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Ich nehme meine Kopfhörer und mein Handy. Ich verlasse das Heim und gehe in den Park nicht weit vom Heim entfernt. Dort setzt ich mich auf eine Bank, setze mir die Kopfhörer auf und lasse meinen Gedanken freien Lauf.
Ich vermisse sie so sehr. Ich möchte nicht in diesem Heim bleiben. Ich möchte nicht in die Schule. Auf gar keinen Fall möchte ich mit jemandem reden und noch weniger möchte ich-
Ich werde von meinen Gedanken kurzzeitig unterbrochen da ein Mann vorbei joggt. Ich schaue ihn mir genauer an. Er ist dunkel gekleidet weshalb ich ihn nicht richtig erkennen kann da es schon dämmert und keine Straßenlaterne in unserer Nähe ist. Er hat eine muskulöse Statur, das ist das einzige was ich erkennen kann. Er beachtet mich zum Glück nicht. Nicht das er mich noch gefragt hätte was los ist. Ich schaue auf die Uhr und sehe das es viertel vor zehn ist. Ich stehe auf und gehe zurück ins Heim. Angekommen lege ich mich direkt ins Bett und schlafe sehr schnell ein.

Nächster Tag:
„Lisa, wach auf!"
Anna rüttelt mich wach. Ich schaue sie verwirrt an.
„Du musst doch bestimmt auch in die Schule, oder nicht?"
Ich schaue sie mit einem ernsten Blick an und nicke anschließend.
„Gehst du auch auf die Anne-Frank-Gesamtschule?", fragt sie mich.
Ich schüttel meinen Kopf. „Schade." sagte sie und geht aus unserem Zimmer. Ich war wieder alleine. Es sind noch knapp zwei Stunden bis ich mich auf den Weg zur Schule machen muss. Da ich aber noch die Schule finden muss, werde ich eine halbe Stunde eher los gehen. Somit nutze ich die Zeit um mich in Ruhe zu duschen und mich anzuziehen. Beim Duschen passte ich besonders auf das kein Duschgel an die Wunden an meinem Arm gelangen.

Kurze Zeit später bin ich auch schon an der Schule angekommen. Mit Angst und meiner Unsicherheiten gehe ich auf das Gebäude zu. Ich bin etwa eine halbe Stunde zu früh weshalb ich mich langsam dem Sekretariat nähere um dort Bescheid zu sagen, dass ich da bin. Eine Lehrerin fängt mich kurz davor ab.
„Hallo, bist du Lisa?", fragt sie mich worauf ich nur nicke.
„Ich bin Frau Miller, deine Klassenlehrerin. Komm mit, ich zeig dir schon mal wo sich das Klassenzimmer befindet."
Wir gehen einige Stufen nach oben. Mein erster Eindruck ist recht positiv. Allerdings ändert sich das bestimmt wenn mich Mitschülern sehen.
Frau Miller führt mich zu meinem neuen Klassenzimmer. Sie geht wieder was ich gut finde da es mir unangenehm war mit ihr zu reden, wobei ich an sich ja nicht mit ihr geredet habe, was die Situation noch unangenehmer machte. Ich möchte aber immer noch nicht mit jemandem reden.

Ich will sterben doch ich kann nicht...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt