He Had A Lot Of Passion, But No Love [J.E.]

Kapitel 17

Javier holte tief Luft und wollte gerade ansetzen, etwas zu sagen, da stockte er und schien es noch mal zu überdenken, und atmete dabei wieder aus.

Victoria sah in seine braunen Augen, welche die Nervosität widerspiegelten. "Mierda. Pensé que sería más fácil (Scheiße. Ich dachte, das wäre einfacher)" flüsterte er leise zu sich selbst, was Vic zwar noch hörte, jedoch offensichtlich nicht verstand. Skeptisch verschränkte sie die Arme und musterte ihn.

"Du magst mich nicht besonders, oder?" brachte Javier schließlich hervor, nachdem er ihr stumm in die Augen geschaut hatte. Victoria zog die Augenbrauen überrascht hoch und starrte ihn für ein paar Sekunden mit großen Augen an. "Was? Wie kommst du darauf?" 

Der Mexikaner zögerte kurz und dachte über seine nächsten Worte genau nach. "Ich meine... du magst mich wahrscheinlich nicht so, wie ich dich mag, hab' ich recht?"

Verständnislos sah sie in seine braunen Augen und musterte ihn, in der Hoffnung, so verstehen zu können, was er ihr sagen wollte. Doch so sehr sie sich auch bemühte, sie verstand die Andeutung nicht. "Was? Was redest du da?"

"Ich will dir damit sagen, dass ich mich in dich verliebt hab', Victoria!"

Ihr stockte der Atem und ihr Herz schlug schneller vor Aufregung. Was hat er da gerade gesagt? war alles, was ihr durch den Kopf ging.

Javier selbst wurde ebenfalls nervöser, als Vic ihn für eine gute Minute nur mit weit aufgerissenen Augen und offenen Mund anstarrte und nichts antwortete. Irgendwann ergriff er dann wieder das Wort "Ich hatte zwischendurch das Gefühl, dass du genauso empfindest wie ich, aber dann hast du dich so seltsam verhalten. Wie an dem Abend, vor dem Raubüberfall. Oder wie du vor mir geflüchtet und mir aus dem Weg gegangen bist, nachdem ich dir gesagt hatte, dass ich dich hübsch finde"

Der 26-Jährige stockte und beobachtete, wie Victorias Blick beschämt zu Boden sank. "Weißt du, ich bin dir nicht böse, wenn du sagst, dass du nicht das Gleiche empfindest, wie ich für dich. Ich will nur endlich wissen, was das zwischen uns ist"

Erwartungsvoll versuchte er in ihre saphirblauen Augen zu sehen, doch sie wich seinem Blick aus, indem sie noch immer den Boden anstarrte. Nervös umklammerten ihre Hände, ihre Oberarme. Ihr Herz schlug so schnell, dass Vic befürchtete, es würde ihr gleich aus der Brust springen. In Gedanken ging sie immer wieder durch, was sie ihm sagen wollte, doch aus einem ihr nicht bekannten Grund, brachte sie keinen Laut von sich. Und so stand sie mehrere Minuten da, völlig unfähig ihre Gefühle in Worte zu fassen.

Javier seufzte traurig. "Ist in Ordnung, ich hab' verstanden. Ich werde dich künftig in Ruhe lassen" seine Brust zog sich schmerzerfüllt zusammen, als er diese Worte sagte. Er wartete kurz, in der Hoffnung, die junge Frau würde endlich irgendwas dazu sagen, doch es kam wieder nichts. Langsam ging er schließlich an ihr vorbei. Gerade als er an ihr vorbei war, packte sie ihn am Arm und drehte ihn zu sich um. Total überrascht, sah er sie an.

"Ich habe mich auch in dich verliebt..." jetzt war der 26-Jährige derjenige, der sie mit großen Augen anstarrte. "...Der Grund, warum ich mich so benommen habe, ist, dass ich Angst habe. Du bist der erste Mann, der solche Gefühle in mir hervorbringt. Und ich weiß auch, dass du jede Frau haben kannst. Deshalb dachte ich, dass du niemals echte Gefühle für mich haben würdest und mir nur etwas vorspielst. Das macht mir Angst und ich-" die 20-Jährige konnte den Satz nicht beenden, denn bevor sie überhaupt realisieren konnte, was passiert, hatte Javier sie in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelt. Er schlang seine Arme um ihre Taille und zog sie ganz fest an sich ran, wodurch Victoria ihre Arme um seinen Hals schlang und den Kuss erwiderte. Dabei kitzelte sein Bart ihre Oberlippe.

Nach einigen Sekunden lösten sie sich voneinander, blieben aber in der Position stehen. "Ich würde niemals etwas tun, was dich verletzten könnte, mi Hermosa" seine warmen, braunen Augen sahen liebevoll in ihre.