19 - Annabell

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„Was...?", flüsterte ich, nicht sicher, ob es der Erklärung des Krieges oder dem Ich liebe dich galt.

Zähneknirschend, mit einem Blick der töten könnte, so zynisch, dass er fast schon wie eine Maske wirkte, war Gian aufgesprungen. Er rannte durch das Zimmer und raufte sich die Haare.

„Verdammt!", brüllte Gian. Ich verstand nicht ganz, was ihn so dermaßen wütend machte. Ein weiterer Krieg. Ja, gut. Aber wir hatten doch schon so viele in der Geschichte der Welt vorzuweisen, da machte ein weiterer doch keinen so großen Unterschied. Außerdem hatte er doch nichts mit Gian zu tun.

„Vielleicht bin ich naiv..."

„Ja! Ja das bist du!", brüllte Gian weiter.

„...Aber ich verstehe das nicht so ganz." Gian zerrte mich hoch, packte meine Schultern und schüttelte mich.

„Es. Ist. Ein. Krieg." Jedes einzelne Wort wurde mir ins Gesicht gespuckt, „Ein verdammter Krieg! Weißt du, wie viel Macht das Konzept hat? Noch mehr als dein Vater! Niemand weiß von ihm, aber das macht das Konzept umso stärker! Wenn sie wollten, könnten sie die Welt auslöschen." Gians Ton war ruhig und angespannt, wie ein Raubtier vor dem Sprung, „Aber das wollen sie nicht."

„Was wollen sie dann?", fragte ich ebenfalls voller Spannung.

„Macht." Dieses eine Wort machte mir mehr Angst als alles, was ich mir vorstellen konnte. Nicht, dass ich schon einmal richtige Angst verspürt hatte, da es nichts gab, das mir Angst hätte machen können.

„Und um diese zu bekommen, müssen sie deinen Vater töten, auch wenn sie das selber noch nicht wissen."

GefangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt