zehn

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Nachdem Mathea auf der Tanzfläche alles gegeben hatte und völlig aus der Puste war, setzte sie sich an die Bar. „Was darf es denn für die schöne Frau sein?", fragte der Barkeeper und schüttelte den Shaker in seiner Hand. „Einen Vodka E, bitte mehr Vodka als Redbull." rief sie über die Musik. Der Barkeeper nickte, machte den Drink für den Mann neben ihr fertig und begann, nun ihren Drink zu mischen. Als er fertig war, schob er ihr das Glas rüber und teilte ihr mit, dass ihr Sitznachbar den Drink bezahlt hat. Dankbar lächelte sie ihn an und nahm einen großen Schluck. „Eine Frau wie du sollte ihre Drinks nicht selbst bezahlen. Ich bin Tristan und du?" - „Nicht interessiert.", antwortete eine tiefe Stimme für Mathea. Sie drehte sich um und blickte in Johns blaugrüne Augen. Als sie sich zurück zu Tristan drehte, war dieser verschwunden. Wütend trank Mathea ihr Glas aus und knallte es auf den Tresen. „Was sollte das?!", rief sie sauer, doch John war ebenfalls wieder verschwunden. Verwundert ging sie zu den Jungs zurück, wo sie John nicht finden konnte. Gerade als sie sich wieder umdrehen wollte, hielt sie eine große Hand fest. Aus Reflex holte sie aus, drehte sich ruckartig um und schlug zu. „Fuck, Mädchen, du schlägst ja wirklich wie ein Typ, da hat John nicht gelogen.", stöhnte Marten schmerzerfüllt und hielt sich sein Auge. „Oh Gott, das tut mir so leid, ich dachte du wärst irgend ein Perverser.", entschuldigte sich Mathea, was Marten mit einem Nicken annahm. „Kein Ding, ist nicht das erste mal, dass ich ein blaues Auge hab, nur das erste Mal von ner Frau.", sagte er und zog sie neben sich auf den leeren Platz. „Sag mal, weißt du wo John ist?" - „Ne Digga, sorry. Der wollte vorhin Rauchen gehen.", sagte Marten, woraufhin sich Mathea daran erinnerte, das sie etwas vergessen hatte. „Ich hab keine Kippen mehr, scheiße!", rief sie aus purer Verzweiflung und mischte sich schnell mit den letzten Tropfen ihrer Redbulldose und Vodka ein Glas, trank dieses in einem Zug leer und lehnte sich genervt an. Marten nahm aus seiner Hosentasche eine halbe Schachtel und ein Feuerzeug raus und gab sie ihr. „Nimm, ich hab im Auto noch eine. Feuerzeug kannst du auch behalten.", sagte er und nippte an seinem Redbull. „Du bist meine Rettung." sagte sie und plötzlich merkte sie den Alkohol in ihrem Körper. Während sie versuchte aufzustehen, schwankte sie und viel fast um, rettete sich aber an der Bank.

Zufrieden lief sie mit Tasche unterm Arm und Zigaretten in der Hand nach draußen, um sich eine anzuzünden. Glücklich stieß sie den Rauch aus und lehnte sich an die Hauswand. „Digga Thea, wo warst du? Ich hab dich ne Ewigkeit gesucht.", lallte eine große dunkle Gestalt vor ihr. „John?", fragte sie und nahm erneut einen Zug.
Hatte er sie gerade Thea genannt?
„So heiß ich.", sagte er und ging einen Schritt näher an Mathea. Seine Größe schüchterte sie ein wenig ein. Normalerweise hatte sie nie ein Problem damit, wenn breitgebaute Leute, die 2 Köpfe größer als sie waren, vor ihr standen, aber gerade war es anders. Trotzdem fühlte sie in diesem Moment etwas positives, irgendwie fühlte sie sich...

„GEBORGEN?!", fragte Juna lauthals durchs Telefon, als sie und Mathea am nächsten Abend telefonierten. „Ja, er stand direkt vor mir, sah ein wenig so aus als würde er mich gleich zusammenschlagen, aber irgendwie hat er halt Geborgenheit ausgestrahlt und genau wie es da war hab ich es nur mit Markus.", versuchte sie ihrer Freundin zu erklären, die aber lachend vor der Kamera ihres Handys saß. „Süße, du bist verliebt. Ich weiß, dass ein Einzelgänger wie du, die noch nie so wirklich eine richtige Beziehung hatte, so etwas nicht in ihrem Wortschatz hat, aber wir wissen beide das John in jeder Hinsicht dein Typ Mann ist und wahrscheinlich auch nicht ganz abgeneigt von dir ist." - „Woher willst du das denn wissen?", fragte Mathea unglaubwürdig und trank einen Schluck ihres Tees. „Du bist manchmal echt blöd, da frag ich mich, wie du ein 1,0er Abi bekommen hast und ich nicht. Er hat dir letztens so hinterhergegeiert, das sieht sogar ein Blinder.", erklärte Juna. Kopfschüttelnd stellte Mathea die Tasse beiseite. „Ach und wenn schon, der will wenn nur mal kurz Ficken und dann weiter zur nächsten, genau wie ich." - „Und das könnte es vielleicht bei euch beiden sein. Ihr müsst erstmal miteinander Sex haben, um zu merken, dass ihr für einander empfindet. Und ich meine nicht wie diese wilden Geschichten, die du immer erzählst, sondern Blümchensex!", belehrte Juna ihre beste Freundin, welche genervt ihre Augenrollte. Im perfekten Moment klingelte es an der Tür. „Juna, ich muss auflegen, es hat geklingelt. Tschau.", verabschiedete sie sich, ohne Juna noch eine Chance zu geben, etwas zu sagen.
Barfuß und gekleidet in einem viel zu großem Nike Pullover ging sie zur Sprechanlage und schaltete die Kamera ein. An der Tür: John. Mit einem Zurren entriegelte sich die Tür und man hörte die schweren Schritte in den vierten Stock hinauflaufen. „John was machst du denn hier-" Bevor sie ihre Frage zu Ende bringen konnte, presste John seine Lippen auf ihre. Sie liefen, ohne währenddessen von einander abzulassen ins innere der Wohnung und stießen irgendwann an die Kücheninsel.
Hecktisch zog Mathea ihren Kopf weg und starrte ihren Gegenüber schockiert an. „Was war das?", fragte sie leise, während sie versuchte, ihre Atmung wieder in den Griff zu bekommen. John zuckte nur mit den Schultern und stützte sich auf die Arbeitsplatte. „Ach scheiß drauf!", sagte sie, während sie John erneut zu sich herunterzog. Fordernd legte Mathea ihre Hand auf seinen Hinterkopf. Johns legte seine Hände an ihre Hüfte, rutschte dann mit einer hinter zu ihrem Po und griff grob zu. Dabei entwich Mathea ein leises stöhnen.

Nach einer wilden Knutscherei in ihrer Küche, zog Mathea John in ihr Schlafzimmer. Dort schubste sie ihn aufs Bett und würde von ihm auf seinen Schoß gezogen. Sie fuhr mit ihren Händen hecktisch unter sein T-Shirt, welches er sich ohne weitere Aufforderung über den Kopf zog und in das Zimmer warf. Erneut ließ Mathea von John ab, nur um sich vor ihn hinzuknien. Dieser verstand direkt, was ihr Plan in diesem Moment war und zog seine Jogginghose samt Boxershorts runter. Sie sah ihm tief in seine Augen, welche vor Lust dunkel funkelten. Ohne den Blickkontakt zu brechen, nahm sie sein Glied in die Hand und begann, zunächst kleine Küsse auf seiner Spitze zu verteilen. John zog die Luft scharf ein und legte eine Hand an ihren Hinterkopf. Wie auf Kommando stoppte sie ihre Tätigkeit und strich mit einem Finger seinen Schaft auf und ab. Sie beobachtete John, wie er sie fast schon flehend ansah. Mathea grinste und setzte fort. Nun nahm sie ihn in den Mund, weshalb John nun ihre Haare in die Hand nahm und das Tempo vorgab. Er legte seinen Kopf in den Nacken, was Mathea unauffällig beobachtete.
Plötzlich zog John sie aber hoch und streifte sich seine Hose ab. Anschließend zog er Mathea hoch und fuhr mit seinen großen Händen unter den Pulli und massierte ihre Brüste, weshalb sie erneut ein etwas lauteres Stöhnen von sich gab.

„Das war.." - „Geil.", beendete John Matheas Satz, während sie erschöpft nebeneinanderlagen und versuchten, ihre Atmung zu regulieren. Dann stand John auf, zog seine Boxershorts an und zog aus seiner Hose einen Joint. Nun zog sich Mathea ein Top und eine kurze Hose an, ebenso wie eine frische Unterhose. Zufrieden betrachtete sie sich im großen Spiegel vor ihrem Bett, band ihre Haare in einen Zopf und zog diesen fest. Währenddessen stellte sich John neben sie und schlug mit einer Hand sanft, jedoch fest genug, um Spuren zu hinterlassen, auf ihren Po. Vor Schreck schrie sie ein wenig auf, weshalb John laut lachte und Mathea sich in Richtung Tür drehte. „Du Arsch", murmelte sie und lief schnell zur Tür, da sie genau wusste, dass er es gehört hat.
Im Flur liefen sie die Treppe zur Dachterasse, welche unfassbar groß war, hinauf.
Es standen in einem von kleinen Palmen abgegrenzten Bereich eine Bar mit Grill und ein großer Tisch mit mindestens 10 Stühlen. Am Geländer der Seite, die in Richtung Elbe zeigte, standen eine Hollywoodschaukel und ein Achsenbecher, der am Geländer befestigt war. Zusätzlich ist die gesamte Terasse mit Lichterketten ausgehangen, die verschiedenste Farben annahmen. Als Mathea dieses einschaltete, lief Markus die Treppe hoch und stellte sie erwartungsvoll zu John. Dieser kniete sich hin und kraulte seinen Kopf, was Markus mit Freude mit sich machen ließ. Mathea beobachtete dies und grinste. „Ich glaube, da hat jemand seinen neuen Liebling gefunden.", sagte sie und lief zur Hollywoodschaukel, wo sie sich einer ihrer noch übrigen Zigaretten von Marten nahm und anzündete, ebenso John, der sich seinen Joint bereits zwischen den Lippen hatte.

Mit dem Hund vor ihren Füßen und rauchend auf der Schaukel saßen sie und starrten in die Ferne. Von ihrem Platz aus konnten sie sehr gut Hamburg überblicken. In der Ferne brannten die Straßenlaternen und die Geräuschkulisse bestand aus heulenden Motoren, Polizeisirenen und Markus' Grunzen, während er seelenruhig schlief.
Bald drückte John seinen Joint aus, warf ihn in den Aschenbecher und sah auf Matheas von Tattoos übersäten Körper. „Mir sind noch nie so wirklich die ganzen Tattoos an dir aufgefallen. Haben die alle eine Bedeutung?", fragte er und strich über die Pfote auf ihrem Unterarm. Nickend drückte nun auch Mathea ihre Zigarette aus und sah ihre Arme an. An ihrem linken Oberarm erstreckten sich die Äste eines Kirschbaums, durch die ein feuerspeiender Drache seinen Weg schlängelte. In ihrer Armbeuge befand sich die Zahl 44 in kleinen Ziffern, wie von einer Schreimaschine gedruckt. Auf der rechten Seite zierten ein Paar Boxhandschuhe an einem Nagel hängend, ihr Geburtsjahr 1990 und ein Stethoskop, umgeben von einem riesigem Blitz, welcher von ihrer Schulter bis zum Handgelenk reichte. „Nur die kleineren, Den Blitz und den Kirschbaum fand ich nur schon immer unfassbar toll. Der Drache ist durch meinen Spitznamen von meinem Vater entstanden, weil ich immer gern mit Feuer gespielt hab.", sagte sie und rieb sich über die Arme. Sein Blick setzte sich nun auf die 44, welcher er kritisch musterte. „Und das hier?", fragte er neugierig. „44 steht für Dresden. Das war mein allererstes Tattoo, ich hab das mit 16 hinter dem Rücken meiner Eltern zusammen mit meinen Freunden stechen lassen. Danach hatte ich für 2 Monate Hausarrest und durfte nicht an den Computer, geschweige denn den Fernseher. Irgendwann habe ich mir die Medizinbücher aus der Bibliothek vorgeknöpft und jedes verschlungen. Von da an habe ich meinen ursprünglichen Traum, Profiboxer zu werden, aufgegeben und mich der Medizin gewidmet.", erzählte sie und legte ihren Kopf in den Nacken. „Manchmal wünsche ich mir, dass ich meinen Traum nie aufgegeben hätte."

Gebaut auf LügenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt