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Langsam werde ich durch das laute Schnarchen von Julian wach. Ich hinterlasse Jule einen Zettel auf dem steht:

Ich bin im Park hier um die Ecke. Wenn etwas ist, ruf an! +49 1516 40792**

Es tut gut mal für sich zu sein. Ich lasse mich auf der Parkbank nieder, wo Nico und ich uns immer trafen. Ich hole meine Kopfhörer aus meiner Tasche, setzte sie auf und höre Musik. Ein paar Leute laufen an mir vorbei, was mich aber nicht stört. Es ist schön hier zu sein, an dem Ort wo alles bergen. Lange blieb es aber nicht entspannt da ich die Mädchen Clique, die mich in der Schule immer runter machen, von weiten auf mich zu kamen sehe. Dieses Mal nur zu zweit. Unauffällig stehe ich auf und will unbemerkt weg laufen doch daraus wird nichts, die beiden haben mich längst schon bemerkt und hindern mich am weglaufen.

‼️TW Mobbing‼️
„Ey Gesichtskärtchen, bleib gefälligst stehen!", schreit die eine mich an.
Ich wünschte ich wäre nie in diesen doofen Park gegangen!
Doch als ich das dachte, bekam ich schon einen Schlag in mein Gesicht.
„Wieso gehst du nicht mehr zur Schule? Hast du etwa Angst?", fragt die eine Provozierend. Ich gebe keine Antwort was mir allerdings auch schnell zum Verhängnis wird. Ein Tritt in den Bauch lässt mich zu Boden fallen.
„Du antwortest gefälligst wenn wir mit dir reden, verstanden?!" , brüllt die eine mir in mein Gesicht. Ein Schmerzen erfülltes Ja gebe ich leise von mir.

„Ey! Lasst sie in Ruhe!", schreit eine Männlichen aber dennoch bekannte Stimme. Als die zwei Mädchen den Mann bemerken, rennen sie weg. Jule kniet sich vor mir runter. Als ich ihn sehe breche ich in Tränen aus.
„Schhhhh, kleine! Sie sind weg. Alles ist gut!" Jule nimmt mich umgehend in die Arme. Seine Anwesenheit beruhigt mich sofort. Nach kurzer Zeit stehen wir auf und gehen auf die Bank zu, auf der ich vorhin saß. Jule und ich setzen uns auf diese. Er legt seinen Arm um mich.
Jule fragt einfühlsam: „Möchtest du mir einwenig erzählen?" Langsam und unsicher nicke ich. Erwartungsvoll schaut Jule zu mir.
Ich: „Ich-... Die drei..."
Jule: „Ja?" Er streichelt langsam über meinen Oberarm.
Ich: „Eigentlich sind es drei..."
Jule: „Und sie...sie mobben dich?"
Langsam nicke ich. Jule hört auf meinen Arm zu streichen. Stattdessen streichelt er mir jetzt über den Kopf.
Jule: „Nico weiß das?"
Wieder nicke ich ohne ein Wort preis zu geben.
Jule: „Gehen sie zu deiner Schule?"
Stumm nicke ich erneut.

Wir sitzen noch eine Weile auf dieser Bank bis wir zurück zu ihm Nachhause gehen. Es dauert nicht lange bis ich eine Nachricht meiner Betreuerin bekommen,  das ich bitte zurück zum Heim kommen soll. Ich verabschiede mich also von Jule, bedanken mich bei ihm und kehre zurück zum Heim.

Es dauert nicht lange und ich bin da, wo ich auf keinen Fall mehr sein möchte. Genervt stapfe ich in das Zimmer von Anna und mir. Zum Glück ist sie zu meiner Überraschung vorerst nicht da.

Ich will sterben doch ich kann nicht...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt