Ein Fotoshooting, oder mehr?

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                       ———————————-IDENTITY CRISIS———————————-
                                         Kapitel 1: „Ein Fotoshooting, oder mehr?"

Ein pinkes, loses Puder wurde mir mit kraft auf das Gesicht getupft, kleine Staubkörner flogen um meinem Kopf umher, was mich dazu brachte meine Augen zusammenzukneifen und meine Nase zu rümpfen. Ein sehr stark riechendes Produkt, jedoch fragte ich nicht was es war. Obwohl das alles hier Alltag war, hoffte ich jedes einzelne mal, dass es so schnell wie möglich vorbei war. Das ganze Make-up auftragen, das ständige Umziehen und das ganze Posen und Stehen bis meine Beine wehtaten - es ist zum Kotzen. Was Anderes bin ich trotzdem nicht gewöhnt. Ich sollte langsam anfangen mich mit dem lästigen Lebensstil meiner Mutter abzufinden, da dies schon seit Jahren so läuft, und sich wahrscheinlich auch nie ändern wird. Die Sicht auf eine andere Zukunft verlor ich schon vor Jahren, das Leben muss man manchmal eben so hinnehmen, ob es einem gefällt oder nicht.

„So, fertig. Steh auf und stell dich zu Layla, sie ist schon bereit," forderte meine Make-up Artistin, die zugleich die Rolle meiner Mutter einimmt. Selbst bei dem Namen „Layla" kam mir die Kotze hoch. Schon von Klein an musste ich mich mit dem hochnäsigen Mädchen abfinden, da wir beide uns nicht nur einen Platz in der Mode-Agentur, sondern auch als Tochter von der brillianten Shanon N/N, teilen mussten. Ihr langes, gepflegtes Haar glänzt in einem Nussbraunen Farbton, der sich mit dem Anstrich ihrer Augen abgleichte. Sie war im generellen ein sehr zierliches Mädchen, doch das konnte man nur von ihrem Äußeren behaupten. Ihr zickiges und aggressives Verhalten entgeht einem nur selten, meistens wenn man Glück hat. Die Pessimistin engagiert sich oft in Streite und ist auch mehrzeitig der Grund dieser Auseinandersetzungen.

Still gesellte ich mich dem Mädchen und räusperte mich, ihre spöttenden Blicke ignorierte ich gekonnt als ich dem Direktor zuhörte, der Gerade seine Modeling-Wünsche ausdrückte. Uninteressiert schweiften meine Blicke im Raum herum, ehe ich ein Stück näher an Layla rutschte, um schonmal den Start des Shootings zu tendieren.

Nachdem wir die ersten paar Fotos schossen, wurde mein Make-up, nach meiner Meinung unnötigerweise aufgefrischt und gesetted. Dieser Kreislauf wiederholte sich den ganzen Nachmittag, die ständige, monotone Stimme des Direktors, der uns anwies und bestimmte wie wir stehen und posen sollen, die spöttenden Blicke von Layla mit der ich mich abgeben musste und die ständig jammernde Mutter, die immer das letzte Wort haben musste. Ihr ermüdendes Verhalten packte immer noch eine Schippe dazu, bei welchem alles zusammen Kopfschmerzen erzeugte.

Nachdem ich einen kurzen Blick nach draußen entwichen ließ, merkte auch ich, dass sich die Sonne langsam aber sicher den Weg nach unten, über den Horizont bahnte, da der sonst so blaue Himmel sich anfängt rosarot und orange zu färben. Meistens nehme ich mir Zeit diesen Anblick anzuerkennen, da er mir sofort wieder einen kleinen Schimmer gute Laune zaubert.

„Das sollte der letzte sein, you may head home now, girls", winkte der Direktor ab nachdem wir das letzte Bild für heute geschossen hatten, und drehte sich mit der Hand an seiner Hüfte zum Pc in der Mitte des Raumes, genau vor der weißen Leinwand. Der Amerikaner schien sich immer noch nicht an die deutsche Sprache gewöhnt zu haben, das bekommt man öfter Mals vor. Für uns jedoch kein Problem, da die ganze Zusammenarbeit mit diversen Direktoren schon einen an die Sache mehr oder weniger ranführt.

Ich atmete erschöpft aus, mein Brustkorb sank tief als ich mir den Weg zu meiner Umkleide bahnte. Ich nutzte endlich die Gelegenheit für eine Sekunde nicht auf meine Haltung achten zu müssen und streckte meinen angespannten Torso ordentlich durch. Meine Augen hingen schwer und meine Beine fühlten sich an, als ob tausend Gewichte an sie angekettet waren. Aus meinem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie Layla vertieft auf ihr Handy glotzte, und hinter mir her ging. Die Art wie sie verliebt auf das Gerät starrte, verriet mir, dass sie schon wieder einmal mit ihrem Freund schrieb, den sie ebenfalls in der Mode-Agentur kennenlernte. Ich meine, sie passen eigentlich ganz gut zusammen, er ist mir ein genauso großes Rätsel wie sie.

Ich rollte kurz meine Augen und verschnellerte schmerzhaft mein Tempo in den viel zu hohen Stöckelschuhen während ich die Umkleide betrat - ein schlicht gehaltener, weißer Raum mit schwarzen Details an der Decke und den Türklinken, sowie die Türstopper, die sich an jeder Kabinentür entlang zog. Mit langen Schritten bog ich zu meiner eigenen Garderobe um und schloss die Tür sobald ich mich endlich in meiner Privatsphäre verkriechen konnte. Die Sporttasche warf ich genauso wie mich auf die Sitzbank die an der Wand angelehnt war. Ausatmen.
Ich seufzte tief als ich endlich die schmerzhaften Schuhe von meinem Fuß ablegen konnte. Sobald ich das tat, traten sofort zwei gerötete Blasen an meiner Achillessehne zum Vorschein. Ich massierte mir die Ferse während ich mein Handy rausholte und auf neue E-mails überprüfte, die während des langen Tages ihren Weg zu meiner inbox gefunden haben könnten. Was kaum drei Minuten Privater Zeit waren, wurden von einem dumpfen Klopfen an meiner Kabinentür unterbrochen, gefolgt von der nervenden Stimme meiner Mutter. Unter dem Spalt am Türende stachen die stechend roten, spitzen Schuhe der Frau in meine Augen.

„Ja?" Mein Handy kam am Holz der gefärbten Sitzbank auf und ich verschränkte meine Finger in meinem Schoß.
„Ich habe einen Umschlag für dich, da sind die neuen Standorte der Agenturen für unsere Shootings nächste Woche." ein elegant eingebundener Umschlag wurde durch den Spalt unter der Tür durchgeschoben, auf der Rückseite stand in einer schlichten, kursiven Schrift 'Bottega Veneta' drauf. Die is' neu.

Ich wartete bis die lautklickenden Heels meiner Mutter verstummten und ich genervt aufstöhnte als ich mich mit schmerzendem Rücken hinunterbeugte und dabei den Umschlag vom Boden krallte. Kurz betrachtete ich das Stück Papier und vergrub es keine Sekunde später in meiner Tasche, die noch immer auf der Bank neben mir ruhte. Fürs Durchlesen hatte ich immerhin genügend Zeit, jetzt will ich mir einfach dieses Kleid vom Körper reißen und in mich in meine gemütliche Bettdecke einkuscheln.

Ich zog mir meinen schwarzen Hoodie über dem Kopf und nahm irgendeine alte Jogger die ich schon seit Jahren besitze. Meine Tasche hob ich letztendlich auf und schulterte sie mit Schwung. Kleine, süße Anhänger hingen an meinem Träger runter und machten ein leises, klirrendes Geräusch mit jedem Schritt den ich auf den Boden setzte. Mit einer schnellen Bewegung drehte ich das Schloss meiner Kabine auf und machte mir den Weg nach draußen, mein Handy fest in meiner Hand geklemmt.

Als ich das große, weiß gestrichene Gebäude verließ, schlug mir die kalte Abendluft in das Gesicht und ein erfrischender Geruch umhüllte mich. Die Atmosphäre dieser ganzen Umgebung war genau um dieser Uhrzeit so angenehm, und bewirkt beim Entspannen genau nach einem langen Tag in der Agentur Wunder. Ich nahm mir einpaar Sekunden um das zu genießen, indem ich einpaar mal tief ein und aus atmete. Die Luft in diesem Gebäude wird nach einer Zeit unerträglich stickig. Langsam kam es mir so vor, als ob meine Kopfschmerzen sich auch verabschiedeten, da der stechende Schmerz der wie in Wellen auf meine Stirn drückte sich mit jedem Atemzug zu verringern schien.

In kleinen aber sicheren Schritten näherte ich mich der schwach beleuchteten Bushaltestelle an der ich wie jeden Tag meinen Weg zurück und dahin fand. Als das lärmende Geräusch der Straße in meine Ohren stieg, warf ich einen flüchtigen Blick auf die Handyuhr von meinem Smartphone; 21:17 Uhr.

Ich ließ mein Handy ohne weitere Gedanken in meine Hosentasche gleiten und kratzte mir den Nasenrücken als durch den Wind ein Haar darüber strich, wurde jedoch erneut durch ein nervtötendes Geräusch unterbrochen, diesmal war es eine Benachrichtigung. Lautlos seufzend zuckte ich mein Handy und klickte auf die E-Mail die mir als letztes angezeigt wurde.

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erstes kapitel😘🙏
habs überarbeitet... yay
-1287 wörter

{美麗} 𝑰𝑫𝑬𝑵𝑻𝑰𝑻𝒀 𝑪𝑹𝑰𝑺𝑰𝑺    Suna Rintarō x fem!ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt