11. Kapitel

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Ich möchte euch eine Geschichte ans Herz legen. Es geht um Nico Schlotterbeck. Sie legt ihr Herzblut in diese Geschichte und macht das so toll. Schaut mal auf dem Profil von liasworld11 vorbei.

Highway to Love 1

Highway to Love 2

Highway to Love 3

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~Julian~

Ich glaube, ich sehe Gespenster. Das kann doch nicht sein. Nicht einfach so. Mila. Meine kleine süße Schwester. Sie steht vor mir. Glaube ich zumindest. Hoffe ich. Ich kann meinen Blick nicht von ihr abwenden. Wie gebannt, starre ich sie an. Selbst nachdem Marius ihr unsere Bestellung gesagt hat und sie geht, schaue ich ihr nach. "Alter, guckst du ihr auf den Arsch?", ertönt Emres Stimme neben mir. Ich werde aus meinen Tagträumen gerissen, als mir jemand gegen die Stirn schnippst. "Hä was?", frage ich völlig verwirrt. "Du hast doch eine Freundin. Warum guckst du ihr auf den Arsch?", bohrt er weiter und sieht mich streng an. Mittlerweile schaut mich auch der Rest der Jungs seltsam an. "Ich hab ihr nicht auf den Arsch geschaut", zische ich giftig. Es gibt gerade so einiges, bei dem ich mir nicht sicher bin. Aber da bin ich mir sicher: Auf den Arsch habe ich ihr definitiv nicht geschaut. 

"Ja ne, ist klar. Und den Weihnachtsmann gibt's wirklich", scherzt Emre weiter. "Ich weiß nicht, Jule. Luise ist doch viel heißer, als die. Was willst du da mit ihr?!", grinst nun auch Marius. Der und sein verdammt loses Mundwerk. Der einzige Grund, warum sich nicht häufiger eine Faust in seinem Gesicht wiederfindet, ist, dass sich viele Leute von seinen Tattoos abschrecken lassen. Denken er wäre ein ganz Gefährlicher. Der einzige Grund, warum ich gerade nicht meine Faust in seinem Gesicht versenke, ist, dass wir uns in der Öffentlichkeit befinden. In mir brodelt es. Wie kann der Idiot sowas sagen?! Ich reiße mich jedoch zusammen und sage nur: "Ich hoffe, dass alle Frauen um dich einen großen Bogen machen. Dich hat nämlich keiner verdient, du respektloser Vogel."

Ich ignoriere die Jungs daraufhin einfach und trinke meinen Kaffee, der uns von der anderen Bedienung gebracht wurde. Während wir auf unser Essen warten reden wir über Belangloses. Mein Bruder erzählt, wie es bei ihm mit der Arbeit läuft. Er ist selbständig mit der Fotografie. Erzählt von irgendeinem großen Auftrag, den er an Land gezogen hat. Ich bin jedoch in meinen Gedanken versunken und höre gar nicht richtig hin. 

Wie kann es sein das Mila vor mir steht? Wenn sie das überhaupt ist. Sie hat knapp über der Brust ein kleines Muttermal. Von Geburt an. Ich kann sie ja aber schlecht bitten, mir ihre Brust zu zeigen. Ich hoffe wirklich, dass sie das ist. So lange habe ich auf diesen Moment gewartet. Immer wieder habe ich davon geträumt,  wie es sein würde sie zu treffen. Ihr ins Gesicht zu sehen und zu sagen, dass ich sie vermisst habe. Ob sie sich noch an mich und unsere Eltern erinnert? Wohl kaum. Schließlich war sie ja noch sehr klein. 

Weiter darüber nachdenken kann ich dann jedoch nicht mehr, denn Mila kommt mit unserem Essen

"Lasst es euch schmecken!", sagt sie freundlich. Jannis schaut sie lächelnd an. "Dankeschön", erwidert er. 

Wir fangen an, unser Frühstück zu genießen.

Ich beobachte Mila immer mal wieder unauffällig. Wie sie da steht am Tresen. Sie sieht nachdenklich und ein bisschen erschöpft aus. Nachdem wir aufgegessen haben, erscheint Mila wieder an unserem Tisch, um ab zu räumen. "Hat es geschmeckt?", fragt sie lächelnd. "Ausgezeichnet. Wir würden dann auch gerne schon zahlen", sagt Emre. 

Sie nickt, geht zur Theke, um mit einem kleinen Zettel in der Hand wiederzukommen. "Zusammen oder getrennt?" Mila schaut erwartungsvoll in die Runde. Die Jungs dagegen schauen alle mich an. "Warum muss ich wieder bezahlen? Ich war letztes Mal dran", sage ich genervt. 

"Nee, Jule. Es ist schon ewig her, dass du bezahlt hast", sagt Emre bestimmend. Wer hat den Vogel überhaupt zum Kapitän gemacht? Ich gebe mich geschlagen. Hab einfach keine Lust auf mehr Diskussion. Ich seufze und ziehe mein Portemonnaie aus der Hosentasche. "Das macht dann insgesamt 63,70€" Ich drücke ihr lächelnd 70€ in die Hand. "Stimmt so", sage ich. Sie schaut leicht verwirrt und blickt auf die 70 Euro in ihrer Hand. "Dankeschön. Äh...Euch noch einen schönen Tag", erwidert sie verlegen. Wir bedanken uns und Mila verschwindet an einem anderen Tisch, um dort die Gäste zu bedienen. Wieder schaue ich ihr nach. 

"Du bist ja schon wieder mit deinen Gedanken woanders, Jule", stellt Jannis skeptisch fest. "Äh ja, sorry. Ich komme", murmele ich. Wir ziehen unsere Jacken an und verlassen Starbucks. Als wir auf dem Fußweg, vor dem Laden stehen, macht Jannis plötzlich kehrt. "Ich gehe nochmal kurz auf Toilette, Jungs", ruft er über seine Schulter, während er im Inneren verschwindet. Ich hänge schon wieder meinen Gedanken nach und merke gar nicht, dass mein kleiner Bruder wieder da ist. Er grinst breit."Was grinst du denn jetzt so?", frage ich ihn. Was ist das bitte für eine Toilette, dass er so grinst. "Ach nichts. Ich muss jetzt auch los. Die Arbeit ruft. Wir sehen uns Leute", erwidert er hastig. Wir verabschieden uns von Jannis und setzen uns anschließend ins Auto, um nach Dortmund zurück zu fahren. 

Mit den Gedanken bei Mila.

Hope Never DiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt