sechzehn

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Nun sah Mathea ungläubig in die blauen Augen ihres Gegenübers. „Kann ich dir bei Gelegenheit erklären. Ich hab was anderes mit dir zu bereden. Willst du was zu trinken oder so?", sagte John, als er sein Glas in die Spülmaschine stellte und sie wieder schloss. „Ich nehm ein Wasser, danke." Er nickte und nahm aus einem Schrank ein Glas. Mathea, die eben noch in der Küche stand, verschwand auf die Couch und kraulte die Bäuche beider Hunde.

„Ich hätte nicht so ausrasten sollen.", begann John und ließ sich auf dem weißen Sessel neben dem dazugehörigen Sofa nieder. „Klar, ich finds scheiße, dass du dir Drogen reinballerst, aber das kann ich nicht ändern, genauso wie du meinen Konsum nicht einstellen könntest." - „Ich schwöre dir, ich hab nach dem Restbestand eh keinen Nerv dafür Geld hinzublechen. Auch wenn mein Konto im 7 stelligen Breich ist, muss ich das nicht schreddern.", sie lächelte leicht und zog die Beine an. Dabei kam eines ihrer vielen Tattoos am Bein zum Vorscheinen. Es war eine kleine Felge in mitten eines riesigen Mandalas. „Ist das eine Felge?" John schmunzelte und analysierte den kleinen Abschnitt. Um die Felge war sonst nicht wirklich etwas spannendes bis auf ein paar wenige Blüten. „Das in der Mitte der Blüten sind auch Felgen, mein Tattoowierer war erst nicht so überzeugt, fand es tattowiert dann doch cool. Ich liebe Autos. Unter den Boxhandschuhen an meinem Arm habe ich auch meinen Autoschlüssel gestochen."
John nickte nur und sah auf seine goldene Uhr. „Hast du noch was vor heute?" fragte er, während er sich tiefer in das weiche Polster sinken ließ. Mathea schüttelte ihrem Kopf und nahm ihr Wasserglas zur Hand. Anerkennend erwiderte John ein Nicken und erzählte weiter. „Gut, ich stehe 19 Uhr auf deiner Matte, wir fahren wo hin." - „Du hast doch keinen Führerschein, wenn ich dich hier fahren lasse, hast du dich geschnitten, Freundchen." Er lachte kurz und hob ertappt seine Hände. „Gut, tu dir keinen Zwang an.", sagte er, noch immer lachend und stand auf. Vom kleinen Beistelltisch, auf dem eine gläserne Box mit goldenen Kanten stand, nahm er einen Joint heraus. Mit einem direkten Blick hinein sah Mathea viele kleine Tütchen mit grünen Knospen, sowie einen Grinder und viele Longpape Packungen und Cones. „Willst du auch einen?", fragte John nun, als er ihrem Blick direkt auf seine Hand folgte. Kopfschüttelnd stand sie ebenfalls auf und klopfte auf ihre Tasche. „Muss noch Autofahren. Ich dreh mir gleich noch eine." Sie lief in Richtung Balkon und setzte sich nach draußen. Dort nahm sich ihre Filter, Papes und den Tabak heraus und setzte sich eine Zigarette zusammen.

„Unfassbar, dass ich immernoch den teuren Tabak rauche." - „Auf Dauer ist das trotzdem viel günstiger als Fertige.", antwortete John und drehte die Asche des Joints ab. Mathea grinste. Er hatte auch irgendwie recht. kurz erhaschte sie einen Blick auf die Uhr. Sie hatte keine Ahnung, wie lang sie schon bei John war, doch es war anscheinend länger als sie dachte, Mindestens 3 Stunden. „Du, ich muss langsam los, ich wollte vorher noch einkaufen gehen und Markus muss gefüttert werden." Genervt atmete sie aus und packte den Inhalt ihrer Tasche wieder ein. John drückte den Rest seines Joints aus und stand, genau wie Mathea, auf.

Im Flur hockte sie nun am Boden und versuchte, ihrem Hund sein Geschirr umzulegen, doch dieser schien eher unglücklich, dass er wieder gehen musste. Sie drückte ihm einen kleinen Kuss auf den Kopf und kraulte ihn im Nacken. „Du siehst Skittlez bestimmt bald wieder, Schatz. Wir müssen jetzt aber los.", flüsterte sie ihm zu und stand auf. John lehnte an der Wand und grinste belustigt. „Du und Markus, wie Mutter und Sohn.", brummte er und stieß sich von der Wand ab.
Matheas Herz durchfuhr ein stechender Schmerz in der Brust.
Wie Mutter und Sohn.
Sie schluckte den Schmerz hinunter und lachte gespielt. „Na dann, bis später.", begann sie und lief John entgegen, der seine Arme bereits ausstreckte. „Bis dann. Und zieh dir was hübsches an." Er ließ von ihr ab und zwinkerte, während Mathea die Tür öffnete und hinausging.

Zielstrebig ging Mathea in ihr Ankleidezimmer und nahm ein weißes Kleid heraus. Es lag eng am Körper, hatte einen tiefen Rücken und ging etwas über die Mitte ihrer Oberschenkel. Zufrieden zog sie es an, schob die Schranktür wieder zu und betrachtete sich, als wäre es ein Bild im Museum. „Mathea, du haust heute echt alles raus.", murmelte sie und nahm die Haarklammer aus ihrem Haaren. sie lächelte, und sah an die Uhr an der Wand.
18:50 Uhr.
Sie hätte noch 10 Minuten.

Sie lief entspannt die schwarze Metalltreppe hinunter und schaltete ihre Musikanlage ein.

Da war etwas, auf das sie sehr stolz war. In der gesamten Wohnung waren Lautsprecher und in einem Schrank war ein Subwoofer eingebaut.

Angestrengt suchte sie sich eine Playlist aus und startete diese.

Malboro Rot, aber fühle mich wie John Player
Circa vier, fünf Mille in der Moncler
Brandloch im Leder, Fluchtfahrt im Panamera
Eine Stunde später fließt Blut durch den Katheter
Siehst du diese Siegernarben? Ich akzeptiere keine Niederlagen.

Leise fing sie an, das Lied mitzusummen, während sie ihre sündhaft teure Tasche, die ihre Tante ihr vererbte, mit ihren wichtigsten Dingen bestückte. Portemonnaie, Handy, Schlüssel, Zigaretten; alles was sie hineinbekam, wurde eingepackt. Zuletzt griff sie nach einem Autoschlüssel. Es war jedoch nicht der ihrer geliebten E-Klasse.
Kurz nachdem das nächste Lied endete, ertönte das laute Klingeln der Haustür. Schnell schnappte sie sich ihre Designertasche, schlüpfte in ein Paar Airforce und nahm zusätzlich ein Paar High Heels in die Hand. Zufrieden strich sie sich kurz über ihr Kleid und öffnete die Tür, um zum Fahrstuhl zu gelangen.

Im Erdgeschoss angekommen, stieg sie aus und lief auf die Glastür des Mehrfamilienhauses zu. Schnell öffnete sie diese, was John vom Handy aufschauen ließ. „Hey, gut siehst du aus. Wir sind sogar in der gleichen Farbe unterwegs", sagte er und drückte sie kurz. Er selbst trug eine weiße Röhrenjeans, zusammen mit einem weißen Lacoste Polo. Mathea lächelte und winkte ihn in den Hausflur. „Wir müssen zur Tiefgarage, mein Auto ist dort.", erklärte sie und drückte den Knopf des Fahrstuhls. „Dein Auto steht doch vor der Tür?" John hatte es eben noch gesehen, als er von der U-bahnstation zu ihrem Wohnkomplex lief. „Falsches Auto.", antwortete sie und umschoss den Autoschlüssel etwas fester als zuvor. „Wir müssen gleich Tanken fahren, das Baby stand seit 2 Wochen hier unten unbenutzt rum."

Die Türen des Fahrstuhls öffneten sich und vor ihnen standen viele Autos, von Sportwagen bis hin zum Familienauto war alles dabei. Als die beiden abbogen, veränderten sich die Zahlen der Parkplätze. Das ganze basierte auf den Hausnummern der verschiedenen Eingänge, und jedem Anwohner standen 2 Parkplätze zur Verfügung. In Matheas Fall waren es die Parkplätze 18 - 6 und 18 - 7, sehr zur Belustigung von John, da dieser sofort die Zahl des leerstehenden Parkplatzes erkannte. „Wer auch immer diesen Parkplatz hat, die Person ist mir sympathisch.", sagte er, was dazu führte dass die gesamte Garage hallte und Mathea schmunzelte. „Das ist auch ne dicke Karre, und diese Felgen!" Vollkommen fasziniert von den glänzenden Felgen lief John einmal um das Auto herum und betrachtete den Mercedes.

Er schien wie ein kleines Kind an Weihnachten, nachdem es sein Traumspielzeug bekam.

Gebaut auf LügenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt