𝐱𝐯𝐢𝐢𝐢. 𝘙𝘦𝘮𝘶𝘴 𝘓𝘶𝘱𝘪𝘯 𝘶𝘯𝘥 𝘴𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘳𝘦𝘢𝘭𝘪𝘴𝘵𝘪𝘴𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘛𝘳𝘢̈𝘶𝘮𝘦

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Kapitel Achtzehn, Remus Lupin und seine realistischen Träume

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DIE LETZTEN TAGE SCHIENEN SCHWER auf seinen Schultern zu lasten und Remus konnte nichts anderes tun außer in seinem Bett liegen und James leicht nervigen Gelabere über Regulus' ach so schönen Haare zuhören.

„...Merlin, hast du so etwas schon einmal gesehen, Moony? Sie sehen so verflucht weich aus und ich würde am liebsten den ganzen Tag nur dadurch fahren!" Ob Remus ihn wohl mit seinem Kissen ersticken könnte? Vorsichtig blickte Remus auf das überaus verführerisch aussehende Kissen neben sich und anschließend zu James. Also rein theoretisch könnte er es ja tun...

„Moony? Hörst du mir überhaupt zu?" natürlich tat er es nicht, denn James' Anekdoten über Regulus wurden langsam schon ziemlich langweilig, doch wer war Remus um über ihn zu urteilen? Also ließ er es so mehr oder weniger über sich ergehen.

„Hm?"

„Entschuldige, ich langweile dich damit bestimmt zu Tode", meinte James schließlich mit einem eher nervösen Lachen, weshalb sich Remus im nächsten Moment auch schon ein wenig schlecht fühlte.

„Nein, alles gut. Entschuldige, red' bitte weiter."

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Es war Zeit zum Mittagessen und James war schon seit einigen Minuten wieder gegangen, während Remus sein eigenes Essen von Madame Pomfrey bekommen hatte. Also lag nun einfach nur da und starrte an die ziemlich hohe und noch viel langweiligere Decke vom Krankenflügel.

Merlin, war das vielleicht deprimierend, da wäre ihm James' durchgehendes Gelaber doch etwas lieber gewesen.

„Hey Moony!" Natürlich musste es ausgerechnet Sirius sein. Es war immer Sirius und Remus konnte ihn dafür noch nicht einmal hassen.

„Hey Tatze", erwiderte er schließlich mit etwas weniger Enthusiasmus in der Stimme, als Sirius sich betont vorsichtig auf seine Bettkante setzte und ihn zusätzlich dabei auch noch leicht besorgt zu mustern schien.

Merlin, wie sehr Remus das eigentlich hasste.

Besorgte Blicke. Mitleid in den Gesichtern. Wo sind die wichtigen Erinnerungen? Keine Kontrolle. Es war nicht seine Schuld... und doch fühlte es sich genauso an.

Hatte er dieses Mal jemanden verletzt, oder ging es ihnen allen noch gut?

Schuldgefühle. Immer diese Schuldgefühle.

Es war nichts passiert und doch hatte Remus keine Garantie, dass nächsten Monat nicht vielleicht noch etwas passieren würde.

Und dass alles immer wieder auf's neue.

Jeden Monat.

Es war schrecklich.

Remus wollte einfach nur, dass es aufhörte und doch kannte er gar nichts anderes mehr.

Immer nur Mitleid, Besorgnis und diese verfluchten Schuldgefühle, obwohl er eigentlich überhaupt nichts dafür konnte (aber irgendwie konnte er auch schon, zu mindestens redete er sich das immer zu ein).

„Wie geht's dir?" eine überaus bescheuerte Frage, aber zu erwarten.

Remus seufzte schwer. Hatte eigentlich keine Lust auf solch eine Unterhaltung und doch musste er sie wohl oder übel hinter sich bringen.

„Ganz gut, denke ich." nicht wirklich überzeugt von dieser Aussage hob Sirius nur die Brauen, fragte jedoch auch nicht weiter nach, sondernd räusperte sich nur kurz, ehe er völlig unbeirrt weiter sprach.

„Remus—" ein weiteres Wort aus Sirius' Mund und Remus konnte einfach nicht mehr. Wollte einfach nicht mehr.

Ein weiteres Wort aus Sirius' Mund und der Gryffindor Mut (an dessen Existenz er eigentlich gezweifelt hatte) hatte ihn gepackt.

Ein weiteres Wort aus Sirius' Mund und Remus hatte ihn geküsst.

Es war nicht wirklich gewollt, geschweige denn geplant gewesen und doch bereute Remus seine Entscheidung kein kleines Stückchen als er spürte, wie Sirius in seine Arme zu schmelzen schien.

Remus hatte unwillentlich alles auf eine Karte gesetzt und doch schien es in seinem Kopf keinerlei Platz zu geben um sich wirklich Sorgen machen zu können.

Alles bestand nur noch aus Sirius. Remus' Gedanken bestanden nur noch aus ihm und den unglaublich Gefühlen, die er in ihm hervorrief.

Dabei war es doch eigentlich so verflucht falsch. Schließlich war Sirius noch immer sein bester Freund und konnte gar nicht genauso für ihn empfinden.

„Remus, hast du gerade—", setzte Sirius eher schwach an, als sie schließlich lösten und Remus konnte daraufhin nur die Augen fest zusammen kneifen.

Merlin, sein Selbsthass konnte in diesem Moment gar nicht mehr in Worte gefasst werden.

Was hatte er sich dabei nur gedacht? Na, offensichtlicher Weise ja gar nichts.

„Vergiss es einfach. Ich wollte nicht— ich bin nicht—" Remus wusste noch nicht einmal selbst so genau, was er eigentlich hatte sagen wollen und doch war es egal, denn schon im nächsten Moment hatte Sirius ihn wieder an sich gezogen und alles andere verblasste.

Warte, nein... das konnte nicht sein. Das war nicht richtig. Was taten sie da überhaupt?

Mit nur einem Ruck zog Remus sich wieder zurück. Sirius' Blick schien leicht verklärt, während er einen protestierenden Laut von sich gab und Remus wollte am liebsten sterben.
Denn das war alles nicht real. Konnte es gar nicht sein.

Es war nur ein viel zu realistischer Traum, beschloss Remus schon im nächsten Moment als Sirius ihn fragend ansah.

„Du hast mich geküsst", stieß Remus schließlich mit zittrigen Atem aus, denn er konnte es einfach nicht fassen.

„Nach dem Du mich geküsst hast, ja", bestätige Sirius mindestens genauso dümmlich.

Stille... Völlig unangenehm und fast schon schmerzhaft, während die Zwei sich einfach nur ansahen. Denn was hatten diese Küsse nur zu bedeuten?

Remus wusste es nicht. Wusste nur, dass sie für ihn... die Welt bedeutet hatten. Doch was war mit Sirius?

Ehe Remus auch nur den Mund auf machen konnte, war Sirius wieder verschwunden.

Vielleicht war es am Ende doch nur ein Traum gewesen. Eine wünschenswertes etwas und doch nicht die Realität.

Remus wünschte sich, es wäre so und doch wusste er es besser.

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905 Wörter, Gott, ich hasse dieses Kapitel irgendwie so verdammt sehr!
Aber naja...
Was sagt ihr dazu?
~Ina🐝

 𝐏𝐇𝐈𝐋𝐎𝐏𝐇𝐎𝐁𝐈𝐀. || 𝘫𝘦𝘨𝘶𝘭𝘶𝘴&𝘸𝘰𝘭𝘧𝘴𝘵𝘢𝘳Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt