dämonisch

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Ein kleines, kaum merkliches Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht.
„Also. Wieso verfolgst du meinen Freund?" fragte er noch einmal und neigte seinen Kopf.
„Freund? Ich...bin nur zufällig hier, weißt du?" langsam kam ich zur Besinnung, stand auf und schüttelte meinen Kopf. Ich gab es nur ungern zu, aber Aziraphale hatte recht.
Ich war sofort unfähig, wenn ich in Schwierigkeiten geriet.
„Moment mal...du bist ein Engel..." murmelte der Mann und stand auf, lief um mich herum und musterte mich. „Verdammte Scheiße, du bist DER Engel. Aziraphales Schwester, hab ich recht?" Er lachte und schüttelte den Kopf.
Ich war nicht im Stande dazu, etwas zu sagen. Woher kannte er mich und woher kannte er meinen Bruder und wieso war er auch hier und was war er?
All das schwirrte in meinem Kopf umher, doch ich konnte es nicht aussprechen.
„Und...wer bist du?" fragte ich gedankenverloren und sah zu ihm hinauf.
„Ist mir ein Vergnügen, dich kennenzulernen, Engel. Mein Name ist Crowley..." antwortete er mit tiefer und rauer Stimme, verbeugte sich ein wenig und nahm meine Hand, förmlich.
Ich schluckte schwer.
„Du bist der Marquis der Hölle...Der Kommandant. Der Crowley?" sofort zog ich meine Hand weg.
Langsam stellte er sich wieder auf und grinste erneut auf eine amüsierte Art und Weise.
„Der einzig Wahre...Leibhaftig." sagte er und blickte sich wieder um. „Tja, ich muss dann mal weiter."
„Wohin? Zu meinem Bruder?! Wohl kaum! Ein Dämon und mein Bruder? Du kannst mich nicht reinlegen. Mein Bruder würde niemals-..." ich schüttelte den Kopf und lachte abwertend.
„Komm, ich zeigs dir..." sagte er kalt und deutete in Richtung der Kirche auf dem Friedhof, welche durch den Nebel nur schwach zu erkennen war.
„Nein, ich kann nicht, wenn er sieht, dass ich hier b-.." Sein Lachen unterbrach mich.
„Du darfst nicht hier sein, stimmt ja. Die behütete Schwester.", Er verschränkte die Arme und sah auf mich hinab. „Ich werde nichts sagen."
Ich blinzelte überrascht. „Wirklich?"
„Wirklich. Dann bleib aber auch in der Nähe und verpass die Show nicht." grinste Crowley und deutete zur Kirche.
„Du kannst dort doch gar nicht rein..." stellte ich fest und zog eine Augenbraue nach oben.
„Du wärst beeindruckt." sagte er trocken, legte seine Hand auf meinen Kopf und verwüstete meine Haare, bevor er sich auf den Weg zur Kirche machte.
Knurrend und nicht amüsiert versuchte ich, meine Haare nun in einen Zopf zu binden.
Langsam lief ich durch die Dunkelheit zur Kirche.
Mir war ein wenig schlecht. Mein Bauch kitzelte. Ich hatte Angst im Dunkeln. Ich konnte es überall hell werden lassen, natürlich wusste ich das. Aber das würde zu viel Aufmerksamkeit auf mich ziehen.
Durch ein Fenster konnte ich meinen Bruder beobachten, wie er sich mit drei Menschen unterhielt. Eine von ihnen deutete mit einer Waffe auf Aziraphale.
Dieser Schreibkram, wenn sie ihn töten würden...
Gerade im richtigen Moment flog die Tür zur Kirche auf und Crowley stiefelte hinein.
Er lief wie auf Lava.
Natürlich. Es war geheiligter Boden, auf welchem er sich befand. Als Dämon würde er bald anfangen zu Brennen, wenn er stehenbleiben würde.
Irgendetwas redeten die beiden.
„Gleich wird hier eine Bombe einschlagen und es müsste schon ein WUNDER geschehen, damit mein Freund, seine Schwester und ich nicht zu schaden kommen." hörte ich Crowley sagen.
Aziraphale nickte geistesabwesend, bis er realisierte, was sein dämonischer Freund eben sagte. „Meine was?" fragte er verwirrt.
„Tu es einfach..." knurrte Crowley und deutete auf das Fenster, durch welches ich blickte.
Ich erschrak, als nun auch mein Bruder in meine Richtung sah.
Ein Pfeifen ertönte und im nächsten Moment wurde es laut. Die Bombe der Nationalsozialisten schlug auf der Kirche ein. Ich hielt mir die Ohren zu und bereitete mich innerlich darauf vor, Gabriel erklären zu müssen, was passiert war.
Doch es passierte nichts. Als ich mich umsah, war ich noch da, um mich herum Zerstörung. Nur mein Bruder und sein Freund standen noch da. Und bei dem Gesichtsausdruck meines Bruders wünschte ich mir doch lieber, ich wäre bei Gabriel im Himmel gelandet.
„Lara!" stieß er wütend aus.
„Du hast gelogen! Du hast gesagt, du verpetzt mich nicht!" ging ich Crowley an und lief einen Schritt auf ihn zu.
„Ich bin ein Dämon. Natürlich habe ich gelogen." grinste dieser nur.
„Lara! Ich habe dir ausdrücklich untersagt, mir hierher zu folgen. Du solltest zu Hause bleiben und auf mich warten." schimpfte Aziraphale.
Ich seufzte. „Aber ich kann helfen! Ich bin Jahrhunderte alt! Ich hab es satt, dass du auf mich aufpasst!"
„Das ist nunmal meine Anweisung. Von Gott persönlich. Sie möchte dich nur sicher wissen. Und wir beide waren früher schon besser befreundet als die anderen Engel und du." erklärte er und sah nun doch besorgt aus. Er hielt sich immer an Gottes Pläne.
Ich wich seinem Blick aus und starrte auf den Boden.
„Lara..." murmelte er nun.
Ich verstand mich früher wirklich am besten mit Aziraphale. Er war immer für mich da, nahm sich Zeit, mir alles zu erklären und wir beide waren die einzigen, die die Erde auswählten, um auf ihr zu leben. Ich liebte die Erde und die Menschen und Aziraphale tat es mir gleich.
„Komm schon, Engel. Du kannst sie nicht mehr länger einsperren." hing sich Crowley ins Gespräch.
Aziraphale sah zu ihm hinauf und wirkte besorgt.
„Sie ist ein starker Engel. Gib es zu. Immerhin hat sie versucht, Eva zu beschützen und Eden zu wahren. Und sie war sehr lecker." Crowley grinste und leckte sich die Lippen.
„Du?! Du warst die Schlange!?" fragte ich empört.
„Und du das Eichhörnchen." antwortete er und verschränkte die Arme.

Fall deep with me...//Crowley FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt