Would you like to eat something with me?

121 18 3
                                    

Und dann war es tatsächlich passiert, niemand hatte damit gerechnet, auch wenn sie die Informationen der Amerikaner hatten. Annalena schreckte aus dem Schlaf, als ihr Handy einen lauten Alarmton von sich gab. Es war nicht das übliche Klingeln und da wusste sie es war passiert. Krieg!

Krieg in Europa, Krieg in ihrer Amtszeit, Krieg der so vielen Unschuldigen das Leben kosten würde. Bevor sie auf den grünen Hörer klickte, rieb sie sich noch mal die Augen. Sie hatte noch nie verstanden, wie Daniel das Klingeln ignorieren konnte. Aber das leise Schnarchen beruhigte sie jetzt.

Mélanie war gerade ins Bett geklettert, als auch sie ein unangenehmer Ton aus den Gedanken riss. Justin war am anderen Ende des Landes hatte sie aber sofort angerufen. Krieg, das hatte sie zwar kommen, sehen, aber immer noch gehofft, es würde sich eine Lösung finden. Ihr nächster Anruf galt Chrystia, die Finanzministerin und ihre gute Freundin hatte ukrainische Wurzeln. Außerdem begann sie die Evakuierung kanadischer Landsleute, mit ihrem Team zu organisieren.

Die Tage folgen an den beiden Außenministerinnen vorbei sie schliefen kaum und arbeiten teils bis zum nächsten Morgen durch. Es war so viel zu tun, sie wussten gar nicht, wo sie anfangen sollten. Annalena war fest ins Außenministerium gezogen, auch wenn es ihr schwergefallen war, aber es ging ebend nicht anders.

Sie saß an ihrem Laptop, bearbeitete eine Akte, als eine Nachricht aufpoppte, 01.03. NY UN Versammlung. Ein Lächeln kam über ihre Lippen nicht nur, dass jetzt auch offensiv von der UN gegen diesen Krieg gekämpft wurde nein Mélanie würde da sein und sie konnte endlich wieder in ihrer Nähe sein.

Mit einem kleinen Handgepäckskoffer stand die Kanadierin am Morgen des 1. März in Montreal am Flughafen. Sie würde nur für die Eröffnung der Versammlung bleiben und am Abend zurückreisen, den fehlen durfte sie morgen bei einer Abstimmung im Unterhaus nicht.

Ihre Assistentin hatte sie gerade informiert, dass Annalena wohl eine Rede halten würde, das war ungewöhnlich. Hohe deutsche Vertreter*innen waren selten zur UN gekommen und dass sie gleich eine Rede hielt, gefiel Mélanie. Sie hatte so viel Stärke, die sie bei sich selbst noch suchte.

Das mulmige Gefühl, das Annalena schon in Berlin verfolgt hatte wurde nur schlimmer, je näher ihre Rede vor der UN kam. Sie hatte Respekt vor dieser Aufgabe, die sich da gegeben hatte und heute wäre kein Robert da, der ihr die Hand halten könnte sie musste es allein schaffen.

Nervös tippelte sie hin und her, sie waren bereits im Gebäude angekommen. In ihrer Hand befand sich die verfasste Rede, ob sie sie noch mal durchgehen sollte? Aber dafür war an ihrem Platz gleich noch genug Zeit. Sie setzte sich in Bewegung vielleicht würde das die Nervosität besser machen.

Mélanie stand am oberen Ende der Rolltreppe, als sie Annalena entdeckte die nervös auf und ab tigerte. Sie nahm zwei Stufen auf, einmal um schneller bei ihr zu sein. Fieberhaft überlegte Mélanie, ob sie Annalena einfach so umarmen durfte, aber sie würde es einfach durchziehen die Deutsche brauchte sie.

Annalena blickte auf, als sie das Klappern von Absätzen auf dem marmornen Boden hörte. Mélanie schwebte auf sie zu, auch wenn Annalena wusste wie wenig auch die Kanadierin geschlafen hatte, sah diese perfekt aus! Wie ein Engel, so kam es zumindest ihr vor, vielleicht waren das aber auch nur ihre Gefühle, die verrückt spielten.

Erleichtert ließ sie sich in ihre Arme fallen, Annalena dachte einfach nicht darüber nach und genoss das bisschen Nähe zwischen ihnen. Am liebsten würde sie für immer in ihren Armen verbringen, das angenehme Gefühl in ihrem Bauch verstärkte sich und sie erlaubte sich etwas tiefer einzuatmen.

Ihr Parfüm breitete sich in ihrer Nase aus und sie ließ es zu sich einmal so zu fühlen, wie es war. Diesen Funken verliebt sein! Das schlechte Gewissen plagte sie sofort und Annalena befreite sich aus ihren Armen. Starrte dann sofort auf den Boden, zog sich zurück.

Best Friends or foreverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt