Kai Elmore
Am nächsten Morgen wurde ich schon früh von meinen Alpträumen geweckt.
Ich duschte kalt und setzte mich in den leeren Rosengarten.
Heute Nacht war Vollmond.
Mein schlimmster Alptraum.Irgendetwas musste zwischen Benjamin und Farina vorgefallen sein, denn nach ihrem Treffen kam Farina nicht mehr zum Tisch und Benjamin schien sich ziemliche Sorgen zu machen.
Erst als wir alle in das Esszimmer gerufen wurden, schreckte ich aus meinen Gedanken auf und begab mich in das Gebäude.
Dort stand wieder die amtierende weiße Königin:
"Heute haben wir einen Badeausflug geplant. Wir werden in einem See auf diesem Grundstück schwimmen.
Bitte nehmt Badekleidung, Handtücher, Essen und Trinken mit.
Wir treffen uns in zwanzig Minuten am Haupteingang."In meinem Zimmer zog ich mir meine schwarze Badehose unter und packte ein Handtuch, meine Boxershorts einen Riegel und eine Wasserflasche in meinen Rucksack.
Danach verließ ich wieder den Raum und traf vor dem Haupteingang schon auf Dominic, Benjamin und Lorenzo. Auf der anderen Seite des Platzes stand Luciano mit Nicolas, der Dominic finstere Blicke zu warf.
Wieder fragte ich mich, was zwischen den beiden vorgefallen sein muss, damit sie sich so sehr hassen.
Um mich nicht für eine der beiden Parteien entscheiden zu müssen, setzte ich mich auf eine Bank in der Mitte des Platzes.
Kurz darauf kam auch schon die weiße Königin mit einigen Bediensteten und den drei Mädchen.
Eine Bedienstete mit dunklem Haar und moosgrünen Augen stach mir ins Auge. Sie war schlank und bewegte sich geschmeidig durch die Gruppe auf Farina zu.
Ihre Augen glitzerten im Sonnenlicht wie Smaragde.
"Was ist denn mit dir los", fragte Luciano und klopfte mir auf die Schulter
Erst jetzt fiel mir auf, dass ich sie ziemlich auffällig angestarrt hatte. Zum Glück schien sie es nicht bemerkt zu haben.
Die weiße Königin marschierte los und wir folgten ihr, doch ich konnte es nicht vermeiden, der Unbekannten, welche sich nun mit Farina unterhielt, immer wieder Blicke zuzuwerfen.
Der Weg führte einen Sandweg entlang durch den Rosengarten in ein kleines Wäldchen. Hier wurde der Pfad etwas breiter und steiniger.
Luciano beschwerte sich lautstark: "Ich dachte, wir wollen baden und nicht wandern."
Nicolas kommentierte das genervt: "Halt die Klappe, Luciano. Niemanden interessiert deine Meinung."
Vorne blieb die weiße Königin stehen und gab uns den Blick auf einen See frei.
Das türkise Wasser glitzerte in dem warmen Strahlen der Sonne, die durch das dichte Blätterdach fielen.
Der Wind rauschte sanft durch die Blätter und zeichnete schöne Muster auf der Wasseroberfläche.
Plötzlich stürmte Luciano an uns vorbei und zog sich sein Shirt über den Kopf. Er warf es auf den sandigen Felsvorsprung und sprang mit einem Aufschrei ins Wasser.
Sobald er aufgetaucht war, rief er: "Kommt schon! Das Wasser ist warm."
Sofort zogen sich die anderen Jungs um und folgten Luciano ins Wasser. Ich beobachtete stattdessen weiter das Dienstmädchen mit den grünen Augen.
Sie setzte sich zu Farina auf ein Handtuch und zog sich die Uniform aus.
Darunter trug sie einen efeugrünen Badeanzug, der sich geschmeidig um ihre zierliche Figur schmiegte.
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Die Gunst der Königin
RomansaAdriana Elea. Ruhig und Logisch. Zukünftige Königin des Landes. Die Tradition besagt, dass Adriana sich zwischen dem Herrschern der acht Landteile entscheiden muss. Diese versuchen auf ihrem Anwesen herauszufinden wer der drei Mädchen die Prinzessi...