Athēnai, Zeitalter der Götter und Monster
Bereits einige Nächte zuvor
Power tends to corrupt and absolute power corrupts absolutely.
Kühle Luftzüge huschten durch so manch offen liegende Mauerritze, doch er nahm von dem ungebetenen Gast derweilen kaum Kenntnis. Ja, spürte nicht einmal die zunehmende Nachtkälte auf seiner blassen, aber durchaus göttlichen Haut. Während der leichte Wind um die einsam und verlassenen Ecken dieses herabgekommenen Tiefparterres heulte, so kämpfte der Mann hingegen mit seinen ganz eigenen herab wehenden Gedankenböen.
Schon bald würde sein Plan hoffentlich ernstere Züge annehmen, sogar im besten Falle die bisherige Weltgeschichte für all Ewigkeit umschreiben. Doch wollte er erst die Erzählungen seiner Marionetten abwarten, welche er stets wie ein talentierter Spieler nach dem eigenen Willen und Gusto auf und ab zu tanzten lassen wusste.
Verächtlich schnaufend , so verlagerte er das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Für ihn stellten Menschen lediglich naive Schäfchen dar, die zwar bei Gefahr laut blökten, sich aber niemals in der Lage sehen würden, einen Finger gegen den großen bösen Wolf zu erheben. Ja, ließen sich in ihrem entgegen gebrachten Vertrauen so leicht täuschen und in die Irre führen. Manchmal, so dachte er, kam ihm all diese dargebotene Treue allzu zu einfach vor. Aber er wollte sich nicht beklagen, denn beide Seiten verfolgten letzten Endes die gleich gewollte, bahnbrechende Zerstörung.
Komplett in seinem Geist versunken, so schreckte ihm ein wie aus dem Nichts erklingender Laut auf, zweifellos aus dem obrigen Eingang stammend. Nun schienen die geruhsamen Stunden des angebrochenen Abend vorbei und der Augenblick der Entscheidung endlich gekommen.
Im Hier und Jetzt verweilte er geradewegs in der Mitte des möbellosen, feucht klammen Raumes. Abgesehen von dem entzündeten Licht mehrere alt aussehender Petroleumlampen herrschte an diesem Ort der eiserne Griff der Dunkelheit. Finstere Schatte krochen unentwegt über jedes Fleckchen Erde hinweg, den düsteren Eindruck erweckend, als würden diese auf ihre nächste Beute lauernd. Jenes seit Urzeiten alleinstehende Haus hatte ihn von Anfang an als Treffpunkt für die kommenden Besprechungen gut gefallen und gedachte es auch weiterhin in Benutzung zu halten.
Unwillkürlich glitten seine geschmeidigen Finger unter den getragenen Umhang und klammerten sich sogleich an dem im Verborgenen liegenden Dolch. Laut seufzte er aus tiefster Seele auf, denn er hasste und liebte diesen endgültigen Todbringer zu gleicher Maßen. Für einen kurzen Moment der Menschlichkeit plagte ihn das auffressende Gefühl der Reue, überhaupt solch ein Ungeheuer ins Leben zu gerufen haben, doch am Schluss gewann wieder der aufbrodelnde Ingrimm die Oberhand.
Manchmal heiligten die Mittel den Zweck, sprach er sich gut Mut zu, obwohl der verspürte Bammel weiterhin nicht von der Stelle weichen wollte. Kein Krieg konnte ohne Blutvergießen gewonnen werden und diese Waffe würde ihn wahrhaftig als Sieger aus den alles veränderten Gefecht hervorgehen lassen.
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Sirenen
Fantasi(Das Cover, der Banner und die Aesthetics wurden von @ozeanwellen erstellt *--*) In dieser Geschichte geht es um die sagenumwobenen Sirenen, die sich auf ihrem Lebensweg so manchem Abenteuer stellen müssen. Notgedrungen auf dem Olymp festgehalten...