dreizehn

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In Schockstarre sahen sich die beiden an, sein Blick wechselte zwischen ihr und dem, was auf dem Klodeckel lag. „Digga was machst du da?!", rief er voller Wut und schob den Spiegel und das Tütchen von der Toilette. „Spinnst du?", rief sie nun und hob das Tütchen und den zerbrochenen Spiegel auf. Das Tütchen jedoch wurde ihr aus der Hand gerissen und im Mülleimer geleert, gefolgt von dem kaputten Spiegel. Matheas Wut durchfuhr sie, er hatte keinerlei Recht, ihr das zu verbieten. Sie stand auf und schlug mit ihrer nackten Faust zu. John hielt sich schmerzerfüllt die Wange und verzog sein Gesicht, während sie die Flucht ergriff. So schnell wie möglich lief sie zu Marten, welcher sie skeptisch musterte. „Kannst du mich bitte nach Hause fahren?", fragte sie, während sie über die Menschenmengen John sah, wie er sie wutentbrannt suchte. Marten registrierte das Ereignis, meldete sich bei Pascal ab und zog Mathea am Handgelenk zum Ausgang.

„Und dann hat er dich beim koksen erwischt oder wie?", fragte Marten, während er den Wagen durch die Nacht lenkte. Stumm nickte sie und fuhr sich durch ihr Gesicht. „Er hat den Rest weggekippt.", nuschelte sie und nahm ihr Handy zur Hand. Unendlich viele Nachrichten von John, welche unterstrichen wie sauer er war. In der letzten Nachricht schrieb er, dass er bei ihr vorbeikommen und er, egal wie, zu ihr reinkommen würde. Im Augenwinkel las Marten mit und drehte um. „Wo fährst du hin?", fragte Mathea und sah, wie sie den gleichen weg doppelt so schnell zurückfuhren. „Zu mir, du solltest John in seinem Zustand nicht über den weg laufen. Besoffen und aggressiv ist bei ihm keine gute Idee, da macht er vor niemandem Halt und da kann dir nichtmal dein Nasenbrechertitel weiterhelfen. Aber er ist doch safe nicht nur sauer weil du eine Line gezogen hast." - „Ich hab ihm in die Fresse geschlagen.", murmelte sie in ihre Hand und sah aus dem Fenster. Schockiert fuhr Marten in ein Parkhaus und stellte dort sein Auto ab. „Du hast was?!", sagte er schockiert und starrte auf Mathea, welche stumm von ihm wegsah. „Flache Hand oder Faust?" Sie zögerte und drehte sich schließlich um. „Faust." Marten fuhr sich frustriert durchs Gesicht und öffnete die Tür. „Wir reden oben weiter.", sagte er monoton und stieg aus.

Ohne Worte saßen sie nebeneinander auf Martens Sofa. Neben ihnen schlief Chopper, sein Hund. „Ich weiß nicht, wieso ihn das so anhebt, dass ich sowas mache.", fragte Mathea und drehte zwei Zigaretten. Marten hatte eine Vermutung, in manchen Sachen war John einfach zu durchschaubar. Trotzdem zuckte er mit den Schultern und nahm ihr eine ab. Er stand auf und lief nachdenklich zum Balkon, auf dem er sich in einem der dort stehenden Stühle setzte. Bevor Mathea nachkam, sah sie einmal die neuen Nachrichten von John an.

Bist du bei Marten?                                                                                                                                                                Ich hab den Schlüssel zu seiner Wohnung, bin in 10 Minuten da.

"Scheiße!", schrie sie und warf ihr Handy mit einem lauten Knall auf den Boden, was Chopper alarmiert aufschrecken ließ. Sie raufte sich die Haare und ging schnell zu Marten, um ihm die Nachricht zu überbringen. Marten sah sie bereits wissend an und drückte seine Kippe aus. "Du hast jetzt zwei Optionen: Entweder gehst du zu irgendeiner Freundin oder du redest mit ihm. Bei beidem ist der Tod nicht auszuschließen.", sagte er ernst und stellte sich gegenüber von ihr hin. Doch sie hatte keinerlei Zeit zu überlegen, denn sie vernahmen das Klicken des Türschlosses. Am liebsten wäre sie jetzt einfach vom Balkon gesprungen, doch dieser war ein wenig zu hoch, um ohne bleibende Schäden nach Hause zu gehen. Im Endeffekt hockte sie sich unter eine Plane, die in der Ecke lag.
"MARTEN VON FRIELING! WO IST MATHEA?!", brüllte er und lief geradewegs auf die Glaszür zu. "Digga, entspann dich doch mal." -"Ich soll mich entspannen? Ich hab gerade gesehen, dass Mathea Koks reingeballert hat!", sagte er mit deutlich hörbarer Wut in der Stimme. Marten lachte kurz auf, seine Gesichtsmuskeln aber war schnell wieder ernst. Er verschränkte seine Arme vor der Brust und trat einen Schritt näher an John heran. So nah, dass sie den Atem des Anderem spürbar wahrnahmen .„Du bist der letzte der sich über Drogenkonsum aufregen sollte. Du hast keinerlei Recht, der Kleinen sowas zu verbieten, sie ist weder deine Olle, noch bist du ihr großer Bruder." John ballte seine Fauste so fest, das sie knackten. „Und? Digga, sie ist mir wichtig, checkst dus nicht?", fragte er laut, sodass es wahrscheinlich der gesamte Block hörte. Marten schmunzelte und hob seine Hande erhoben. „Mathea, komm mal raus.", sagte er und Mathea stieg ubter der Plane hervor. Johns Augen funkelten sie böse an, während Mathea ein Pokerface aufsetzte. Sie hatte Respekt, keine Frage, doch so sehr John ihr jetzt Angst machen wollte, es würde nichts bringen. „Wir gehen jetzt.", entschied er und griff nach ihrem Handgelenk. Sie versuchte, sich aus seinem festen Griff zu lösen, doch es war unmöglich. Ein wenig verzweifelt sah sie zu Marten, welcher ihr in die andere Hand ihre Tasche gab und ließ sie gehen.

Vor der Tür stand ein Taxi, in das sie einstiegen und zu Mathea fuhren. Während der Fahrt versuchte Mathea immer wieder mit John zu reden, doch er war zu stur, umd zu Antworten. Irgendwann gab sie auf und lehnte ihren Kopf an die Scheibe. Sie bogen in ihre Straße ein, John bezahlte die Fahrt mit einem Hunderteuroschein und stiegen aus. Aus ihrer Tasche kramte sie ihren Schlüssel, als ihr ein klein zusammengefalteter Zettel ins Auge viel. sie öffnete ihn, ohne das John, welcher ohnehin mit seinem Handy beschäftigt war, es mitbekommen würde.

Wenn was ist, schreib mir
Marten

Darunter stand eine Handynummer. Mathea knüllte den Zettel wieder zusammen und nahm ihren Schlüssel raus. Sie schloss die Tür auf und stürmte ins innere, in der Hoffnung, dass die Tür vor Johns Nase zuknallte und er draußen bleiben müsse. Jedoch schaffte er es noch kurz bevor sie ins Schloss viel und lief ihr mit schweren Schritten, die durch das gesamte Treppenhaus hallten, in den vierten Stock. Markus stand an der Tür, als sie dur diese liefen, und sprang Mathea an, die seinen Kopf kurz tätschelte, bis sie von einem tiefen Räuspern aus dem Konzept gebracht wurde und wie ausgewechselt einen grimmigen Gesichtsausdruck aufsetzte. Sie ließ von ihrem Bully ab, drehte sich um und stütze ihre Arme in die Seite. Hätte sie es nicht besser gewusst, hätte sich die Szene aus der Clubtoilette noch einmal wiederholt.

Wie ein Blitz durchfuhr Johns noch immer wütendes Gesicht, seine Augenbrauen zusammengezogen und der Cap tief ins Gesicht. Dadurch bildete sich ein dunkler Schatten mit kurz vor seiner Oberlippe, was ihn ungewollt wie ein Psychopath aus einem Horrorfilm aussehen lies. Er trat einen Schritt näher an sie heran und schloß die Tür, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. Schließlich seufzte Mathea, beendete den Augenkontakt und ging wortlos ins Wohnzimmer, in dem noch immer die Jägermeisterflasche stand. Zwar war diese nurnoch mit 3 kleinen Gläsern gefüllt, doch das würde zunächst reichen, um John nicht sofort an die Gurgel zu gehen

John kam ihr nach, kurz nachdem sie die Flasche mit unvermeidbarem Klirren auf den Glastisch stellte. Mathea ließ sich von seiner Anwesenheit nicht aus der Ruhe bringen. Nichtmal ihr Respekt, den sie rückblickend wohl doch als kleine Angst einstufte, war in dieser Form noch anwesend. Es war wie beim Boxen. Sobald sie im Ring stand, besaß sie nicht einmal Respekt gegenüber eines 2 Meter Muskelpakets, der sie wahrscheinlich mit einem Blinzeln krankenhausreif hätte. 

Mit den Armen vor der Brust gekreuzt stand er vor ihr hinter dem Tisch und sah auf sie herab. „Warum machst du so eine Scheiße? Verdammt, du bist Ärztin, du musst das doch besser wissen." Verzweifelt nahm er seine Cap ab und fuhr sich durch die Haare. Mathea lachte kurz und lehnte sich mit überschlagen Beinen zurück. „Was juckt dich eigentlich meine Angelegenheiten? Bist du mein Bruder, von dem ich nix wusste oder vielleicht mein Freund? Ich denke nämlich nicht.", sagte sie selbstbewusst und musterte John, wie sein eben noch breit vor ihr aufgebauter Körper ein wenig an Fülle verlor und seine Mimik einen nichtsaussagenden Blick annahm.

„Außerdem solltest du der letzte sein, dass sich darüber aufregt, ich weiß, was in deiner Vergangenheit passiert ist."

Er konnte sich nicht daran erinnern, dass er von einer Frau in diesem Ausmaß sein Ego ankratzten wurde.

Ich weiß, was in deiner Vergangenheit passiert ist.

Scheiße, sie sollte das nicht wissen, nein, sie durfte es nicht wissen.

Huhu ihr süßen.
Ich bin von mir selbst überrascht, dass ich schon bei Kapitel 13 angelangt bin.
Ihr könnt euch sicher sein, dass das Ende nicht naht, jetzt fängt das ganze erst so richtig an.
Ich hoffe, dass ihr mir auch verzeiht, wenn jetzt wahrscheinlich nicht mehr so oft Kapitel kommen, es geht ab morgen wieder mit der Schule los und ich muss mich von Anfang an reinhängen, vielleicht werde ich dann auch mal eine super Ärztin wie unsere Mathea hier.
🫶🏽

Gebaut auf LügenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt