Eine zweite Chance (Itachi FF | #Itana) [Wird überarbeitet]

Kapitel 21: Der Abschied

Unglaublich! Sie hat wirklich getroffen. Nach so langer Zeit.
Schnell wirbelt Hana herum zu Itachi, der immernoch dicht hinter ihr steht, und sieht lächelnd zu ihm auf.

"Danke...", sagt sie und merkt, wie ihr Gesicht brennt.
Er ist so nah...
Und doch will sie keinen einzigen Schritt zurück gehen. Sie will kein Stück weiter von ihm entfernt sein.
Ihr Herz macht einen Satz, als er sanft ihr Lächeln erwidert.

Itachi sieht zu dem Mädchen herab, welches ihn überglücklich anstrahlt. Ihre Wangen sind gerötet und ihre grünen Augen glänzen freudig.
Auch er muss bei diesem Anblick lächeln.
Wenigstens hat er sie einmal so glücklich gemacht, bevor...
Bevor er geht.

Der Nachmittag vergeht schnell. Viel zu schnell.
Abends kochen die Beiden.
Oder besser gesagt, Hana kocht und Itachi versucht es. Gemüse schneiden klappt gerade noch so, aber alles andere ist eine einzige Katastrophe.
"Itachi?"
"Hm?"
Ohne von dem Brett vor ihm aufzusehen, antwortet er.
"Ich wollte mich nochmal bedanken. Das hat wirklich Spaß gemacht.", murmelt Hana neben ihm.
"Ja...Das hat es...", gibt der Schwarzhaarige nachdenklich zurück.
Danke, Hana...
Die Zeit mit ihr hat wirklich Spaß gemacht...
Mehr, als er es verdient hat...
Mehr, als er es sich je erträumen durfte...

Die Sonne ist schon lange untergegangen und Hana streckt sich gähnend neben ihm auf dem Sofa.
Itachi's Blick fällt auf die große Standuhr im Zimmer, die langsam und stetig tickt.
Halb 11...
Ist es wirklich schon so spät?
Müde reibt sich die Braunhaarige die Augen und zupft Itachi zaghaft am Ärmel.
"Ich geh ins Bett... Gute Nacht.", flüstert das Mädchen.
Itachi steht zusammen mit ihr auf und greift nach ihrer Hand, als sie gehen will.
Verwundert sieht Hana ihn an.
Bevor sie etwas sagen kann zieht der Schwarzhaarige sie in eine innige Umarmung.
Hana's Herz schlägt schnell und ihr Gesicht wird schon wieder rot.
Itachi's Körper ist so warm.
Hier in seinen Armen fühlt sie sich wohl.
Sie fühlt sich sicher und geborgen.  Vorsichtig legt auch sie ihre Arme um ihn und schmiegt sich mit ihrer Wange an seine Brust.
Hana hört sein Herz schlagen.
Könnte dieser Moment doch nur ewig andauern...

"Gute Nacht...Hana...", murmelt Itachi über dem Mädchen und drückt sie noch etwas fester an sich.
Er atmet ihren Duft ein, während sein Gesicht in ihren Haaren vergraben ist.
Das ist wohl das letzte Mal, dass er ihr so nah ist...
Am Liebsten würde er sie nie wieder los lassen.
Aber er hat keine Wahl.
Widerwillig löst er sich von ihr und tippt ihr lächelnd gegen die Stirn.
"Schlaf gut..."

Hana dreht sich schlaflos in ihrem Bett herum.
Warum hat er sie umarmt?
Nicht, dass sie etwas dagegen gehabt hat...
Im Gegenteil...
Es war nur so plötzlich gewesen.
Ihr Herz rast immer noch, wenn sie an seine Nähe denkt.
Doch irgendetwas stimmt nicht. Das sagt ihr Bauchgefühl.
Itachi...
Dieses Verhalten ist irgendwie...untypisch.
Kann sie das sagen? Schließlich kennt sie ihn kaum.
Hana schüttelt den Kopf.
Nein. Sie kennt Itachi nun lang genug um zu wissen, wenn etwas anders ist.
Wie er sie angelächelt hat nach der Umarmung...
Das war nicht echt gewesen.
Er hat versucht etwas zu verstecken.
Trauer?
Aber warum ist Itachi traurig?

Leise schließt Itachi die Tür zu seinem Zimmer und schleicht den Gang entlang. Vor einem Raum bleibt er kurz stehen. Hier drin schläft Hana.
Er zögert noch einen Moment, dann geht er weiter.

Draußen angekommen weht ihm der kühle Herbstwind ins Gesicht und schiebt dunkle Wolken vor den Vollmond am Himmel. Er seufzt leise und schaut noch einmal zurück auf die kleine Hütte.
Schaut zurück auf die letzten drei Monatem die ihm mehr als alles andere bedeutet haben.
Dann läuft der Schwarzhaarige weiter auf die Bäume zu.
Bei Sonnenaufgang würde er beim Treffpunkt sein.
Dort würde Hidan auf ihn warten und zu Akatsuki zurück führen.
Zu seinem alten Leben...
"Itachi!!", ruft jemand hinter ihm.
Ein stechender Schmerz durchfährt sein Herz bei der ihm nur all zu bekannten Stimme.
Nein.
Schritte nähern sich schnell und als Itachi sich umdreht steht Hana schwer atmend vor ihm.
Nein. Das darf nicht sein...
"Was ist hier los?", fragt sie verwirrt.
"Hana..."

Itachi sieht sie an, sein Blick ist leer und sein Gesicht ausdruckslos.
"Itachi...du...Du gehst fort?"
Ihre Stimme ist kaum lauter als ein Flüstern. Er nickt leicht.
Ihr Magen zieht sich unangenehm zusammen und in ihrer Brust schmerzt es.
"Warum?"
Es ist zwar nur ein Wort und doch drückt sie damit ihre ganze Verzweiflung aus.
Ihre Augen füllen sich mit Tränen und sie zittert.
Keine Antwort.
Wieso nur geht er mitten in der Nacht?
Wieso schleicht er sich raus, mit seinen Sachen in einem Rucksack?
Wieso lässt er sie hier allein zurück, ohne ein einziges Wort zu sagen?
Wieso sagt er denn nichts?
"Itachi! Warum!?"
Heiße Tränen laufen über ihr Gesicht und sie schluchzt leise.
Warme Hände legen sich vorsichtig auf ihre Wangen und wischen zaghaft die Tränen fort.
"Nicht weinen...", murmelt Itachi dicht vor ihr.
Ihre Lippen beben und die Tränen fließen weiter.
"I-Itachi...aber ich li..."
Seine weichen Lippen legen sich auf ihre und lassen Hana verstummen. Ihr Herz schlägt schnell und das Mädchen schließt die Augen.
Genießt diese zarte Berührung.
In ihrem Magen kribbelt es und ihr Gesicht wird heiß.
Viel zu schnell löst er sich von ihr und die Braunhaarige öffnet die Augen.
Sein Gesicht ist immer noch so nah vor ihr, dass sein Atem ihre Haut steift.
"Es tut mir leid, Hana...Bitte verzeih mir...", flüstert Itachi.
Während er spricht färben sich seine Augen rot und es erscheinen drei schwarze Punkte, die um seine Pupillen verteilt liegen. Sie fangen an sich zu drehen, schneller und schneller. Beinahe scheinen sie zu verschmelzen und eine andere Form anzunehmen. Bevor Hana sich auch nur fragen kann was das ist  fällt sie in tiefe Dunkelheit.

Vorsichtig legt Itachi eine Decke über das Mädchen auf dem Bett und wischt ihr noch eine Träne von den rosigen Wangen.
Er beugt sich herab und gibt ihr einen leichten Kuss auf die Stirn.
"Verzeih mir...", flüstert er noch, bevor er geht und das Mädchen zurück lässt.