He Had A Lot Of Passion, But No Love [J.E.]

Kapitel 18

"Und dann fragte er mich: Was willst du von mir, Weib?" wütend schnitt Abigail das Gemüse klein. Victoria stand neben ihr und half ihr dabei, doch musterte sie die junge Frau neben sich skeptisch, als sie sah, wie sie ihre Wut an dem Gemüse rauslies. "Kannst du glauben, dass er so mit mir spricht?" Abigail wandte ihren Blick zu Vic und hielt ihr dabei unbewusst das Messer vors Gesicht. Vic's Blick ging abwechselnd zwischen ihr und dem Messer hin und her, bis sie schließlich vorsichtig die Spitze des Messers berührte und es weg von ihrem Gesicht drückte. "Bitte, Abigail, fuchtel nicht mit dem Messer in meinem Gesicht herum, wenn du dich dabei über John ärgerst" sie schenkte der Schwarzhaarigen ein unsicheres Lächeln.

"Entschuldige" murmelte Abigail und fing wieder an ihre Wut an dem Gemüse rauszulassen. Die 20-Jährige fing ebenfalls wieder an, das Gemüse für den Eintopf zu schneiden. Es blieb still zwischen den beiden, da Victoria nicht wusste, was sie Abigail raten sollte.

Auf einmal kam ein frech grinsender Sean auf die zwei Frauen zu. "Guten Morgen, die Damen" begrüßte er sie. "Morgen" begrüßten ihn beide eher desinteressiert. Der Ire lehnte sich an den Wagen und grinste dabei Vic verschmitzt an. "Ich muss schon sagen, Victoria, du siehst blendend aus. Musst ja eine aufregende Nacht gehabt haben"

Die Angesprochene schenkte ihm einen wütenden Blick. Halt die Klappe, dachte sie sich, als sie ihn böse anfunkelte. "Ich weiß nicht, wovon du redest. Es war eine Nacht wie jede andere"

"Hehehe, wenn du das sagst" lachte Sean schadenfreudig, weil er wusste, dass er nun etwas hatte, womit er Victoria auf die Nerven gehen konnte. Was Sean nicht bemerkte, war, dass Javier ihn beobachtet hatte. Anhand von Victorias genervten Blick wusste er, dass der Ire Andeutungen zu gestern Nacht machte. Er ging auf die drei zu, was aber nur Abigail und Victoria bemerkten, da Sean ihm den Rücken zugewandt hatte. Der Mexikaner legte seine Hand auf die Schulter des Rotschopfs, was ihn erschreckte. "Guten Morgen, die Damen. Stört euch dieser Trottel?" fragte er die Frauen und zog lässig an seiner Zigarette, welche er zwischen den Daumen und Zeigefinger geklemmt hatte.

Die 20-Jährige verkniff sich ein Lächeln, denn immer, wenn sie ihren Freund erblickte, wurde ihr ganz warm ums Herz und ihre Laune wurde sofort besser. "Ja, er hält uns von der Arbeit ab" erwiderte die junge Frau.

"Oi Javier, du siehst aber auch so aus, als hättest du eine aufregende Nacht gehabt" nachdem Sean das gesagt hatte, stöhnte er schmerzerfüllt auf und ging vor Schmerzen in die Hocke. Der  26-Jährige hielt die Schulter des Iren mit einem festen Griff fest, sodass er dabei ein paar Nerven einklemmte, wodurch der Rotschopf Schmerzen erleiden musste. "Die Damen" verabschiedete sich der Schwarzhaarige wieder von Abigail und Victoria und zog einen jammernden Sean dabei mit sich.

Abigail, welche das ganze Geschehen verwundert beobachtet hatte, sah nun Vic mit einem fragenden Blick an. Victoria erwiderte ihren Blick.

"Was hatte das bitte zu bedeuten?"

"Keine Ahnung" schnell wich die 20-Jährigen ihren Blick aus und schnippelte weiter das Gemüse.

Die Schwarzhaarige starrte die junge Frau aufdringlich an. Sie wusste, dass sie etwas verschwieg. Dann traf es sie wie ein Schlag "Hattest du mit Javier gestern Nacht-". "Pssst!" zischte Vic aggressiv und blickte sich einmal um, ob die anderen Bandenmitglieder sie vielleicht gehört hatten. Erwartungsvoll musterte Abigail sie. "Nein, hatte ich nicht" entgegnete Vic flüsternd. 

"Aber da ist doch etwas zwischen euch beiden"

Victoria seufzte. Es hatte keinen Zweck mehr, es vor ihr zu verheimlichen, schließlich hatte die Schwarzhaarige es ohnehin schon herausgefunden. "Javier und ich sind ein Paar"

Abigail sah Victoria mit großen Augen an. "Ein Paar?"

Die junge Frau nickte.

Die junge Mutter zögerte einen Augenblick. "Herzlichen Glückwunsch euch beiden. Das kommt etwas überraschend, denn meiner Erfahrung nach, ist Javier nicht unbedingt ein Mann für eine feste Beziehung" Abigail schenkte ihr einen besorgten Blick.