Der Champagner prickelt noch, als eine Frau ihn mir in die Hand drückt und Ethan seinen Arm um meine Hüfte legt. „Mama das ist Sarah meine Freundin.“ Erklärt er und ich halte seiner Mutter die Hand hin. Sie zieht mich jedoch sofort in eine Umarmung. „Oh ist das toll! Ehrlich gesagt haben wir nicht damit gerechnet das er dieses Jahr jemanden dabei hat.“ Ich grinse Ethan nur an da wir genau wissen das ich ihn später damit auf ziehen werde. „Da hast du dir ja eine ganz hübsche ausgesucht.“ Fügt seine Mutter hinzu und zwinkert ihm zu. Ich bedanke mich für das Kompliment und wir werden sofort weiter geführt zu den restlichen Familienmitgliedern, wo ich gleich eine seiner Schwestern kennenlerne. „Hey ich bin Eleonora.“ Stellt sie sich vor und meine Hand. „Sarah.“ Antworte ich knapp aber in einem freundlichen Ton. Ich rede eine Weile mit ihr und Ethan, bis eine ältere Oma dazu kommt. Sie stellt sich als Ethans Oma heraus und fängt an peinliche Kindergeschichten von ihm zu erzählen und ich muss mich echt zusammen reißen nicht laut los zu lachen. Ethan schüttelt nur peinlich berührt den Kopf. Wir reden hier und da mit ein paar Verwandet bis eine Tante von ihm aufgeregt mit einer Kamera zu uns kommt. „Ein Kuss für die Kamera?“ bettelt sie uns an und ich sehe zu Ethan welcher mich bittend anguckt. Ich schließe nur die Augen und lasse es schnell über mich ergehen. „Grazie!“ ruft sie und wirft einen Blick auf die Kamera. „Das ist eine Runde Milkshakes für die Band.“ flüstere ich in sein Ohr und wir gehen gemeinsam zum Buffet. Wir füllen uns die Teller bis zum Rand und setzen uns draußen ans Meer.
„Habe ich dich und Vic eigentlich gestern Abend bei etwas gestört?“ ich verschlucke mich fast an meinem Brot. „Nein.“ Antworte ich sofort. „Vic hat schon lange nicht mehr so viel gelacht. Es ist schön zu sehen wie glücklich sie immer in deiner Nähe ist.“ Ich spüre wie die Schmetterlinge in meinem Bauch zum leben erwecken. „Sie bringt mich wahrscheinlich um wenn ich dir das sage aber sie hat dich echt sehr gern.“ „Ich sie auch.“ Ethan grinst glücklich als würde er etwas ahnen. Ich schüttle nur verwirrt den Kopf. Wir bleiben noch eine ganze Weile und pendeln immer wieder zwischen Strand und Hütte her. Als wir uns dann spät in der Nacht von allen verabschiedet haben, passiert etwas, was auch nur mir passieren kann. Ich stolpere über etwas im Sand und werfe mich und Ethan um. Natürlich lande ich auf ihm. Schnell springe ich wieder auf und entschuldige mich bei ihm. „Also dass das unter uns bleibt ist genug gefallen getan.“ Erklärt er sofort. Schlauer Schachzug Edgar. Ich nicke einverstanden. Dann bricht er in lachen aus, wo ich nur einstimmen kann. Oh Mann wie peinlich. Sobald wir uns beruhigt haben, haben wir sofort unsere Rückreise angetreten.„Und wie wars?“ erkundigen sich die anderen sofort und ich sehe warnend zu Ethan. „Gut, Familientreffen halt.“ Ich stimme ihm zu und halte sofort Ausschau nach Vic. „Sie ist mit ihrer Schwester aus. Sie kommt bald wieder.“ Antwortet Thomas auf meinen suchenden Blick. Ich nicke erleichtert. „Das sie sich selbst betrunken um sie Sorgen machst ist schon süß.“ Überhöre ich das Geflüster von Damiano zu meinem Bruder. Ich seufze nur und gehe leicht wackelig in mein Zimmer. Ich schmeiße mich auf mein Bett und scrolle ein bisschen durch Insta, bis ich irgendwann die Haustür höre. Ich lege mein Handy weg und warte bis Vic hoch kommt. Sobald sie die Tür öffnet, macht sich ein Lächeln auf meinen Lippen breit. Man kann klar riechen das sie auch das ein oder andere Glas Wein getrunken hat. Sie krabbelt zu mir aufs Bett und küsst mich.
Warte? Was geht denn jetzt ab? Ich meine nicht das ich es nicht schön finde aber ist das wirklich Vic oder nur der Alkohol? So schwer es mir auch fällt drücke ich sie langsam von mir. Sie reißt ihre Augen weit auf, als sie realisiert was sie getan hat. „Sorry.“ Presst sie nur hervor und verschwindet aus meinem Zimmer. Wie angewurzelt bleibe ich liegen und kann mich nicht bewegen. Was ist grade passiert?!Gähnend wache ich auf und erinnere mich an einen Traum der sich zu real angefühlt hat. Vic hat mich geküsst. Die Bilder von gestern Nacht schießen mir durch den Kopf und ich erinnere mich wieder an alles. Der Kuss war echt. Etwas woran ich vor ein paar Wochen noch nie gedacht hätte. Und auch wenn ich mich mittlerweile schon lange gefragt habe wie ihre Lippen schmecken, habe ich es mir trotzdem anders vorgestellt. Nicht so. Außerdem war sie eh nur betrunken und hat sich nichts dabei gedacht. Oder? Während sie heute einen weiteren normalen Tag erlebt werde ich stundenlang im Bett wach liegen und alles überdenken. Verhalte ich mich gleich wieder normal in ihrer Nähe? Wird es komisch sein? Reden wir darüber? Schläft sie heute Abend wieder bei mir? Die letzte Nacht habe ich mich so alleine ohne sie gefühlt. Das Bett war so leer.
„Erde an Sarah?“ schnippst Thomas vor mir rum, während wir auf dem Weg zu irgend so einem verlassenen kleinen See sind. Die Sonne prallt nur so und ich sehe jetzt erst wie weit ich zurückgefallen bin. Die anderen sind ein gutes Stück weiter vorne. Vics Haare wippen bei jedem Schritt hin und her, wobei sie sich über irgendein ernstes Thema mit Damiano unterhält. Er jetzt reagiere ich auf Thomas und drehe meinen Kopf zu ihm. „Hm?“ „Alles ok bei euch? Warum hat Vic in IHREM Zimmer geschlafen?“ „Vielleicht wollte sie mich nicht wecken.“ Lüge ich und hoffe das er mir die Antwort abkauft. „Komm schon verarschen kann ich mich selbst. Was geht da vor?“ „Tommy willst du das ich gleich aussehe wie ein Schweizer Käse, das tue ich nämlich wenn du mich weiter so durchlöscherst.“ Thomas lacht kurz und gibt dann ein grinsen von sich. „Den Spruch merke ich mir, wenn Ethan wieder nach irgendwelchen unnötigen Fakten fragt. Aber ehrlich, ich bin da für dich und wenn du es mir nicht erzählen willst, dann erzähle es einen der anderen.“ Ich seufze und bin dankbar für seine Sorgsamkeit, was schließlich dafür sorgt das ich mich ihm öffne. „Also alles war wie sonst auch wenn einer von uns später nach Hause kommt. Wir bleiben wach, warten und schlafen dann gemeinsam ein. Gestern Abend kam sie dann also wie sonst auch in mein Zimmer aber dann hat sie mich geküsst.“ „Warte. Was?“ „Ja ich weiß und jetzt weiß ich nicht was ich machen soll. Auf der einen Seite fand ich es schön, weil ich mich mittlerweile damit abgefunden habe, dass ich sie liebe, aber…“ Als ich realisiere was ich grade gesagt habe verstumme ich sofort. Was denkt er jetzt? Ich meine es ist nicht falsch was ich gesagt habe, aber trotzdem es ist das erste Mal das ich das ausgesprochen habe was mir schon so lange durch den Kopf geht. „Sie hat es dir also richtig angetan, hu?“ fragt Thomas nach ein paar Sekunden, die sich wie Stunden angefühlt haben. Ich nicke nur und lasse denn Kopf hängen. „Hey Kopf hoch! Rede mit ihr. Du musst ihr ja nicht sofort alles sagen. Einfach nur über das was gestern Abend passiert ist.“ „Aber wie? Ich kann doch nicht einfach zu ihr gehen und fragen. Hey Vic weißt du noch unser Kuss gestern?“ „Naja vielleicht fängst du ein bisschen anders an aber bitte kläre das heute noch. Ich halte das nicht noch eine zweite Nacht aus. Sie redet die ganze Zeit im Schlaf. Wie hälts du das aus?“ Ich boxe ihn leicht gegen die Schulter und sehe ihn entsetzt an. „Das ist voll süß.“ „Wenn du das so siehst. Mich stört es auf jeden Fall.“ Entschuldigend hält er die Hände in die Luft und ich schüttle nur grinsend den Kopf.
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As I look into her blue eyes and smile~Victoria De Angelis
FanficNeu in Italien bei ihrem Bruder, startet für Sarah ein neues Leben voller Liebe, Spaß, Spannung aber auch Trauer. Sie lernt die Band Måneskin kennen, wo ihr die Bassistin Vic sofort ins Auge fällt... wlw