Chapter 12: Zelten

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Am nächsten morgen wache ich geschockt auf. Wir haben schon halb 12! Ich weiß gar nicht wann ich das letzte mal solange geschlafen habe. Vic scheint schon unten zu sein, denn der Platz neben mir ist leer.
Gähnend stehe ich auf und gehe runter. Mein Magen fängt sofort an zu knurren als ich rieche das jemand schon am kochen ist. „Morgen Schlafmütze!“ begrüßt mich Ethan als erster, wobei er mir einen Kuss auf den Kopf gibt. Damiano sitzt auf der Couch und starrt voll konzentriert auf sein Notizbuch. „Cazzo! Sarah ich brauche deine Hilfe.“ „Was ist los?“ frage ich sofort neugierig und bin mit einem Hops auf der Couch neben ihm. „Hier diese Zeile. Irgendeine Idee was ich da schreiben könnte?“ Er reicht mir sein Buch, woraufhin ich die Zeilen, die er bereits hat, ein Mal überfliege. Woah. „Warum fragst du mich bei so einer schwierigen Aufgabe?“ „Naja das was ich gestern gelesen habe war mega.“ „Oh Mann! Damiii!“
Es dauert eine Weile, aber ich bekomme tatsächlich eine Strophe zusammen. „Grazie! Sarah!“ „Jaja, was würdet ihr nur ohne mich machen.“ Ich lache kurze und sehe zu, wie Damiano schnell anfängt weiter drauf rum zu kritzeln.

„Du weißt bescheid das wir heute Abend zelten gehen?“ lässt Ethan mich den scheinbaren Plan für heute wissen. „Noch nicht, aber danke für die Information.“ „Ja das war Thomas Idee. Heute morgen haben sie wohl bei den Nachrichten gesagt das es viele Sternschnuppen geben soll. Und da wir da so einen guten Platz kennen, ist das doch keine schlechte Idee“ „Hört sich gut an, ich befürchte nur das ich kein Zelt habe.“ „Du und Vic schlafen doch die ganze Zeit in einem Bett ob Zelt oder Bett macht für eine Nacht keinen Unterschied.“ Antwortet Damiano mit einem verwirrten Gesichtsausdruck. Wo er Recht hat, hat er Recht. „Apropo Vic und Thomas, wo sind die zwei eigentlich?“ „Noch ein paar Sachen für heute Abend kaufen.“ Ich nicke und lasse meinen Kopf gegen die Rückenlehne fallen. Im Fernsehen läuft irgendeine Comedyshow, welche ich mir reinziehe, bis mein Bruder uns irgendwann zum Essen ruft.
Wir warten noch ein paar Minuten auf die anderen Zwei, fangen dann aber schon mal an ohne sie an zu essen. Grade als ich mir Nachschlag hole, geht die Tür auf. „Ciao! Wir sind wieder da. Habt ihr etwa ohne uns angefangen?!“ fragt Thomas entsetzt und setzt sich schnell auf seinen Platz, wo er sich den Teller bis zum Rand vollschlägt. Vic kommt kurz nach ihm rein. Sofort macht sich ein Grinsen auf meinen Lippen breit, ebenfalls auf ihren.
Aber warte Mal. Wie verhalten wir uns jetzt? Was sind wir jetzt? Küssen wir uns jetzt auch vor den Jungs? Diese Frage ist jedoch schnell geklärt, denn kurz nachdem Vic neben mir sitzt, spüre ich ihre Lippen auf meinen und eine erneute Explosion von Gefühlen überfällt mich, wie gestern. „Hi.“ „Hey.“ Begrüße ich sie zurück und versuche mein breites Lächeln zu unterdrücken.

„Ha!“ hören wir Damiano aus dem nichts rufen. Mein Bruder stöhnt und sieht genervt aus. Jetzt sag nicht das mein Bruder homophob ist oder so. Er greift in seine Tasche und zieht seinen Geldbeutel raus, woraufhin er jedem der anderen drei Jungs 5 Euro gibt, Thomas sogar 10. Vic sieht mich verwundert an, genauso wie ich sie. „Endlich.“ Flüstert Ethan mit einem Grinsen im Gesicht. „Was war das?“ frage ich irritiert. „Eine tolle Wette. Wir haben gesagt das das was zwischen euch wird und dein Bruder hat dagegen gewettet. Und weil ich schon am ersten Tag gewettet habe, war der Einsatz höher.“ Grinsend packt er den Schein weg. „Euer Ernst?“ fragt Vic genauso ungläubig wie ich. „Leicht verdientes Geld. Ich versteh gar nicht warum dein Bruder nicht selbst drauf gekommen ist. Weil wenn ich ehrlich bin hätte selbst ein Blinder gesehen das da was läuft. Offensichtlicher ging es kaum.“ Erklärt Ethan. Ich schlage mir nur die Hand vor die Stirn. „Ihr seid unglaublich.“ Alle zucken der Reihe nach nur mit den Schultern. „Aber ehrlich, ich hätte das keinen Tag länger ausgehalten. Sarah hier Sarah da!“ beklagt sich Damiano, wobei er Vic ansieht. „Vaffanculo!“ flucht er wenige Sekunden später, während Vic ihn böse anfunkelt und ihren Fuß unter dem Tisch wieder zu sich zieht. Als ihr Blick dann jedoch bei mir landet wird sie leicht rot. Ich grinse nur und drücke ihre Hand leicht. Wow ich habe nicht damit gerechnet das es so abläuft.

As I look into her blue eyes and smile~Victoria De Angelis Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt