Mit einem leicht dröhnenden Schädel wach ich am nächsten Morgen auf. Mein Blick wandert auf meinen Wecker, welcher auf meinem Nachttisch steht. 10:34 Uhr, steht da geschrieben. Wann hatte ich das letzte mal so lange geschlafen? Ich weiß es wirklich nicht. Also bewege ich mich nun langsam aus meinem Bett raus. Auf der Kante bleibe ich erstmal kurz sitzen. Meine rechte Hand greift nach meiner Wasserflasche, die neben dem Bett steht. Beherzt nehme ich einen großen Schluck aus dieser. Ich atme durch und erhebe mich dann nun doch. Ich greife zu meinem Bademantel, der über dem Stuhl, an meinem Schminktisch, hängt und werfe ihn mir über.
Langsam schlürfe ich in Richtung Küche. Ich greife in den Schrank über der Kaffeemaschine und hole meine Lieblingstasse raus. Wer kennt sie nicht, diese eine Tasse, aus der, der Kaffee nochmal doppelt so gut schmeckt. Als nun die dunkle Flüssigkeit fließt, begebe ich mich auf die Suche nach meinem Handy. Nach kurzem Suchen, werde ich in meiner Handtasche fündig. Als ich den kleinen Knopf an der Seite drücke, bleibt der Bildschirm dennoch schwarz. Ich denke mein Akku ist leer. Eigentlich denke ich es nicht nur, sondern bin mir wirklich ziemlich sicher. Also tragen mich meine Beine zurück ins Schlafzimmer, wo ich mein Handy an das Ladekabel stecke, nur um dann wieder in die Küche zu gehen. Endlich nehme ich mir meinen heiß ersehnten Kaffee und füge diesem noch etwas Karamell-Sirup und Hafermilch hinzu. Leon würde mich gerade mit seinem Blick töten, würde er das sehen. Aber er ist ja zum Glück nicht hier, also kann ich ungestört weiter machen.
Mit der rosanen Tasse mache ich es mir auf meinem Balkon gemütlich. Die Sonne steht hoch über München und erwärmt mein Gesicht und meinen Körper. Während ich Schluckweise aus meiner Tasse trinke und Richtung Rathaus blicke schweifen meine Gedanken weg. Ich denke über den vergangen Abend nach. Alles von Anfang bis Ende spielt sich noch mal in meinem Kopf ab. Ich lasse jedes Detail Revue passieren und so schleichen sich nach und nach die Gedanken in meinen Kopf.
Der Nachhauseweg mit Leon spielt sich immer wieder und wieder in meinem Kopf ab. Ich frage mich wieso es Leon plötzlich so sehr interessiert, ob und was da mit Serge läuft. In Berlin hat es ihn auch nicht groß interessiert was da los ist. Ok, ich habe ihm vielleicht nicht alles immer haargenau erzählt, aber bei dem was ich erzählt habe, hat er immer nur gesagt ich solle auf mich aufpassen. Ob es daran liegt, weil er Serge so gut kennt? Oder, weil ich jetzt bei ihm in der nähe bin? Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, wie ich Serge einschätzen soll. Ich meine Leon wird schon nicht lügen. Vielleicht ist Serge wirklich dieser Frauenaufreißer und für kurze Abenteuer zu haben. Auf was anderes war ich in Berlin auch nicht aus. Vielleicht wird aber doch was festeres daraus? Würde es mich stören? Keine Ahnung! Ich weiß gerade eh nicht was ich will. Ursprünglich wollte ich eh erstmal in München ankommen und Zeit mit meinem Bruder und meinem besten Freund verbringen. Nicht gleich in die nächste Liebelei kommen. Aber oftmals ist es ja eh anders als man es plant. Ich werde also versuchen an die Sache nicht zu verkopft ran zu gehen. Ich werde abwarten und schauen was passiert. Auch Leons Worte werde ich vorerst ignorieren, das konnte ich eh schon immer sehr gut. Vielleicht passiert da was zwischen Serge und mir, vielleicht aber auch nicht. Nur die kommende Zeit wird da Licht ins dunkle bringen.
Was mich aber eigentlich viel mehr beschäftigt als diese Serge Geschichte, ist das was nach diesem Gespräch passiert ist. Leon und ich haben schon immer miteinander geflirtet, wenn wir feiern waren. Ich kann gar nicht so genau sagen, wo das herkam, beziehungsweise, wann es anfing. Irgendwie war es immer so, wenn wir angetrunken, oder auch etwas mehr als das, waren stieg unsere Flirtlaune untereinander. Es ist daraus natürlich nie etwas entstanden. Es ging immer nur um neckische Sprüche, enges Tanzen oder mal einen Schlag auf meinen Po oder ein Küsschen auf Leons Wange. Wahrscheinlich dachten wegen solcher Situationen die Leute um uns herum, dass wir aufeinander stehen würde, was natürlich nicht der Fall ist. Ich liebe Leon, aber eher so wie einen Bruder. Aber ganz ehrlich, dass was gestern da auf dem Heimweg passiert ist, dass ist so noch nie vor gekommen. Ich weiß wirklich nicht wo meine Intentionen herkamen so offensiv zu Leon zu sein. Aber auch, dass er drauf eingegangen ist, ist mir neu. Ich weiß wirklich nicht was passiert wäre, wenn Leon da nicht abgebrochen hätte. Auch Leons Ehrlichkeit danach, als er meinte, dass er für nichts garantieren könnte, wenn wir es fortführen, hat mich etwas überrascht. Er hat recht, wir hätten es jetzt sowas von bereut. Klar, hätte es nur eine einmalige Nummer sein können und danach ist alles gut und wie vorher. Wiederum hätte es auch alles zerstören könne, die Freundschaft zwischen uns, das innige Verhältnis, unser bedingungsloses und blindes Vertrauen. Ich bin froh, dass es nicht passiert ist. Ich denke ich muss mich nachher mal bei Leon entschuldigen, einfach um wieder ein reines Gewissen oder sowas zu haben.
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Was wäre wenn? - Leon Goretzka / Serge Gnabry FF
FanficWas wäre wenn Vik und Leon nicht zu ihren Gefühlen stehen, die eigentlich weit über eine Freundschaft hinaus gehen? Was wäre, wenn Vik einem anderen Mann verfällt und Leon "nur" ihr bester Freund ist. Was wäre, wenn dieser Mann auch noch einer von L...