verkuppeln hatte, lies die Welt schon ein bisschen bunter erscheinen, wenn Anna nicht totall dagegen Protestieren würde wäre es noch lustiger.
,,Ach Anna", meinte Linn gerade als die Tür aufgerissen wurde und Luke hinein kam.
,,Linn, Lucy? Kann ich euch kurz sprechen?", Linn hatte jetzt schon ein flaues Gefühl im Magen, vielleicht würden sich die beiden durch dieses Gespräch ja verraten, Linn zitterte unsicher. Lucy schien es kein bisschen besser zu gehen, sie zupfte an ihrem blutrotem, geflochtenem Armband dass sie geschenkt bekommen hatte auf einem Jahrmarkt. Es hatte einen Anhönger ein kleines Herz dass nicht großartig aussah, aber auf Lucys schlanken Arm passte.
,,Ja klar.", stotterte Linn. Lucy stand fast zeitgleich mit mir auf, ich konnte mir Annas Blick schon vorstellen, ich spürte ihren Blick der Löcher in mich bohrte, es waren Blicke der Angst.
Luke ging mit uns ins Wohnzimmer und wir setzten uns gemeinsam auf die Couch, was wollte er von uns? Und warum konnte er es Anna nicht sagen?
Linn war sich ziemlich sicher dass es nichts gutes bedeuten konnte dass Luke soetwas sagte, aber vielleicht ging es ja auch um etwas simples und nicht schlimmes.
,,Nun rede schon!", drängte Lucy, die es anscheinend kaum erwarten konnte dass Luke sich äuserte zu dem was er sagen wollte, aber er schien noch nach zu denken welche die richtigen Worte waren mit denen er beginnen sollte.
Linns Blut pochte durch ihren Körper und sie spürte jeden hektischen Herzschlag den ihr Herz machte, Lucy schien es nicht viel besser zu gehen, sie zitterte am ganzen Körper und schweiss Perlen glänzten im hellen Licht der Sonne, die ihre ersten Strahlen durchs Fenster warf.
Der Raum war in güldenes Licht getaucht und leuchtete, das Rascheln von den Bäumen im Garten des Nachbarns war ruhig und gleichmäßig, eine leichte Briese fuhr durch Linns Haare, es schien ein schöner Tag zu werden.
"Was ist mit euch los?", mit diesen Wochen versetzte Luke Linn einen Tritt ins Herz. Sie blickte zu Lucy, diese schaute jedoch auf den Boden, sie schien nach der passenden Antwort, Linn jedoch war sprachlos, sie war der Situation kein bisschen gewachsen, sie wollte einfach nur die Wahrheit sagen. Er war ihr Cousain, bedeutete dass denn garnichts, Joe musste ja nichts wissen. Es ging um Luke, er war Linns ein und alles, dass spürte sie im tiefsten Herzen. Irgendwas verbindete die beiden, Linn wusste nur nicht was es war, hatte Anna ihr etwas verschwiegen? Nein, dass konnte nicht sein.
"Hast du ihnen von dem Buch erzählt?", fragte Luke an mich gewandt. Meine Gedanken arbeiteten, welches Buch verdammt?! Wenn es ein Geheimnis war, wussten es ihre Freundinnen. "Welches Buch?", fragte Linn vorsichtig.
Luke schaute die beiden komisch an, auch er schien nervös zu sein, er schaute uns nachdenklich abwechselnd an.
"Linn?", fragte er. Linn schaute vorsichtig hoch in seine Augen. "Ich wusste dass mit euch etwas nicht stimmt, Linn wie kannst du bloß das Buch vergessen?! Kann mich bitte einmal jemand aufklären? Ich habe das Recht zu erfahren was mit dir los ist Linn! Ich sehe doch dass etwas nicht stimmt! Also, was ist es?", Luke war aufgesprungen und baute sich über den beiden auf. Von seiner Art die sonst so ruhig war, war nichts übrig geblieben!
Linn vergrub ihr Gesicht in Lucys Schultern, sie weinte und weinte. Lucy versuchte vergeblich ihre beste Freundin zu beruhigen, doch alles was sie machte war vergeblich, Luke war in diesem Moment kein bisschen geduldig, ruhig und freundlich mehr, alle seine guten Seiten waren wie ausgelöscht, einfach weg, wie ausradiert!

Annas Sicht:

Ich hörte Lukes brüllen durch das ganze Haus, irgendetwas drängte mich hinunter zu gehen, Linn und Lucy waren da unten, Luke brüllte und ich konnte leise Linns Schluchzen vernehmen.
Ich riss die Zimmer Tür auf, über die Treppe stolperte ich mehr oder weniger.
Als ich unten ankam sah ich Linn die sich auf Lucys Schulter ausheulte, Luke stand wie der Honk über ihnen und war ganz rot im Gesicht vor Zorn.
Als er mich sah begann er auch schon mich an zu schreien: ,,Anna? Was ist mit den beiden los? Mit dir scheint alles noch okay zu sein, aber mit den beiden da?!"
Ich stand da wie eine Statue, er hatte es bemerkt, wir hatten nicht gut genug gespielt. Nachdem ich schluckte, fragte ich ganz ruhig: ,,Woran hast du es gemerkt?"
Ich ging langsam auf die couch zu und setzte mich zu meinen Freundinnen, Luke schien sich auch langsam zu beruhigen und setzte sich zu den dreien. Eine Träne kullerte ihm die Wange hinunter, er hatte wahrscheinlich gehofft dass er sich alles nur eingebildet hätte.
"Ich merke es wenn es Linn nicht gut geht.", begann er zu erzählen. ,,Sie hat sich in Ecken verkrochen und Nachts oft geweint, zu anfangs dachte ich ed ist nur Linn die etwas bedrückt, ich hatte sogar die Vermutung dass sie schwanger wäre. Jedoch war auch Lucy anders, nicht mehr so vorlaut und unaustählich, sie ist ganz leise und wie eine kleine piepsmaus, sie macht sigar freiwillig die Wäsche, da muss etwas nicht stimmen!"
Ich schaute auf den Boden, Lucy und Linn hatten sich beruhigt und hatten aufmerksam zugehört.
,,Tja Luke.", sagte Linn, sie hatte immer noch einen Schleier von Tränen um die Augen. ,,In Wien haben wir beschlossen zuerst in die Türkei zu fliegen. Wir hatten einen Flugzeugabsturz, die beiden wurden von einer großen Metallstange auf dem Kopf getroffen und können sich an garnichts mehr erinnern, sie kennen nur dass, was ich ihnen erzählt habe."
Alle von uns Mädchen schauten Luke nicht in die Augen, wir hatten Angst vor seiner Reaktion, doch er reagierte ganz ruhig. ,,Bitte gebt mir Zeit dass zu verdauen.", sagte er und schlenderte nachdenklich zur Treppe.
,,Jetzt ist es raus.", murmelte Lucy und Linn begann wieder zu weinen.

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