Nun hatte Remus sich endlich als ein glücklich verheirateter Mann geoutet und hoffte, dass die Stunden mit der siebten Klasse nicht mehr so anstrengend werden würden. Es war schon besser geworden, nachdem die Schülerinnen erfahren hatten, dass er verheiratet war, aber (so gemein es auch klang) nun wussten sie auch, dass sie gegen seine Frau keine Chance hatten. Wer konnte jemanden wie Phillis schon übertreffen?
„Guten Morgen!", begrüßte Remus sie alle also optimistisch und stellte seine Tasche auf seinem Schreibtisch ab. „Heute sind die Aufsätze über Inferi fällig, bitte legt sie am Ende der Stunde auf meinen Tisch – auch von Ihnen, Mr Wood! Heute wollen wir fortfahren mit– ja? Gibt es eine Frage zu den Aufsätzen?"
Eine Schülerin (natürlich Miss Summers) hatte ihre Hand erhoben. „Sir... wie lange sind Sie schon mit Ihrer Frau verheiratet?"
Remus stockte einen Moment lang. Eigentlich war er es gewohnt, immer schnell funktionieren zu müssen. Wenn Phillis einen guten (oder schlechten – je nachdem, wie man es sah) Tag hatte, schien sie beinahe vor Energie zu vibrieren. Sie konnte kaum stillsitzen und ihre Gedanken schienen mit Lichtgeschwindigkeit an ihr vorbei zu rasen. An solchen Tagen redete sie in einem Moment von einem Konzert von David Bowie und im nächsten hält sie einen Vortrag über das Musical „Jesus Christ Superstar". Und wenn Remus an solchen Tagen mit ihr mithalten wollte, musste er konzentriert bleiben und schnell denken, um ihre Gedankensprünge überhaupt mitzubekommen.
Der Umgang mit Houdini hatte ihn auch gelehrt, dass Dummheit und Langsamkeit in seinem Freundeskreis nicht toleriert wurde. Wenn man den Fehler beging, zu langsam oder zu langweilig für Houdini zu sein, ignorierte er einen einfach (natürlich niemals Phillis, aber deswegen war sie wohl auch Houdinis beste Freundin und nicht Remus).
Im Moment, da war Remus sich sicher, würde Houdini sich über ihn lustig machen und ihn dafür verspotten, wie langsam er war.
Natürlich hatte Remus nun (hoffentlich) weniger Probleme damit, dass Schülerinnen romantisches Interesse an ihm hatten, aber dafür klammerten sie sich wohl an sein Privatleben. Er hätte das vorhersehen können.
„Ich denke nicht, dass das Teil des Schulstoffes ist, Miss Summers", sagte Remus möglichst neutral.
Jemand anderer hob seine Hand. „Spielen Sie auch Quidditch?"
„Nein, ich bin ziemlich unsportlich. Aber wie schon gesagt, was genau hat das mit–"
„Wie haben Sie Ihre Frau kennengelernt?"
Remus seufzte und blickte sich kurz in der Klasse um. Sie alle starrten ihn mit neuem Interesse an und Remus fiel auf, dass wahrscheinlich noch nie eine ganze Klasse zugleich so aufmerksam gewesen war. Und deswegen gab er auf.
„Nun gut", sagte er mit einem Blick auf seine Uhr. „Ich gebe Ihnen fünf Minuten, um jede Frage über mein Privatleben zu stellen, das sie interessiert und ich werden diese Frage nach eigenem Ermessen beantworten. Aber bitte, bleiben Sie respektvoll und fragen Sie keine zu intimen Fragen, ich bin noch immer Ihr Professor. Verstanden? Dann beginnt!"
„Wie lange–", begann Summers sofort und sie musste ihre Frage nicht einmal zu Ende aussprechen.
„Wir haben vor elf Jahren geheiratet. Kennengelernt habe ich Phillis schon mehrere Jahre davor in Hogwarts. Sie war schlecht in der Schule und Professor McGonagall hat gedroht, sie aus dem Quidditch-Team zu werfen, wenn sie noch einmal ihre Hausaufgaben vergisst, also habe ich ihr geholfen. Dann sind wir zusammengekommen, haben uns wieder getrennt. Dann sind wir wieder zusammengekommen und sind zusammen nach Amerika durchgebrannt."
„Warum Amerika?"
„In Großbritannien oder Irland gibt es kein Las Vegas und wir wollten aus unserer Hochzeit keine große Sache machen."
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Achilles | Remus Lupin [3]
FanfictionAchilles, Achilles, Achilles, come down Won't you get up off, get up off the roof? The self is not so weightless, nor whole and unbroken Remember the pact of our youth Where you go, I'm going, so jump and I'm jumping Since there is no me without you...