Der Blick zum Himmel (2/4)

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„Alles Gute zum Einjährigen" Dieser Satz wiederholte sich schreien in Percys Kopf. Fassungslosigkeit breitete sich in seinem Herz aus und er starrte mit gemischten Gefühlen auf die Hände von Oliver und Marcus Flint.
Wieso war es gerade er, mit dem sich Oliver traf? Warum? Seine Gedanke sprangen im Kreis und er bemerkte nur nebenbei, wie seine Hand sich verkrampfte und seinen Zauberstarb aus seinen Umhang holte. Schnell war ein Fotografie-Spruch gesprochen und das Bild landete in bunten Farben (rot und grün) vor Percy.

Einige Stunden zuvor hatten sich er und Oliver in der Bibliothek getroffen, um für ihre N.E.W.T's zu lernen, welche sie dieses Jahr hatten. Doch viel zum gemeinsamen Lernen sind sie nicht gekommen, da Oliver die ganze Zeit abgeschweift war. Demnach hatte Percy ihn ignoriert und alleine gelernt. Als Oliver nach dem Quidditch Training, welches richtung Später Nachmittag angelegt war, gestresst wieder kam und die ganze Zeit, "Ich komme zu spät", murmelte, wurde Percy misstrauisch. Normalerweise sprach Oliver dann immer vom Training und welchen Quatsch seine Brüder schon wieder angestellt hatten. Und nachdem Oliver mit seinem letzten Ruf ihm mitteilte, dass er nicht zum Abendessen kommen würde, hatte er sich, nach langer Zeit, mit den Zwillingen zusammengesetzt, um mit ihnen das komische Verhalten zu besprechen. Nachdem Oliver dann tatsächlich nicht beim Abendessen auftauchte, begann er sich, Sorgen um seinen guten Freund zu machen und suchte die Ecken ab, wo Oliver normalerweise sich versteckte. Dannach blieb ihm nur noch der Höchste Punkt im Schloss übrig: Der Astronomieturm.

Von allem, was sich an diesem Abend noch ereignete, bekamen die Beiden auf dem Astronomieturm nicht mit. Sie waren in ihrer kleinen, schönen Welt und genossen die Zeit zusammen.

Als am nächsten Morgen die Schüler in den Speisesaal schlurften, versprach die Sonne einen schönen Tag. Der blaue Himmel strahlte durch das Ornamentglas und brachte jedem gute Laune. Und auch die Temperaturen sollten steigen. All dies kündigte der Tagesprophet an, welchen Oliver durchblätterte. Auf der anderen Seite des Saal wusste er, dass ihn Marcus beobachtete, doch er ignorierte ihn gekonnt und vertiefte sich in die Tagesnachrichten, während er an seinem heißen Kaffee nippte. Nachdem er die erste Seite aufschlug, verschlangen ihn die Verschwörungstheorien über Sirius Black und er bekam nicht mit, wie ein erneuter Schwarm an Eulen die Halle schwärmten. Erst als überraschende Ausrufe ertönten: „WoW!" „Wieso sind sie wieder gekommen?" „Das ist ja RIESIG!" „Was haben die den dabei?" schaute Oliver hoch und sah gerade noch, wie sich ein großes Netz löste und ein Haufen Blätter aus zehn Meter Höhe zu Boden segelte. Wie versteinert beobachtete Oliver die Farbigen Bildchen, welche sich in der Halle verteilten.

Rot und Grün blitzte im gesamten Saal auf, bis auf den Tischen und dem Boden die Bilder zum liegen kamen. Auf ihnen waren zwei Personen zusehen, welche sich Händchen haltend küssten. Wobei deutlich der grüne Slytherin Pullover zu erkennen war, wie auch die rot-gelben Streifen des Gryffindor-sweaters. Wie in Zeitlupe nahm Oliver das Bild von Marcus und sich war und bemerkte nicht, wie er seine Tasse fallen ließ und der heiße Kaffee auf ihm landete. Sie beide waren so deutlich zu erkennen, dass sich keiner fragen musste, wer die Schüler auf dem Foto waren. Tränen bildeten sich in seinen Augen, ob voll Schmerz oder Verzweiflung war kaum zu erkennen. Zitternd zerknüllte er das Bild, welches er in der Hand hielt und verließ sprintend den Speisesaal; ignorierte die Rufe der Zwillinge und einiger anderer.
Mit verschwommener Sicht stolperte er die Gänge entlang, welche auf einmal Minusgrade bekommend hatten, und versuchte irgendwie runterzukommen. Sein Kopf drehte sich im Kreis und sprang jedesmal wieder zu dem Bild in seiner Hand. Wer hatte sie gesehen? Wieso waren sie nicht vorsichtiger gewesen? Warum? Heiße Tränen folgten auf die, vor ein paar Sekunden, versiegten und brannten ihn aus. Zwanghaft unterdrückte er die Schluchzer, um keinen auf sich aufmerksam zu machen, und schlug den Weg Richtung Quidditchfeld ein. Das half immer!

In der Halle währenddessen brach die Hölle unter dem Schülern aus: „Was ist das!?" „Iiiihhhh!!!" „Ist das Bild nicht süß?" „Eine Schlange küsst einen Löwen?!". Fassungslosigkeit und Verwirrung sammelte sich im Raum und selbst bei den Lehren standen Fragezeichen im Gesicht. Marcus saß still am Slytherintisch und beobachtete die Situation nur. Keiner seiner Kammeraden sah zu ihm und wichen seinen Blicken eher aus. Auf vielen Gesichtern war Ekel zusehen, aber auch Verwirrung und Irritation. Als Marcus vorher Oliver sah, wie er raus rannte, wollte er ihm folgen, doch Adrian hatte in bestimmt auf die Bank zurück gedrückt und beobachtete seinen Freund schon eine geraume Zeit. „Hast du ihn geküsst?", war nach einer Weile schweigen, seine erste Frage. Geknickt nickte er und mied Adrians Blick. „Wieso?", fragte Adrian neutral und schien sich wohl eher erst ein Bild machen zu wollen, bevor er urteilte. „Weil wir zusammen sind.", flüsterte Marcus in den Lärm hinein und senkte seine Kopf noch tiefer. „Liebst du ihn?", hackte Adrian nach und sah nun mit einem Hauch Sorge seinen besten Freund an. Zögernd blickte Marcus hoch und presste dann ein: „Ja", heraus. „Endlich! Worauf wartest du noch? Folge ihm!", motiviert klopfte Adrian Marcus auf die Schulter und begann anschließend, einen Toast mit Marmelade zu bestreichen. Unsicher schielte Marcus zu Ari, welche ihm aber nur aufmunternd ein Daumen hoch gab und sich dann weiter seinem Frühstück zuwandte. Sich zusammenreißend atmete er noch einmal tief durch, bevor er auf stand und den Speisesaal joggend verließ. Kaum war er durch die schweren Türen durch, sprintete er los. Durch gesamt Hogwarts bis zum Quidditchfeld. Er wusste, dass wenn Oliver irgendwo seien sollte, dann hier. Außer Atem schnappte er sich einer der älteren Besen und nahm im vorbeigehen noch einen Ball mit, welchen er an den Spielfeldrand legte, bevor er kurz nach der weißen Linie in die Luft stieg.

Schon von Hogwarts aus hatte er einen schwarzen Punkt über dem Feld gesehen, es aber erst auf einen Deckfleck geschoben. Nun aber sah er, auf welcher schwindelerregenden Höhe, Oliver in der Luft schwebte und die Angst packte ihn. Sollte Oliver herunter fallen, könnte er ihn mit diesem langsamen Besen sicher nicht retten. Nur stockend kam er voran und schlug sich innerlich selber, dass er keinen besseren Besen genommen hatte. Als er endlich Oliver erreichte, hatte dieser ihn schon entdeckt und wartete geduldig drauf, das Marcus neben ihm zum stehen kam. Kaum stand er sicher in der Luft, fiel Oliver ihm um den Hals und ließ die Tränen frei laufen. Seine Schluchzer gingen im Pulli des Slytherins unter und Marcus erwiderte die Umarmung tröstend. In ruhigen Bewegungen zeichnete er Kreise auf den Rücken seines Freundes und flüsterte beruhigende Sätze in sein Ohr: „Alles wird gut! Du bist sicher! Keiner kann dir was tun! Ich bin bei dir! Alles ist gut!..." sanft drückte er eine Kuss auf Olivers Ohr und umarmte ihn noch fester als Oliver sich zitternd in seinen Pullis tiefer drückte. „Ich liebe dich, Oliver! Nichts wird das ändern!", unterbrach Marcus seine Trance und drückte seinem Freund einen sanften Kuss auf die Stirn. Dann löste er die feste Umarmung und legte seine Hände um Oliver's Gesicht. Zärtlich wischte er die Tränen weg, welche noch liefen und wieder holte sich: „Ich liebe dich! Es ist alles gut! Du bist sicher hier!". Er sah den Schmerz in Oliver's Augen und verwuschelte ihm sanft die Haare. „Wir werden hast gemeinsam durchstehen, okay?", Marcus löste eine Hand von Oliver's Gesicht und drückte mit leichter Kraft die Hand seines Freundes. Dieser nickt stumm und schniefte kurz bevor er einen kurzen Kuss auf Marcus Lippen platzierte. „Danke-Danke, dass du für mich...da bist!", wisperte Oliver und erwiderte den Druck auf seiner Hand, „Wir gehen da gemeinsam durch!"

Der zweite Teil von dem Oneshot ist jetzt da. Oliver ist hier etwas Gefühlvoller, aber ich glaube die Chemie stimmt so ganz gut. 🥰 Der dritte Teil sollte am Wochenende heraus kommen, ich weiß noch nicht.

Flintwood ~OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt