3 | pizzaherzen

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Verbrannte Pizzaränder der Pizza, die wir selbst gemacht haben.
Zusammen.

Teig geknetet und ausgerollt,
mit Tomatensauce bestrichen,
mit Lieblingszutaten belegt.

Und kritische und belustigte Blicke von ihm kassiert,
als ich unsere Teige zu einem Herz formte.

Als ich auf die Ränder Käse und Mais sträute und diese umklappte.

Als grün und gelb - Rucola und Ananas - auf meinem pizzaherz aufeinandertrafen.

Als wir sie aus dem Ofen holten und die Ränder bereits verbrannt waren.

Und obwohl sie so waren, wie sie waren, isst er sie trotzdem und macht mich unfassbar glücklich.

Er schmunzelt und flüstert mir - denn es läuft unser Lieblingsfilm vor uns auf dem Fernseher - ins Ohr, wie lecker vor allem die verbrannten - mit liebe gefüllten - Pizzaränder schmecken.

Seine Worte.

Und dann lache ich laut los.
Und betrachte ihn voller Liebe.
Voller Schmerz.

Denn dann verschwindet sein Antlitz vor meinen Augen und löst sich damit in Luft auf.

Ein weiteres Mal.

Und dieses mal fließt eine kleine Träne an meiner Wange entlang, als ich seine verbrannten Pizzaränder wieder vor mir sehe.

Er sie nicht gegessen hat.
Er sie gar nicht essen kann.

Und so werfe ich sie frustriert in den Müll.

Denn er ist nicht mehr da.
Seine Liebe ist nicht mehr da.
Ich kann sie nicht mehr spüren.

Er verblasst täglich - und heute mit den Worten:

,,Lass mich los. Bitte lass mich los, Kleines. Du gehst noch daran kaputt. Lass mich los. Tu es für mich."

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