Zusammen bringt der Tod (3/3)

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Am Weihnachtsmorgen lag ein Arm um seine Hüfte. Ein ruhiger Atem in seinem Rücken schläferte ihn fast wieder ein. Sanft nahm Marcus Olivers Arm von seinem Bauch und stand auf. Ein Murren kam von Oliver, bevor er sich wieder umdrehte und weiter schlief.
Sie hatten ihre Zimmer zusammengetan, seit Marcus bei ihnen wohnte. Er hatte in dem ersten Monat fast nicht eine Nacht ohne Albträume verbracht und Oliver hatte nach einer Woche beschlossen, bei ihm zu schlafen.
Dies war die erste Nacht, seit dem ersten Schultag gewesen, wo er wieder gut eingeschlafen war. Ohne die Hilfe eines Schlaftrankes.

Vorsichtig schloss er die Tür hinter sich und ging die Treppe runter. In der Küche saß Elliot Wood und trank eine Tasse Kaffee. „Guten Morgen, Marcus.", freudig begrüßt der Vater ihn und schob Marcus die Kaffee Kanne hin. Abwehrend hob dieser die Hände: „Immer noch keine Kaffee Trinker." Damit ging er zum Wasserkocher und ließ Wasser einlaufen. „Wie war das Halbjahr?", fragte Elliot und drehte sich zu Marcus, welcher an der Küchenteke lehnte. „Anstrengend.", gab Marcus von sich.

Während er nach der Teepackung giff, rutschte sein Ärmel hoch. Elliot's Blick glitt zu seinem Unterarm. Das Schalfshirt verdeckte nur schlecht das Schlangen Tattoo mit dem Totenkopf. Marcus folgte dem Blick von Elliot. „Die Überdeckung mit dem Muggeltattoo hat geholfen. Es bewegt sich nicht mehr.", erwähnte Marcus und zog den Ärmel etwas weiter höher. Ranken wanden sich um den Totenschädel und die Schlange, ein Schwert war durch den Kopf gestochen. Leichte Besorgnis lag in Elliots Blick, als er eine weitere Frage stellte: „Wie ist es damit in der Schule?" Seufzend goss Marcus das kochende Wasser in eine Tasse und legte den Teebeutel hinein. Dann setzte er sich zu Olivers Vater an den Tisch. „Noch gab es keine Probleme. Ich hoffe, dass bleibt so.", antwortete er. Mitfühlend legte Elliot eine Hand auf Marcus Schulter.

Kaum hatten sie das Gespräch beendet, schlurfte Oliver mit müden Augen in die Küche. Als er die Kaffee Kanne sah, griff er sofort danach und füllte seine Tasse bis zum Rand mit dem Gebräu auf. Erst nachdem er die Hälfte davon getrunken hatte, öffnete er den Mund: „Du bist zu früh gegangen. Das Bett war kalt." Er schenkte Marcus einen unzufriedenen Blick. Elliot schmunzelte. Marcus antwortete Oliver mit einem entschuldigenden Blick. „Aber tatsächlich hat es noch keiner gesehen oder irgendwelche Vermutungen angestellt.", fügte Oliver zu dem Gespräch bei, „selbst Harry und Co. haben noch nichts gehört oder so. Wie es bei dir in Slytherin aussieht, weiß ich nicht." Marcus Miene verhärtete sich. „Wir sprechen darüber. Einige Familien folgen ihm auch wieder." Nun wurde auch Elliot's Miene ernst. „Dumbledore hat den Orden des Phonix wieder aktiviert. Einige alte Mitglieder sollen wieder aktiv sein." Die Ernste Stimmung hing in der Luft.

Da kam Mrs. Wood in die Küche. Sie schien vor Vorfreude zu schweben. Als sie die ernsten Mienen ihrer Männer sah, fuchtelte sie wild in der Luft um her: „Hach, was schaut ihr so ernst drein? Lasst eure düsteren Geschichten heute im Keller. Es ist schließlich Weihnachten. Los, packt eure Geschenke aus! Sie sind im Wohnzimmer." Sie scheuchte die Männer aus der Küche und schüttelte dabei unentwegt den Kopf über ihre Zauberer. Waren sie doch viel zu bekümmert über ihre Welt.
Unterm Weihnachtsbaum lagen viele Pakete, in buntem Geschenkpapier verpackt. Oliver hüpfte glücklich zu dem Baum und suchte nach seinen Geschenken. Marcus aber stand ruhig an der Seite und sah seinem Freund nur zu. „Marcus, Dear, warum öffnest du nicht deine Geschenke?", verwirrt sah Alea zu Marcus und stellte sich neben ihn, „Das blaue da, zum Beispiel, ist für dich, mein Guter." Ein verdatterter Gesichtsausdruck spiegelte sich auf Marcus Gesicht wieder: „Ich bekomme Geschenke?" „Natürlich, Dear. Warum den nicht? Haben dir deine Eltern etwa nie welche gegeben? Ach du meine Güte! Die bekommen was ihm Gebet zu hören!", schimpfte Mrs. Wood. „Nein, natürlich gab es Geschenke. Ich hab nur nicht gedacht, dass...", weiter brachte der Slytherin den Satz nicht. „Selbst verständlich bekommst du Geschenke. Jetzt öffne sie, Junge.", rief Elliot, welche es sich auf dem Sofa bequem gemacht hatte.
Zögerlich ging Marcus zum Tannenbaum und kniete sich hin. Vor ihm lagen grüne, blaue, gelbe, rote und noch viel mehr Farben. Alles in unterschiedlichen Formen und Größen. Vorsichtig griff er nach dem blauen Paket, auf welches Alea vorher gezeigt hatte, und löste die Schleife. Das Papier öffnete er behutsam und ein neues Set an Quidditch Schonern, sogar aus Leder, lagen vor ihm. Überglücklich sah er zu Alea und Elliot, die ihm nur einen stolzen Blick gaben. „Mach weiter, Marcus.", meinte Elliot und das tat er auch. Nachdem er alle geöffnet hatte, die für ihn waren, hatte er einen Berg an neuen Sachen vor sich: neue Schoner, neue Bücher (die er sich schon ewig gewünscht hatte), ein Lehrbuch über Muggel Sachen, einen neuen Weihnachtspullover, neuen Teesorten welche er schon immer mal ausprobieren wollte und noch vieles mehr. Auch Oliver war reich beschenk.
Kaum waren sie fertig, sprinteten Beide hoch, um die Geschenke für Olivers Eltern zu holen.

Flintwood ~OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt