-Kapitel 11-

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Der Abend läuft hervorragend. Ich habe so viel Spaß wie schon lange nicht mehr. Ich genieße es richtig wieder hier zu sein. Hier bei den Menschen die ich gern habe. Meine Entscheidung wieder nach München zu ziehen war eindeutig die richtige. Ich wechsle seit einiger Zeit immer in regelmäßigen Abständen meinen Aufenthaltsort. Die Tanzfläche, die Bar, unser Tisch und dann geht es wieder von vorne los. Ich bin ganz ehrlich, langsam warte ich auf eine aktive Handlung von Serge. Seine Blicke verfolgen mich, egal wo ich bin. Regelmäßig treffen meine Augen dann auf seine. Immer wieder verziehen sich unsere Münder zu einem Grinsen. Als ich gerade mal wieder auf der Tanzfläche bin und mit einigen anderen meine Hüfte zu Shakira kreise, sehe ich wie Leon sich neben Serge stellt. Anscheinend führen sie ein intensives Gespräch, zumindest entnehme ich das Leons wild herumwedelnden Händen. Obwohl das auch nichts zu sagen hat, denn immer, wenn er Alkohol intus hat, gestikuliert er wild rum beim Reden. Als die Blicke der Zwei aber immer mehr und öfter auf mich Treffen, werde ich doch etwas neugierig, was da gerade Sache ist. Da gerade sowieso das Lied wechselt, nutze ich die Chance und bewege mich langsam an den Tisch. Um nicht gleich die ganze Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen und damit zu zeigen, dass ich nur zum Lauschen hier bin, stelle ich mich an meinen Platz und greife nach meinem Getränk. Um noch unauffälliger zu wirken, nehme ich mein Handy in die Hand und scrolle da etwas durch meine Benachrichtigungen. Möglichst unauffällig lehne ich mich in die Richtung der Beiden und versuche was zu hören, was bei der Lautstärke in der Halle äußerst schwierig ist. Eine neue Benachrichtigung reißt mich etwas aus meinem Vorhaben. Als ich sehe, dass diese von Leon ist, bin ich äußerst verwirrt.

00:23 Uhr - Bestie -

Das mit dem Lauschen konntest du auch schon mal unauffälliger. :P

Empört schaue ich zu Leon und Serge, welche lauthals lachend in meine Richtung sehen. Mit einem Schluck leere ich mein Getränk und strecke den beiden meinen Mittelfinger entgegen, ehe ich aus der Halle verschwinde. Etwas frische Luft kann mir jetzt nicht schaden.

Nicht lange stehe ich da alleine, als ich hinter mir jemanden wahrnehme. Mir bleibt keine Zeit um mich umzudrehen und nachzusehen, wer da steht, denn schnell spüre ich die Person direkt hinter mir. Als sich seine Arme von hinten um mich legen und ich seinen Atem an meinem Ohr spüre, weiß ich sofort, wer da steht. Ohne, dass Serge was weiteres macht, reagiert mein Körper auf ihn. Mein Herzschlag und mein Atem werden schneller. Meine Beine fühlen sich an wie Pudding. "Schmollst du jetzt?" Serge Stimme dringt leise, aber mit so viel Wirkung an mein Ohr. Die Gänsehaut die sich gerade über meinen ganzen Körper legt schiebe ich jetzt einfach mal auf den zarten Wind der hier draußen herrscht. "Und wenn, was willst du dagegen machen?" Auch jetzt kann ich mir einen provozierenden Spruch nicht verkneifen. "Mir würde da einiges einfallen, was ich da tun könnte." Keine Ahnung ob ich es mir einbilde, aber Serges Stimme kommt mir tiefer vor als sonst. Seine Lippen sind nur einen Lufthauch von meiner Haut entfernt. "Ach ja? Was denn da?" "Also nur für den Fall der Fälle, du solltest wirklich schmollen, würde ich wohl meine Hände ganz langsam und sachte über deine Hüften fahren lassen." Als würden seine Worte nicht schon ausreichen, macht bewegt er seine Hände synchron zu seinen Worten. "Ganz vorsichtig würden sie den Weg zu deinem wunderschönen Hintern finden, wo sie kurz verweilen, um zu warten, dass du damit fein bist. Da von dir aber keine Wiederworte kommen, würden meine Hände sich da weiter bewegen und kurz anfangen zu kneten. Natürlich nur kurz, schließlich stehen wir hier immer noch in der Öffentlichkeit. Und da dich das wahrscheinlich zum schmelzen bringt, schmollst du mittlerweile nicht mehr." Serge Hände hinterlassen auf meiner Haut ein Brennen, welches ich so schon lange nicht mehr gespürt habe. "Alles natürlich nur ganz theoretisch." Mit einem zarten Schlag auf meinen Po löst er sich von mir und ich habe Schwierigkeiten nicht umzukippen, da Serge mir gerade den nötigen halt gegeben hat. "Du bist ein Biest, Serge." Murmel ich, während ich mich zu ihm umdrehe. "Ich weiß gar nicht wo von du redest." Nun ist es Serge, der sich schulternzuckend rum dreht und ohne ein weiteres Wort wieder in die Halle verschwindet. Mit meinen Gefühlen stehe ich also nun alleine da. Tief atme ich durch, ehe ich Serge nach drin folge. Was du kannst, kann ich schon lange.

Was wäre wenn?  - Leon Goretzka / Serge Gnabry FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt