-Kapitel 5-

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POV Leon:
Ich renne gerade hektisch durch meine Wohnung. Bisher lief, an diesem Morgen, alles schief was schief laufen könnte. Mein Auto ist in der Werkstatt. Auf die Frage, ob ich einen Ersatzwagen haben möchte, habe ich mit nein geantwortet. In meinem Keller steht ja ein tiptop Fahrrad. Mein Fahrrad hat aber, natürlich genau heute, einen Platten. Das wollte ich heute morgen gleich reparieren. Meine Nacht war aber alles andere als gut und erholend. Ständig war ich wach, konnte dann aber wieder nicht einschlafen und das zog sich bis heute morgen. Bis dann, wo ich endlich mal einschlafen konnte und dann dadurch erfolgreich verschlafen habe. Ständig kam mir dieses Gespräch mit Vik in den Kopf, das nach der Party. Ich mag Serge wahnsinnig gerne als Kumpel, aber ich sehe ihn null an Viks Seite. Ich wollte sie schon früher immer vor Fehlern beschützen, so auch heute noch. Ich habe Angst, dass Vik da mehr drin sieht, als es Serge tut. Vielleicht habe ich auch etwas Angst, dass sich Serge zwischen uns stellt beziehungsweise drängt. Vik, meine beste Freundin, meine quasi-kleine-Schwester, ist gerade wieder bei mir in der Nähe und dann gibt es gleich schon wieder die Möglichkeit, dass sie mir weggenommen wird. Aber natürlich will ich mich nicht den beiden, und vor allem auch nicht Viks Glück, in den Weg stellen. Also versuche ich jetzt so neutral wie möglich mit der Sache umzugehen.  Daher rufe ich jetzt Serge an, da ich ja sonst nicht zur Säbener komme und er ist der einzige ist, der halbwegs hier lang kommt ohne Umwege zu fahren. „Hey Leon was gibts?" geht er an sein Telefon. Ich renne noch durch die Bude und sammle mein Zeug zusammen. „Serge mein Guter, kannst du mich fix einsacken? Ich hab verpennt und mein Auto ist in der Werkstatt und mein Fahrrad hat einen platten." Ich überprüfe nochmal fix, ob ich alles eingepackt hatte und trinke dann meinen letzten Schluck Kaffee. „Klar kein Ding. Ich wollte gerade los. Bin in 10 Minuten bei dir!" Ich bedanke mich bei ihm und lege auf. Ich versuche das Gedankenkarussell in meinem Kopf zu stoppen. Vielleicht haben die zwei auch nur kurz ihren Spaß und dann können Vik und ich wieder, mehr Zeit miteinander verbringen. Serge ist eh nicht der Typ für Beziehungen. In London hatte er damals wohl eine, danach kenne ich ihn nur als Single. Daher wird es auch bei den beiden wahrscheinlich nichts Festes werden. Also brauche ich mir ja eigentlich keine Gedanken darüber machen, oder?

Ich schüttele die Gedanken weg und ziehe meine Schuhe an, ehe ich mich nach unten begebe. Serge kommt gerade angefahren, als ich aus der Haustür trete. Als er vor mir hält, sehe ich schon wie er mich durch die Scheibe anlächelt. Sein Lächeln scheint wie festgetackert zu sein. Ich öffne schnell die Autotür und lasse mich auf den dunkeln Ledersitz fallen. Mit einem fixen Handschlag und einem kurzen "Guten Morgen" begrüßen wir uns.

Serge lenkt seinen Wagen durch die Münchner Straßen und nebenher führt er etwas Smalltalk mit mir. Immer wieder merke ich, wie etwas gegen meinen Fuß stößt. Anfänglich dachte, dass ich mir das einbilde, aber als ich es immer wieder merke, bücke ich mich dann doch in den Fußraum und hebe es auf. „Kumpel seit wann trägst du Lippenstift?" Lachend halte ich Serge den kleinen, schwarzen Zylinder entgegen. Serge guckt kurz rüber, fixiert dann mit seinen Augen wieder die Straße. „Ach der ist bestimmt von Vik, kannst ihn ihr ja geben." „Von Vik? Wie kommt der denn zu dir?" In meinem Kopf ist ein riesiges Fragezeichen. Haben die zwei sich gestern nochmal gesehen? Anders kann der ja nicht her gekommen sein . „Ich war gestern bei ihr. Wollte meine Jacke abholen und mich etwas mit ihr unterhalten. Ihr knurrender Magen unterbrach dann unser Gespräch. Also habe ich sie kurzerhand zum Essen eingeladen. Wir sind dann von mir, ich musste mich ja noch umziehen, zum Italiener gefahren. Da ist dann so ein Affe vor mir rausgezogen. Ihre Handtasche ist, durch mein bremsen, umgekippt. Den Lippenstift hat sie beim Einsammeln sicherlich übersehen." Serge zuckt mit den Schultern. „Datet ihr euch?" frag ich ihn und versuche so wenig skeptisch wie möglich zu klingen. „Das kann ich dir gar nicht 100 protzig beantworten. Du weißt ich bin nicht der Typ für tiefgründige Beziehungen. Aber irgendwas finde ich an Vik interessant. Ich mag sie. Wir wollen mal sehen wo es hinführt. Entweder es wird was festes oder wir haben nur etwas Spaß miteinander." Ich kann eben nur nicken und einen "mhh" von mir geben. Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll. Irgendwie schmerzt es etwas, jemanden so über Vik reden zu hören. Ich weiß gar nicht wieso. Als ich dann doch Worte finde, bringe ich sie so ruhig wie möglich rüber. "Pass aber bitte auf Serge. Vik hatte keine besonders gute Vergangenheit. Sie ist nicht ganz so emotional stabil wie es andere Frauen sind. Und du weißt wie viel sie mir bedeutet. Also sei nicht zu schnell oder so." Serge grinst  erst nur leicht ehe er Antwortet. "Mach dir keine Sorgen Leon. Wir wissen nicht wo das hinführt, aber ich werde nichts überstürzen. Und zudem ist Vik erwachsen, sie weiß schon was sie will und was nicht." Nickend lehne ich mich an die Rückenlehne des Sitzes. Ja, ja das ist sie.

Ganz mit meinen Gedanken beschäftigt, mit der Frage, wieso mich das alles so stört, merke ich gar nicht wie wir in der Tiefgarage am Trainingsplatz ankommen. Erst Serges Stimme holt mich aus meinen Gedanken. "Gibst du Vik ihren Lippenstift?" Ich blicke auf den Gegenstand in meiner Hand und nicke dann, ehe ich aussteige.

In der Umkleide ist bereits reges Treiben. "Serge du strahlst so?" Stellt Niki fest. Ich begebe mich auf meinen Platz und ignoriere dieses Gespräch gekonnt. "Hattest du gestern wohl ein Date?" Hat ja nicht so gut funktioniert mit dem ignorieren. "Wer weiß, der weiß. Ein Gentleman genießt und schweigt." Hatten sie etwa schon? Ich will eigentlich gar nicht drüber nachdenken. Mit schnellen Handgriffen ziehe ich mich um und gehe dann auf den Platz. Als Vik da steht, überkommt mich dieses glückliche Gefühl, welches ich immer spüre wenn ich bei ihr bin. "Guten Morgen Leo." begrüßt sie mich überraschender Weiße. Sie sieht auf ihre Kamera und ich hätte nicht gedacht, dass sie mich sieht. Als ich direkt vor ihr stehe sieht sie zu mir hoch und begrüßt mich zusätzlich noch mit einer Umarmung. "Guten Morgen Vik. Hier, das müsste deiner sein." Die blauen Augen meines Gegenübers schauen mich verwirrt an. Immer wenn sie verwirrt ist, zieht sie eine Augenbraue hoch, beziehungsweiße versucht sie es immer. Mal geht das mehr, mal weniger gut. "Wo hast du den denn her?" Stellt sie dann die Frage, welche ihr im Gehirn rumschwirrt. "Aus Serge Auto, der hat mich heute mitgenommen. Bei mir lief alles schief heute morgen." gebe ich wahrheitsgetreu wieder. "Was hältst du davon, wenn ich heute Abend zu dir kommen und du erzählst mir von deinem Morgen. So einen Abend wie damals immer." Kurz denke ich nach, ehe ich dann zusage. Vielleicht ist das wirklich eine gute Idee, da kann ich ihr auch nochmal auf den Zahn fühlen. "Ich schreib dir nachher nochmal wegen einer Zeit. Ich bin dann erstmal bei Manu." "Geht klar, stress dich da nicht. Willst du da bei mir pennen? Also sind wir mal ehrlich, du schläfst eh beim Film schauen ein." lache ich zart. "Du hast recht, Ja, ich bring ein paar Klamotten mit." grinst sie. Ehe ich etwas antworten kann höre ich wie Serge und ein paar andere auf den Platz kommen. "Ich lass euch mal. Bis dann." Mit meinem Kopf zeige ich in die Richtung von Serge und entferne mich von beiden Weg. Das Geflirte muss ich mir nicht geben. "Du hast deine Jacke gestern vergessen." Lacht Vik herzlich. "Ja, mir fiel es dann zuhause wieder ein. Beim nächsten Mal dann. Also ich hoffe es gibt ein nächstes Mal." Ich sehe ihn nur von hinten, aber ich weiß genau wie er grinst. "Nichts lieber als das." Sofort entferne ich mich weiter von der Szene. Ich weiß gar nicht wieso, mich das so beschäftigt. Ich hatte nie Probleme mit Viks Partnern. Ok, die letzten habe ich nicht sonderlich mitbekommen. Ich glaube auch bald, dass da nirgends was festes dabei war, aber das kann doch trotzdem nicht sein, dass ich das mit Serge so schlimm finde. Vielleicht erklärt es sich mir heute Abend bei einem Gespräch mit Vik, wieso das alles meinen Kopf so durcheinander bringt. Hoffentlich.
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Etwas verschoben kommt hier ein Kapitel. Ich bin momentan auf Weiterbildung und die nimmt meinen Kopf doch mehr in Anspruch als ich dachte. Daher kam ich nicht sonderlich zum schreibe und entschied jetzt erstmal nur freitags hochzuladen. Tja, wie ihr merkt hab ich das gestern gekonnt vergessen. Daher also heute.
Aber nun genug gelabert. Ich wünsche euch ein wunderbares Wochenende, passt gut auf euch auf und bis zum nächsten Kapitel. 🖤

Was wäre wenn?  - Leon Goretzka / Serge Gnabry FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt