Nach diesem Tag, waren die nächsten Wochen anstrengend. Jeder flüsterte leise oder auch laut auf den Gängen über sie und die wildesten und/oder verletzende Gerüchte machten die Runde. Selbst nachdem Oliver, in einer Verteidigungsstunde, bei einer Diskussion mit einigen Gryffindores klar gemacht hatte, dass er nicht mit Flint spielen würde, sondern Marcus wirklich liebte. Hogwarts war in wenigen Stunden zu einer Gerüchteküche geworden, an diesem Morgen, und über solch einen Tratsch würde noch in den Jahren nach ihrem Abschluss geredet werden. Das einzige was sich geändert hatte, war dass sie sich nun öffentlich treffen konnten und nicht mehr jedem etwas vorspielen mussten.
Auch die Reaktionen der Häuser waren unterschiedlich: Während sich Ravenclaw auf Logische Schlussfolgerungen bezog und jedem versuchte zu erläutern, dass es so passieren musste; freute sich Huffelpuff einfach für sie und machte sich Sorgen um die Reaktionen der anderen Häuser; Gryffindor hasste Oliver abgrund tief und wenn er an ihnen vorbeikam hörte er die schlimmsten Beleidigung die es in der gesamten Welt gab, Muggelwelt mit eingeschlossen; Slytherin hielt sich damit etwas zurück, schien aber im Großteil nichts gegen die Beziehung zu haben, außer das sie mit einem Gryffindor war.Erst nach einigen Wochen beruhigte sich das Schloss wieder. Natürlich waren sie immer noch das Gesprächsthema Nummer 1, aber als sich Harry, einigen Tagen nach dem ihre Beziehung öffentlich gemacht worden war, zu Oliver und Marcus gesetzt hatte, dachte jeder noch einmal über die Sache nach. Zwar hatte Harry sich größtenteils nur mit seinem Quidditch-Kapitän unterhalten, beglückwünschte sie aber beide zu ihrer Beziehung. Auch die Zwillinge schienen sich schnell beruhigt zu haben und setzten sich in den Pausen immer wieder zu dem Pärchen. Doch die Stimmung blieb angespannt.
„Percy, kannst du mir deine Tinte leihen?", rief Oliver durch den Raum und hörte, wie ein Gläschen neben ihm abgestellt wurde. „Danke, Perc.", bedankte sich Oliver und wollte gerade nach der Tinte greifen, als Percy sie wieder weg zog. Mit einem: „Wir müssen reden!", schob Percy seinen Stuhl zu Oliver und setzte sich hin. „Und über was?", in seine Notizen vertieft, bekam er den Blick von Percy nicht mit, welcher ein Gemisch aus Schuld und Ekel war. „Über den Tag.", presste Percy heraus. Verwirrt sah Oliver hoch: „Über welchen Tag? Morgen? Da bin ich schon mit den Zwillingen verabredet, tut mir leid." Tief ausatmen schüttelte Percy seinen Kopf und verbesserte sich: „Vor ein paar Wochen, als deine Beziehung mit ... Flin-Marcus öffentlich wurde." „Jaaa", skeptisch beobachtete Oliver nun Percys Gesichtszüge, „Wieso willst du darüber reden? Du warts doch in der großen Halle." Bei der Erinnerung schoss ein Schmerz durch Percys Augen. Doch er musste weiter reden: „Erinnerst du dich an den Tag davor?" Langsam nickte Oliver und drehte sich nun ganz zu ihm um. „Erinnerst du dich, dass du an diesem Tag total aufgeregt warst?" Die Augenbraue hochziehend, betrachtete Oliver seinen guten Freund: „Worauf willst du hinaus?" Eine unangenehme Atmosphäre lag nun zwischen ihnen. „Ich habe mit Sorgen um dich gemacht", begann Percy zu erleutern, „und habe mich an dem Abend mit Fred und George zusammengesetzt, um sie nach Hilfe zu fragen. Viel konnten sie mir aber nicht Helfen." Ein unsichers Lachen von Percy. „Jedenfalls, habe ich dich nach dem Abendessen gesucht. Und ...", er geriet ins stocken, bis Percy ganz verstummte. „Und du hast mich auf dem Astronomieturm gefunden.", schwer ausatmen sackte Oliver in seinem Stuhl zusammen. Geknickt presste Percy ein: „Ja" heraus. Fassungslosigkeit bahnte sich auf Olivers Gesicht und fast schreien hackte er nach: „Du hast das Foto gemacht?!" Denn Kopf schüttelnd, betrachtete er seinen besten Freund und ein Gefühl von Ekel erfasste sein Herz. „Wieso?! Wieso hast du es veröffentlicht? Wieso Percy?!?!", sprachlos schüttelte er einfach weiter seinen Kopf, „ich habe dir vertraut. Wieso hast du es verdammt nochmal veröffentlich? Hättest du - Hättest du mich nicht einfach ansprechen können?! Wieso hast du uns das angetan? Wieso?!" Unter den Schreien zuckte Percy zusammen und versank in seinem Stuhl. „Es tut mir leid, Oliver!", kleinlaut kam seine Stimme rüber. Die Entschuldigung machte ihn aber nur noch wütender: „Es tut dir leid?! Hast du mal darüber nach gedacht, dass du mich damit vor der gesamten Schule geoutet hast?! Das ich einen Freund habe?! Es tut dir leid! Du hast mir eine Entscheidung genommen, die ich selbst hätte treffen sollen! Du warst mein bester Freund! Warum hast du sie mir genommen?!" Wuttränen sammelten sich in Olivers Augen. „Ich schlafe heute Nacht wo anders.", brachte Oliver bedingt ruhig hervor und schnappte aggressiv nach seinen Notizen. Dann stürmte er aus dem Raum. Percy ließ er geknickt hinter sich. Dieser fuhr sich frustriert durch die Haare. Er wusste auch nicht, wieso er nicht erst mit Oliver geredet hatte. Er wusste, dass das was er getan hatte, keine Heldentat war.
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Flintwood ~Oneshots
Fanfic1. Der Boden wackelt, als der Hogwarts-Express über die Schienen ruckelte. Oliver Wood saß mit dem Quidditch-Team in einem der vielen Abteile. In einer Stunde sollten sie in Hogsmeade ankommen. „Ich gehe mich umziehen.", rief er ins Abteil, schnap...