Ich will sterben doch ich kann nicht...

•10•

Am nächsten morgen klingelt mein Wecker. Verschlafen stehe ich auf und mache mich fertig für die Schule. Ich überdecke den immer noch vorhandenen Handabdruck auf meiner Wange und schaue auf mein Handy, in der Hoffnung das Nico mir geschrieben hat, was er wirklich getan hat.
                       Der Chat
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Lisa:
Hey! Ich habe den Zettel in meiner Tasche gefunden. :)
Nico:
Das freut mich. Du kannst jederzeit anrufen, falls etwas sein sollte.
Lisa:
Danke!

‼️TW Mobbing‼️

Ich gehe zur Schule. Schon auf dem Weg dort hin fühl ich mich beobachtet. Ich dachte mir nichts besonderes dabei. In der Schule ist nicht wirklich viel passiert aber als ich auf dem Weg zurück zum Heim war, haben die drei Mädchen mich überrumpelt. „Hallo Hackfresse!", sagt die eine und tritt mir gegen mein Schienbein. „Pass mal auf du kleine Schlampe! Du bringst uns morgen 50€!", schreit die Anführerin während sie mich am Kragen packt. „Ich habe so viel Geld nicht." sag ich leise allerdings wohl zu laut. Die Anführerin, die mich eben noch am Kragen gepackt hat, schupst mich stark zu Boden. Ich pralle mit meiner Nase zuerst auf den Asphalt. Benommen setze ich mich hin. Die drei sind weg. Zum Glück!

Ich fange an zu weinen da meine Nase verdammt weh tut und stark blutet. Ich mache mich auf den Weg zu Nico in der Hoffnung, dass er mir die Tür aufmacht, denn so kann ich unmöglich im Heim aufkreuzen. Ich mache mich auf den Weg zu Nico's Haus, wo ich einige Minuten später auch bin. Nun stehe vor der Haustür und bin mir sehr unsicher ob ich klingeln soll oder nicht. Ich stehe da mindestens eine Minute bis ich mich dazu entscheide zu klingeln da ich keine andere Wahl habe. Ich drücke den Knopf. Wenig später öffnet Nico mir die Tür.
Nico: „Lisa, OMG! Komm rein."
Ich betrete Nico's Haus und er führt mich in ein hübsches Badezimmer. Er deutet auf den Badewannen Rand, auf den ich mich nach seiner Aufforderung auch setze. Er nimmt ein Nasses Tuch und wicht mir das Blut, das von meinem Gesicht auf den Pulli, den ich trage gelaufen ist, aus meinem Gesicht.
Nico: „Wie ist passiert?"
Ich schweige nur.
Ich: „Kannst du mir 50€ leihen?"
Nico: „Äh....Ja aber wofür?"
Ich kann Nico unmöglich anlügen...
Ich: „Ist schon gut, vergiss was ich gesagt habe!"
Nico und ich setzen uns im Wohnzimmer auf seine Couch, wo wir noch sehr lange und sehe viel reden. Er besteht darauf mit mir zu kochen. Wir kochen Spaghetti mit Pesto. Es macht mir Spaß mit ihm Zeit zu verbringen, ich genieße jede Sekunde. Er ist die einzige Person bei der mein Lachen echt ist. Als wir aufgegessen haben räumen wir den Tisch ab und gehen anschließend ins Wohnzimmer wo wir uns auf die Couch setzt. Kurz herrscht stille bis Nico mit einer sanften Stimme fragt ob ich einen Pulli von ihm haben möchte da meiner voller Blut ist. Ich nicke und er verschwindet kurz. Zurück kommt er mit einem Pulli in der Hand. Ich nehme ihn dankend an und gehe ins Bad um die Pulli's zu wechseln. Sein Pulli ist mir zu groß. Ich mag es oversize Klarmotten zu tragen. Unsicher gehe ich zurück ins Wohnzimmer uns setze mich wieder neben Nico. Er rückt ein Stück näher. „Kann ich mal sehen?", fragt er vorsichtig und deutet dabei auf meine Arme. Ich nicke da ich keine andere Wahl habe. Er zieht mir vorsichtig die Ärmel hoch. Ihm bleibt kurz die Luft weg als er meine Wunden sieht. „Du solltest damit zu einem Arzt. Das sieht gar nicht gut aus, Lisa."