neun

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„Schönen guten Tag, Allgemeine Verkehrkontrolle. Wir hätten einmal bitte Führerschein und Fahrzeugpapiere gesehen.", sagte ein Polizist, welcher John kurz vor seinem Ziel aus dem Verkehr zog. „Fuck digga, ich hab kein Plan, wo diese scheiß Papiere sind.", fuhr er den Polizisten an, welcher entspannt am Auto lehnte. „Dann bitte einmal ihren Führerschein." - „Ich hab keinen.", teilte er ihm unfreundlich mit und lehnte sich zurück. „Wie bitte?", fragte der Polizist, woraufhin Johns Stimme sich erhob. „Ich hab meinen scheiß Lappen nicht mehr, bist du schwerhörig oder so?" Nun wachte Mathea langsam auf und sah zu den beiden herüber, während sie eine hitzige Diskussion führten. „Jetzt hören Sie mir mal zu. Sie können nicht- Mathea? Seit wann bist du wieder hier?", plötzlich sah der Polizist zu Mathea, welche sich gerade die Augen rieb. „Carl, lang nichts mehr gehört von dir. Ich bin für fünf Tage hier unten, ich wohne ja jetzt in Hamburg. Was genau passiert hier gerade?" Mathea und Carl hatten damals in der Schulzeit eine sehr intime Beziehung zueinander.

„Fickfreunde?!", fragte John empört, nachdem Mathea ihre Bekanntschaft spielen ließ, um John heile aus der Sache zu bekommen. „Lange Geschichte. Kurz gesagt: Wir haben uns immer gut verstanden als Freunde, hatten dann mal was am laufen und haben uns des öfteren zum Ficken verabredet, weil er und ich sexuell gesehen gut harmoniert haben.", erzählte sie und lief in Richtung Schlafzimmer, wo sie sich ein weißes Top und eine kurze Hose anzog. Dann setzte sie sich neben John aufs Bett und atmete tief ein und aus. „Ich vermisse Markus, mein kleiner Mann." seufzte sie und ließ sich nach hinten hinten fallen. „In drei Tagen hast du ihn doch wieder.", sagte John müde und legte sich ebenfalls aufs Bett. „Ach ich wollte dich noch etwas fragen.", begann er, jedoch hörte er Matheas leises Schnarchen, weshalb er sie zudeckte und sich selbst bettfertig machte.

„Mathea, ich hab mich sehr doll gefreut dich wiederzusehen. John, es hat mich gefreut, dich kennenzulernen und behalt meine kleine im Auge.", verabschiedete sich Hans von den beiden und zwinkerte John zu. Zusammen liefen Mathea und John zu ihrem Auto, wo sie zunächst ihre Sachen in den Kofferraum stellten und sich Mathea in das weiche Leder auf dem Fahrersitz niederließ. Sie startete das Auto, um ihre Playlist zu starten und wartete auf John, welcher vor dem Einsteigen noch einen Joint rauchte.

Nach vier Stunden Fahrt auf freier Autobahn, welche Mathea mit schnellem Tempo wie nichts vorbeigehen ließ, fuhren sie, navigiert von John, zu seiner Wohnung. „Willst du später mit Feiern kommen?", fragte er sie, als sie vor seiner Haustür standen. Zögernd nickte Mathea, weshalb John sich innerlich tief freute. Sie besprachen, wann er sie abholen würde und zusammen mit ihr zum Club gingen. Mit einer kurzen, aber innigen Umarmung verabschiedeten sich die beiden und Mathea fuhr weiter zu ihrer Freundin, um ihren Hund abzuholen.
„Markus! ich habe dich so vermisst. Danke, dass du auf meine Maus aufgepasst hast." - „Du weißt doch, wie sehr ich ihn liebe, das mach ich immer wieder gern.", sagte ihre Freundin und gab Mathea die Tasche mit Markus' Sachen, die er benötigte.

Mit Markus auf dem Rücksitz und offenen Fenstern parkte sie vor ihrer Wohnung. Es war eine geräumige Eigentumswohnung mit Dachterrasse und im Schlafzimmer einem großen, runden Fenster, aus dem man morgens den Sonnenaufgang perfekt beobachten konnte. Die Küche und das Wohnzimmer waren ein Raum mit hoher Decke, in dem eine dunkle Einrichtung mit weißen Akzenten Platz fand.
Als sie die Tür aufschloss, lief Markus direkt zum schwarzen Sofa und legte sich auf seinen bereits eingekerbten Stammplatz. Mathea stellte ihre Tasche in der Tür ab und setzte sich zu ihm. Sofort legte ihr Hund seinen Kopf in ihren Schoß und sag die erwartungsvoll an. Sie began lächelnd den Kopf des Bullys zu kraulen, welcher nach 5 Minuten einschlief.
Eine Stunde später sah sie auf die Uhr. 19 Uhr. „Scheiße!", rief sie und stand vorsichtig auf, um Markus nicht zu wecken. Mathea lief schnell ins Bad, um sich zu duschen und ihre Haare und Make Up zu machen. Sie band ihre lockigen, braunen Haare in einen hohen Zopf und zog vorn zwei dünne Strähnchen heraus. Für ihr Outfit nahm sie das schwarze, enge Kleid, welches sie beim Abendessen mit ihren Eltern trug, zusammen mit einer Radlerhose und schwarzen Haifischnikes an. Für ihren Geschmack nicht allzu unpassend zum Kleid und praktisch genug, um darin notfalls den gesamten Abend darin zu stehen. Aus einem anderen Schrank nahm sie sich eine kleine schwarze Tasche, in der sie ihr Handy, Schlüssel und ihr Portemonnaie verstaute. Punkt 20 Uhr klingelte es an ihrer Tür und sie hörte sie Markus neugierig hintapste. Schnell lief sie hin, betätigte den Türöffner und öffnete die Haustür. Wenige Sekunden später stand John, gekleidet in schwarzer Jogginghose und weißem T-Shirt vor ihr. „Hi.", sagte Mathea und deutete ihm, dass er eintreten soll. Markus blieb skeptisch an Matheas Seite und schnüffelte kurz an John, bevor er zurück zum Sofa lief. „Ich muss Markus noch kurz füttern, danach können wir los.", sagte sie schnell und ging in die Küche, wo sie eine Dose aus dem Schrank nahm, den Inhalt in eine Schüssel gab und ihm diese neben seine bereits gefüllte Wasserschale stellte. „Schöne Schuhe, die du da hast.", sagte John grinsend, woraufhin Mathea sie umdrehte und auf Johns Schuhe blickte. Lachend nickte sie und täschelte Markus' Kopf. „So mein Spatz, ich komm erst heute Nacht wieder, stell mir die Bude nicht auf den Kopf.", sagte sie mit etwas höherer Stimme und stand auf, um nun in Johns belustigtes Gesicht zu schauen. „Was? Markus wird behandelt wie mein Kind, da brauchste garni so blöd zu schauen." meckerte sie, weshalb sich in ihrer Sprache ein leichtes Sächsisch verstecke. John fing lauthals an zu lachen, weshalb Mathea ihre Augen rollte, ihn am Handgelenk nahm und ihn mit sich mit zur Haustür zu zerren.

„Wo genau gehts jetzt hin?", fragte Mathea, während sie zur U-bahn liefen. „Reeperbahn.", antwortete John kurz und ging die Treppe runter. „Ich hab aber keine Fahrkarte.", stellte Mathea fest, als sie am Fahrkartenautomat stehen blieb und sich ein Ticket ziehen wollte. „Zwei Stationen ist immer frei und jetzt komm, die Jungs warten.", sagte er locker und ging weiter zum Steig. „Du bist mir so ein Rätsel.", sagte sie schmunzelnd und setzte sich auf eine leere Bank. „Wenn ein Kontrolleur kommt, siehst du auch aus wie Elias, das garantiere ich dir.", versprach Mathea John, während sie ihr Handy aus def Tasche nahm und Juna antwortete.

Du gehst mit ihm Feiern?!
Schick mir bitte Bilder!
Hallo?
Thea?
Sofort!!

Jaja du Nervzwerg,  mach ich.

Und trink ja nicht so viel, du weißt ganz genau, dass du dann mal nicht in deinem Bett aufwachst

Die letzte Nachricht ignorierte sie und öffnete die Kamera. „Wir müssen mal ein Bild machen, Juna will, dass ihr welche schicke.", teilte Mathea John seufzend mit und drückte ihm ihr Handy in die Hand. Er nickte und ohne zu zögern schoss er ein Bild von sich und seiner Begleitung. Er sendete es ab und bevor er ih das Handy wiedergab, leitete er es an sich weiter. „Hey, was machst du da?", rief Mathea empört, als sie sah, dass er nicht mehr in Junas Chat war. Sie riss John das Handy aus der Hand und sah sich das Bild genauer an. „Ich seh da richtig scheiße aus und du Arsch schickst das einfach ab." - „Du siehst umwerfend aus und jetzt komm, die U-bahn ist da.", antwortete John und stand auf. In Matheas Bauch machten sich Schmetterlinge breit und sie lächelte vor sich hin. „Kriegst du so selten Komplimente oder wieso grinst du so?", fragte er und hielt sich an einer Stange fest. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah sie zu John und drehte sich mit dem Rücken zu ihm.

„Bonez", grölte einer der breitgebauten Männer, im Club in der VIP Lounge saßen. Er stand auf und schlug mit John ein. „Digga, du warst einfach weg, wie wars im Osten?", fragte er. er hatte genau wie John über seinen ganzen Körper verteilt Tattoos war jedoch etwas kleiner als John und hatte braune Haare. „War ganz geil eigentlich.", antwortete John und legte seinen Arm um Matheas Taille. „Und du hast dir schon wen zum Ficken geschnappt?", fragte ein anderer, der auf der Bank saß und eine Flasche Vodka in der Hand hielt. „Halts Maul, Maxwell. Das ist Mathea, wegen ihr war ich nicht da.", klärte er die Runde auf. Die restlichen vier stellten sich Mathea vor und schließlich setzten sich Mathea und John zu seinem Cousin Marten und Jonas.
„Und die geile Sau ist also gleichzeitig Nasenbrecher und Arzt?", fragte Jonas und reichte John ein Glas mit Vodka. „Nasenbrecher?", fragte nun Alex und sah schockiert zu Mathea, die sich eben ein Vodka E mischte. „Kein Wunder, sieht unschuldig aus und kippte sich ein fettes Glas Vodka E runter.", sagte Maxwell und lehnte sich über den Tisch zu Mathea. „Erzähl mal, Nasenbrecherin, wie bist du zu diesem Spitznamen gekommen", er musterte sie kritisch und zog die Augenbrauen zusammen. „Hab vor ein paar Tagen beim Boxen einem Freund die Nase gebrochen.", antwortete sie trocken und trank die Hälfte ihres Drinks. Verwundert und gleichzeitig belustigt nickte Max und setzte sich wieder. Nach ihrer Aussage lagen alle Augen auf ihr. „Was muss das bitte für ein Lappen gewesen sein, dass du ihm seine Nase gebrochen hast?", fragte Marten nun und John lachte. „Der Typ geht 6 Tage die Woche trainieren und hatte nichtmal ansatzweise eine Chance gegen sie. Thea hat so eine krasse Technik, sie könnte Profi werden, würde sie regelmäßig trainieren.", sagte er ein wenig stolz und sah nun auch zu Mathea. „Ach, das war doch nur ein Jugendtraum und ich hab immer nur in der Garage von meiner besten Freundin trainiert." Sie winkte ab, trank ihr Glas aus und stand auf. „Jetzt entschuldigt mich, ich muss jetzt tanzen gehen.", sagte sie und zwinkerte John zu. „Die hat dich ja ganz schön in ihren Bann gezogen.", stellte Jonas fest und sah belustigt zu John, welcher ihm dann auf den Hinterkopf schlug. „Halt deine Fresse, Gazo.", knurrte er.
Er wusste jedoch genau, wie recht er hatte.

Gebaut auf LügenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt