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,,Molly den kenn ich.", wisperte ich ihr ins Ohr, da ich Angst hatte er könnte uns verstehen.
,,Woher?"
,,Er war an dem Tag, wo ich mich verlaufen hatte, da gewesen und hatte mich beobachtet. Aber nur kurz, danach war er weg, wie vom Erdboden verschluckt.", erklärte ich Molly.
,,Willst du wissen wer er ist?", erwiderte sie nur zu meiner Überraschung.
,,Ich weiß nicht, eigentlich ja schon. Aber was ist wenn-"
,,Er ist weg!", unterbrach mich Molly.
Ich stand auf und schaute auf den leeren Platz, wo zuvor noch der Unbekannte gesessen hatten.
Verdammt, er ist uns wieder entwischt!
Ich ließ mich zurück auf meinem Sitz plumsen.
,,Dann eben nicht.", murmelte ich und atmete frustriert aus.
,,Bist du wahnsinnig? Was fällt dir ein so leicht aufzugeben?"
,,Was willst du denn groß machen? Er ist weg."
,,Pass auf. Du bleibst hier bei den Sachen und ich suche die anderen Abteile ab."
,,Du bist doch verrückt. So dringend will ich jetzt nicht wissen, wer hinter der Maske steckt.", versuchte ich Molly aufzuhalten und zeigte ihr den Vogel.

,,Ich will aber wissen wer er ist. Vielleicht ein heimlicher Verehrer? Schau mal, er hat dir einen Liebesbrief hinterlassen."
Ich wandte mich um, da sah ich tatsächlich einen Brief zwischen Lehne und Sitz klemmen.
Ich stand auf, um ihn zu holen, doch Molly war schneller, sie schnappte sich den Brief und setzte sich mir gegenüber.
Hey! Sie liest deinen Brief. Dazu hat sie kein Recht!
Ich seufzte in mich hinein.
Du kennst doch Molly.
Sie ist stur von Kopf bis Fuß.
Sieht dir ähnlich.
Außerdem gibt das ihr noch lange nicht das Recht DEINEN Brief zu lesen.
Nein, da hast du recht. Aber sie ist meine beste Freundin, was ihr wiederum das Recht gibt meinen Brief zu lesen.
Eigentlich nicht. Laut Gesetz-
,,Das ist ja merkwürdig, ich denk dein Opa will jemanden schicken, der uns abholt."
,,Zeig mal.", ich zog Molly den Brief aus der Hand.

Wir sollten was?Will der uns entführen oder hat der nicht mehr alle Tassen im Schrank und denkt er wir würden das machen was er sagt?Ich hoffe du hast aus dieser Sache gelernt und bist kein naives Kind mehr

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Wir sollten was?
Will der uns entführen oder hat der nicht mehr alle Tassen im Schrank und denkt er wir würden das machen was er sagt?
Ich hoffe du hast aus dieser Sache gelernt und bist kein naives Kind mehr.
Keine Ahnung, ja und nein., antwortete ich Judy im Stillen.
,,Huhu, Raja. Was ist jetzt mit dem Taxi, hat dein Opa das bestellt? Du meintest vorhin beim Essen er würde uns jemanden schicken, der uns abholt. Ist er das?"
Molly riss mich aus meinen Gedanken und sah mich erwartungsvoll an.
,,Nein,... ich denke nicht."
Hoffe ich zumindest.
,,Ich kann meinen Opa ja nocheinmal anrufen, um sicher zu gehen."
,,Mach das, ich gehe derweile auf Spurensuche.", sagte Molly und war
-noch bevor ich sie zurückhalten konnte-
im nächsten Abteil verschwunden, um Dedektiv zu spielen.
Ich lehnte mich zurück und atmete kräftig durch, um mich zu beruhigen.
Vielleicht war es ja wirklich nur ein Missverständinis.

Nach einer Weile kam Molly wieder angekrochen.
Sie hatte ihre Aufgabe sehr ernst genommen und den ganzen Zug durchsucht.
,,Und hattest du Erfolg?", fragte ich sie und gähnte dabei als gab es keinen Morgen.
Jedoch war Molly meinen Anblick schon längst gewöhnt und ignorierte mein Gähnen, mit dem ich jedem Zahnarztpatienten neidisch gemacht hätte.
,,Nicht wirklich.", gab sie zerknirscht zu und setzte sich wieder auf ihren Platz.
,,Wer auch immer das war, er weiß wie man sich in Luft auflöst."
,,Wie meinst du das 'in Luft auflösen'? Es muss ihn doch wenigstens jemand gesehen haben.", hakte ich nach.
,,Eben nicht. Niemand hat ihn gesehen.
Weder an sich vorbeirauschen, noch aussteigen. Und weißt du was am Seltsamsten ist?"
Oh Gott, noch seltsamer kann der Typ doch nicht sein.
Anscheinend ja doch.
Molly wartete meine Antwort nicht ab und plapperte drauf los.
,,Niemand in unserem Abteil hat ihn gesehen, nicht die Ticketkontrolleurin und auch nicht der alte Man am Ausstieg. Außerdem wollte ich die Überwachungsvideos sehen, das haben sie mir auch nicht erlaubt wegen Datenschutzgründen und anderer Scheiße.", regte sich Molly auf.
,,Ja, ok. Das mit den Überwachungsvideos ist logisch, die zeigen die nicht einfach einer dahergelaufenen 16-Jährigen. Aber dass die Kontrolleurin ihn nicht gesehen hat ist schon eigenartig und wegen dem Opi, der hat bestimmt geschlafen."
,,Eben nicht, er meinte er wäre die ganze Zeit wach gewesen und hätte niemanden gesehen."
,,Wann ist denn der Opi eingestiegen? Vielleicht stieg er erst ein paar Stationen später ein und der Typ ist vor ihm aus dem Zug.", meinte ich.
Molly kratzte sich nachdenklich am Kopf.
,, Hmm, kann schon sein. Naja, egal. Wir werden ja sehen was wird wenn wir ankommen.", meinte Molly schließlich.
Den Rest der Fahrt schliefen wir nocheinmal kurz, schauten gemeinsam Mollys Serie weiter, welche ich allerdings nicht weiter spannend fand und ich mich weiter meinem Buch widmete (das ich noch kurz vor der Abreise aus meinem Bücherschrank gekramt hatte).
Auch der Rest der Fahrt verlief reibungslos und schon bald waren wir angekommen.
Sofort kam mir wieder der Brief des Unbekannten in den Sinn.
Was wenn er uns wirklich abholen würde?
Würde dieses blaue Taxi vor Ort sein?
Und wo würde es uns hinführen?
Ich hatte vorhin meinen Opa angerufen, er meinte aber nur, dass er nichts von einem blauen Taxi wüsste und ob Jana vielleicht ein blaues Auto hätte.
Wer ist Jana?
Keine Ahnung, aber ich vermute mal, die die uns abholen soll.
Endstation. Wir bitte alle Gäste auszusteigen und hoffen Sie hatten eine angenehme Fahrt.
,,Molly, komm wir müssen aussteigen!", hätzte ich sie.
,,Jaja, warts ab ich muss nur noch meine drei Kissen einpacken."
Ich hob die Koffer von der Gepäckablage und stellte sie vor Molly, die völlig überfordert war damit ihre Kissen in ihren viel zu kleinen Rucksack zu packen, ab.
Wie hat sie die Kissen da nur rein bekommen?
Das frage ich mich auch.
Als wir endlich vollständig bepackt den Zug verließen sahen wir uns um und versuchten den Ausgang zu finden.
Wir drängten uns durch die Menschenmassen und hoffte inständig, dass wir nicht einen Taschendieb über den Weg liefen.
Als wir endlich vor dem Haupteingang standen rief Molly aufregt und zeigte auf ein gewisses Auto
,,Ey, Raja. Ist das nicht unser blaues Taxi?"
Und da sah ich es, dunkelblau, mittelgroß und frisch poliert, sodass sich jeder noch so kleine Partikel darin spiegeln würde;
Das blaue Taxi.

Raja auf Reisen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt