1 | schokoladentöne

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Dunkle Haut - geprägt von seinen Genen; den Genen seiner Vorfahren.

Schokoladentöne, die sich in meinen Sonnenbrillengläsern widerspiegeln.

Sonnenbrillen, die er mit seinen eigenen vertauscht - sie mir auf die Haare streift; um mich zum Lächeln zu bringen.

Um sein eigenes Lächeln in seinen, mir viel zu großen, Sonnenbrillengläsern auf meinem Haaransatz - weil sie dabei sind, langsam herunterzurutschen - wiederzuerkennen.

Damit ich entzückt mein Telefon aus der Strandtasche, die er für mich trägt, ziehe, um ein Selfie von uns beiden zu schießen.

Ein Selfie für meine Erinnerung.
Für unsere Erinnerung.

Doch dann dreht er sich grinsend um - schüttelt dabei mich neckend den Kopf - streift sich sein petrolfarbenes T-shirt vom Leib und verschwindet nach wenigen Sekunden in den sanften Wellen.

Taucht unter und wieder auf und unter und wieder auf.

Bespritzt mich keck lächelnd mit dem mich wärmenden Wasser des Meeres und schwimmt zurück an den Steg.

Löst sich in Luft; in verdampfendem Wasser - Rauch - auf und tippt mit seinem Zeigefinger auf seine Schläfe, bevor seine Gestalt vor mir verblasst.

Verlässt mich mit den Worten:

,,Die Erinnerung bleibt hier drin bestehen. Nicht auf deinem Telefon. Nicht wo anders. Genau hier drin."

augenblicklichkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt