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Ich werde unsanft gerüttelt. Vor mir steht Anna. „Ich glaube du hast vergessen dir den Wecker zu stellen.",sagte sie in einem etwas genervten Ton. Aber sie hatte recht. Ich habe es vergessen. Auch wenn ich erst viel später wie sie aufstehen musste. Ich schaue auf die Uhr. Wieder war ich zwei Stunden vor Schulbeginn wach. Seit meine mum gestorben war, war ich nicht mehr an meinem Handy außer um auf die Uhr zu schauen und Musik zu hören. Ich lese mir die Nachrichten meiner beiden besten Freundinnen durch, antworte jedoch nicht.
Langsam wurde es Zeit also nehme ich mir Klarmotten aus meinem Kleiderschrank und verschwinde im Bad.
Fertig umgezogen gehe ich ohne Frühstück zur Schule. Da ich zuletzt vorgestern etwas gegessen hatte, tut mein Bauch vor Hunger weh. Ich ignoriere das Gefühl einfach.

‼️TW Mobbing‼️
In der Schule war es auszuhalten. Die drei Mädchen haben mich in Ruhe gelassen, dachte ich zumindest den Vormittag über aber als ich mich auf den Weg zurück zum Heim mache, stehen die drei plötzlich vor mir.
„Naaaaa, hast du uns vermisst?", fragt die eine mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ich schüttelt schüchtern meinen Kopf. „Oh doch, das hast du!" meinte eine andere. Die dritte schlägt mir ins Gesicht. Ich falle zu Boden. Es hat in der Nacht geregnet weshalb es immer noch Nass überall ist. Ich falle also, wie es der Zufall so will in eine dreckige Pfütze. Die drei rennen lachend weg und lassen mich in der Pfütze zurück.

Etwas benommen stehe ich auf und gehe zurück zum Heim. Mein Pullover ist voller Matsch. Auf dem Weg überlege ich mir eine Ausrede und diese brauche ich auch da mir Markus auf dem Flur begegnet. „Hey Lisa! Was hast du den gemacht? Du bist ja ganz voller Matsch."
fragt er vorsichtig dennoch antworte ich ihm nicht sondern gehe an im vorbei.
Ich zieh mich um und schaue mich anschließend im Spiegel an.
Vielleicht haben die Mädchen recht und ich bin wirklich hässlich...
Ich hatte eigentlich nie komplexe wegen meines Aussehens, jetzt aber scheinbar doch. Ich über schminke den roten Handabdruck.
Traurig gehe ich aus dem Bad, nehme meinen Schulrucksack und setzt mich an meinen Schreibtisch um Hausaufgaben zu machen, was ganz schön lange dauert da wir auf meiner alten Schule noch nicht so weit in dem Stoff waren. Mit dem Druck, die Hausaufgaben richtig zu machen und den Gedanken an die Mädchen verschwinde ich im Bad. Anna ist zum Glück nur immer gegen Abend hier.

‼️TW SVV‼️

Ich zieh dieses mal wieder meinen linken Ärmel vorsichtig hoch und übe Druck auf die Klinge aus, fahre über meine Haut und schaue dem warmen Blut zu, wie es mir über meinen Arm läuft.

Ich wiederhole das ganze ein paar mal und mache mich dann, zusammen mit der Jacke des Fremden auf den Weg in den Park. Er scheint noch nicht da zu sein also setzt ich mich auf die Bank und warte ab. Es fängt an zu regnen.
Fünf Minuten später ist der unbekannt auch da. Er setzt sich neben mich und ich fange an zu reden: „ Danke, dass du mir deine Teure Jacke ausgeliehen hast!"
Ich will sie ausziehen doch er hindert mich dran.
„Lass sie an. Ich schenke sie dir. Ich habe Zuhause noch massenhaft solche Jacken.", entgegnet mir der Unbekannte und drückt mir meinen Pullover in die Hand. „Danke, dass ist echt nicht selbstverständlich." Ich umarme ihn kurz. Der Regen wird immer stärker doch das ist uns erstmal egal und wir bleiben auf der Bank sitzen. „Du, wollen wir vielleicht zu mir nach Hause? Da ist es trocken..."
,fragt er vorsichtig. „Ja, warum nicht.", entgegne ich ihm und wir machen uns auf den Weg zu ihm nach Hause.

Ich will sterben doch ich kann nicht...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt