Chapter 1

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Der Wind wehte mir durch mein langes,braunes Haar,während ich in den Spiegel meines schwarzen Autos sah und meinen Lippenstift nachzog.

Es war ein schöner Sommertag und doch eigentlich perfekt für ein Familientreffen. Dass meine Brüder es überhaupt so lange durchhalten war überraschend. Ok,mein Zwilling geht ja noch,aber Damon? Mich hat es schon fast gewundert,als ich hörte,dass er noch lebt.

Ich hatte schon einen 6 stündigen Flug hinter mir und fuhr jetzt auch schon bestimmt seit 4 Stunden. Davor lebte ich in New York. Große Städte waren mir schon immer lieber. Damon wäre da jetzt wahrscheinlich meiner Meinung,doch für ihn hätte es den Grund,dass es da so viele Menschen gibt,die er töten kann,naja und vielleicht noch die vielen Bars.

Außer die Bars stimme ich da gar nicht mit meinem Bruder überein. Wenn ich auch nur einen Tropfen Menschenblut zu mir nehme werde ich wieder zu einer kaltblütigen Ripperin. Ihr denkt Stefan ist schlimm? Dann habt ihr mich noch nicht erlebt.
Ich habe damals viel getrunken und habe dabei auch das ein oder andere Dorf ausgelöscht. Manchmal sogar ganze Städte,doch dank Elijah,der mich damals in dieser Verfassung gefunden hatte, ging es mir jetzt schon viel besser.

Nun sah ich endlich das Ortsschild der kleinen Stadt Mystic Falls und war wirklich erleichtert,dass ich endlich da war. Ans Autofahren werde ich mich wohl nie gewöhnen.

Meine Fingerspitzen schlugen nervös aufs Lenkrad und ich sah mich fast schon ängstlich in der Stadt um,die ich durch mein Auto beobachtete.

Ich habe immer gedacht,wenn dieser Moment eines Tages kommen würde wäre ich bereit dafür. Dem war aber gerade nicht so. Ehrlich gesagt hatte ich das Gefühl,dass mir gleich mein Herz rausspringen würde. Ich sah die Beiden nun schon seit 1906 nicht mehr,was ist,wenn sie mich nun hassen,weil ich sie nie zuvor kontaktiert hatte... Was ist,wenn sie mir das nie verzeihen können?

,,Beruhige dich,Liv. Du hast schon schlimmeres überstanden." Redete ich mir leise ein,doch selbst ich hörte die Angst aus meiner Stimme.

Langsam fuhr ich weiter. So langsam,dass mich selbst ein Fahrradfahrer überholen könnte. Eigentlich fuhr ich sonst immer mindestens doppelt so schnell wie erlaubt war,doch jetzt probierte ich diesen Moment einfach so weit wie möglich hinauszuzögern.

Der Tipp,den ich bekommen hatte, sagte mir,dass ich Elijah in Mystic Falls antreffen werde. Der Zufall,dass meine Brüder auch hier waren ist mir einfach zu groß,weswegen ich ihnen einen Besuch abstatten würde. Vielleicht haben sie ja was mit Elijah zu tun...
Und wenn man mal in der Stadt ist ,spricht ja eigentlich nichts gegen eine Wiedervereinigung...

Ich sah nun das Anwesen der Salvatore Brüder und sofort hielt ich die Luft an.
Das war ein Fehler...

Nachdem ich mein Auto geparkt hatte,lief ich langsam auf die Tür zu.
Das kann doch nur schief gehen... Was denke ich mir überhaupt dabei? Sie denken seit über 100 Jahren,dass ich tot bin und nun stehe ich einfach vor ihrer Tür. Wahrscheinlich bringe ich damit ihr ganzes Leben durcheinander.

Meine Hand bewegte sich langsam gegen die Klingel und erst jetzt merkt ich,wie sehr ich zitterte.
Ich atmete noch einmal tief durch um mich wieder zu fassen und drückte dann selbstbewusst die Taste. Ich musste es wenigstens probieren. Es war vielleicht die beste Gelegenheit,die es je geben wird.

Nach ein paar Sekunden des unerträglichen Wartens wurde die Tür geöffnet und ich nahm sofort Damon wahr. Mein Atem stockte und ich gefror fast schon zu Eis. Eine Weile lang starrten wir uns einfach nur mit großen Augen sowie offenen Mund an,bis er anfang zu sprechen.

,,Du bist tot. Das ist nicht möglich."
Seine Miene wurde wirklich wütend und ich hatte das Gefühl,dass er mir gleich den Kopf abreißen würde,weswegen ich schnell an ihm vorbei ins Haus lief.

The forgotten Salvatore|Klaus Mikaelson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt