Bevor ihr denkt dass ich euch zeige wie man beliebt wird- das habe ich nicht vor, denn ich bin auch nur ein Nebendarsteller. Aber wie vorher schon erwähnt- ich werde oft mit meiner beliebten Schwester und BFF verglichen. Und welchen Schmerz es für mich ist, bloß im Hintergrund zu sein.
Eigentlich habe ich kein Problem damit, nicht beliebt zu sein, noch unbeliebt. Ich bin ziemlich mit allen Mädchen in der Klasse befreundet, auch so mit eins, zwei Jungs. Jedoch muss ich euch einiges erzählen. Und es geht wieder darum, Vergleicht zu werden.
,,(mein Name)! Du fällst garnicht im Unterricht, zu sitzt einfach da und machst nichts!"
Das habe ich dieses Jahr oft gehört. Normalerweise war es für mich ok die leisere zu sein, aber das letzte Halbjahr bereitete für mich mehr Schmerz als je zuvor. Ich saß in der ersten Reihe, weswegen ich eh nicht so viel Quatsch machen durfte. Man sagte mir:
,,Du bist zu verschlossen", was ich weiß, aber ich bin nicht die Person die einem Fremden alle seine Geheimnisse erzählt.
Als ich dann endlich mich fühlte, als hätte ich erreicht, was andere scheinbar wollten, sagte mir jemand: ,,Du weißt schon, dass du nicht immer was sagen musst. Sag erst was wenn du musst, sonst hört es sich verkrampft an" Also genauer genommen, dass ich mein Mund halten sollte.
Dann fängt es von vorne an. Das ich ,,zu wenig" rede. Zusammen mit den Kommentaren über meinen Haaren (siehe Kapitel 1) war es purer Stress. Und dabei ist es easy: Man sollte sich selbst sein. Aber warum ist es dann so schwer?
Im Sportunterricht gibt die so manch beliebten Leute die, wenn es dazu kommt, dass man Teams wählen muss, ganz zuerst oder als zweites ausgesucht werden. Dann gibt es einige, die ganz zuletzt gewählt werden auch wenn sie sportlich sind und eigentlich mit jedem zurecht kommt. Ich bin diejenige.
Seit der fünften bin ich immer die letzte auf der Bank. Zwar bin ich eigentlich sportlich, aber es waren die Momente, an denen die unbeliebtesten Mitschüler, die scheinbar noch nie etwas von dem Wort ,,sport" gehört haben (nichts gegen sie) vor mir gewählt wurden, an denen ich anfing an mir zu zweifeln.
Meine Lieblingssportart, die ich auch im Verein spiele, ist Volleyball. Es gibt Leute die vieeeel besser sind als ich, aber ich schätze mich als Amateur gut ein. Und was ich sagen will, ist dass ich sogar im Volleyballspielen, wobei alle wussten wie gut ich war, die letzte auf der Bank war. Meine Schwester die erste gewählte. Natürlich, hm.
So kam es, dass sehr viele mit mir die in Sport vorausgesetzte Volleyballnote machen wollte um aus mir eine gute Note zu bekommen.
Man hatte für die individuelle Note zwei Chancen. Ich war hin- und hergerissen weil sich die Mädchen scheinbar nicht trauten, die Jungs zu fragen und wollten die Note mit mir machen. Natürlich versuchte ich mit jedem zu trainieren, doch am Ende war mein Wasser leer und es war Zeit die Note zu machen. Meine Schwester spielte auch Volleyball, weswegen ich mit ihr die Note machen wollte, um eine gute zu erzielen.
Das heißt, wenn ich zwei chancen hatte, konnte ich mich für zwei Leute entscheiden, die eine meine Schwester. Ich hatte 6 zur auswahl (die, die mit mir die Note machen wollten) und 5 davon musste ich enttäuschen. Das Problem: Ich hatte es zwei Leuten davon versprochen.
Ich war so fertig (ich trinke ungern von anderen Leuten und das Hahnwasser der Sporthalle schmeckte nach CHLOR). Mein Gesicht war so glühend rot, dass ich fast dachte, dass ich halluziniere als ich in den Spiegel sah (Für mein dunklerer Hautkomplex ist das- zumindest bei mir- ungewohnt, dass ich so rot werde). Mir war so heiß, dass mein schwarzes T-shirt auf meinen Armen abfärbte.
Was ich so schlimm fand, war das KEINER sich darum kümmerte, dass ich am Boden war, sosehr ich sagte, dass ich nicht mehr konnte. Ich wurde weiterhin ausgenutzt und mir fiel auf, dass ich in dieser Sportstunde nur so viel aufmerksamkeit bekam, weil alle was von mir wollten.
Und weil ich damals so an mir zweifelte, konnte ich nicht nein sagen, weil das nur Enttäuschung über andere bringen würde und dann wieder dieses judgement käme.,,Du machst du wenig". ,,Du machst viel zu viel". Am Ende erst konnte ich die Note mit meiner Schwester machen, als ich so fertig war, dass ich den Ball vor mir nichtmal sehen konnte. Ich bekam eine schlechte Note weil ich so ausgepowert war, dass ich nichtmal richtig spielen konnte.
Keiner bedankte sich einmal für meine Tipps, Hilfe oder Beileistung. Als ich alleine mit meiner besten Freundin und meiner Schwester in der Umkleidekabine war, weinte ich beinahe als ich davon erzählte.
Also meine Bitte für dieses Kapitel ist: Seid nicht so wie meine Mitschüler und öffnet eure Augen in Situationen, in denen es sein kann das euch jemand ausnuzt. Seid nicht so wie ich in der Sportstunde und sagt, wenn ihr etwas nicht könnt ooder wollt 🙏
❤danke
Wenn ihr allgemeine Fragen habt, oder eben zum Thema dann fragt ruhig :)
DU LIEST GERADE
The Freedom of being yourself
ChickLitDieses Buch ist wie eine Art Burnbook in dem ich über Sachen lästere, die mich stören, oder allgemein struggles im Alltag für Menschen die aufgrund ihres Aussehens misjudged werden. Hier sind auch viele Storytimes für euch enthalten ! Viel Spaß bei...