Das Licht blendete mich. Ich kniff die Augen zusammen. Es strahlte mich an. Zu hell. Dann wurde es dunkler. Ich blinzelte und sah, dass es der Kopf eines Mannes war, der sich über die grelle Lampe geschoben hatte. Jetzt war ich also endgültig tot. Denn es war einer des Konzepts. Er richtete sich auf und schaltete den an der Wand hängenden Bildschirm an. Das Bild des Hauses meines Vaters flackerte auf. Das einzige, was von ihm noch zu erkennen war, waren schwarze Überreste. Verkohlte Balken, die noch qualmten. Ich brauchte die Frage nicht zu stellen. Mein Vater war in diesem Gebäude gewesen. Und er war tot. Viele Aircars standen um die Ruine. Es wimmelte von Nachrichtensprechern. Sie standen wie die Geier um das verloschene Leben.
„Da siehst du, was du angerichtet hast. Du wirst nun so oder so sterben. Deine versuchte Flucht hat alles nur noch mehr zu einem Desaster gemacht." Der Mann war Mitte 30. Seine Augen fast schwarz. Ich würde ihm alles glauben, was er über den Tod zu berichten hatte. Er wirkte, als sei er ihm schon zu oft begegnet. Er öffnete den Mund langsam, formte ein Wort mit den Lippen und ließ sie leicht offen. Sein Gesicht ein Abbild der Sinnlichkeit. Hoffnung.
„Das ist es, was ich bei den Menschen sehe, bevor ich sie erlöse. Oder die Welt von ihnen erlöse. Wie man will." Er lachte ein hohles Lachen. Es ließ mir einen Schauer über den Rücken rauschen. Er war also einer der Töter. Sie alle gehörten zum Konzept. Sucher, Finder, Töter. Die Sucher waren die, wie sie so nett genannt wurden, Beamten, die die Babys mit dem Merkmal suchten. Sven Smith war ein Finder gewesen. Er überwachte die Träume der eingefangenen Menschen, bis er die Vision gefunden hatte. Die Töter brachten es zu Ende. Eine Erklärung war wohl überflüssig.
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Gefangen
Teen FictionJemand hat eine Vision von dir. In der Zukunft wirst du der Welt großen Schaden zufügen. Deshalb sollst du getötet werden, bevor es passiert. Was würdest du tun?