Theater

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Nervös lief ich langsam die Treppe hinab.
Unten stand Crowley allein, den Blick in eines der zahlreichen Bücher gesenkt.
Erst, als er mich hörte, fanden seine Augen meinen Körper.
Überwältigt schloss er das Buch und wollte es zurück ins Regal packen, verfehlte allerdings und das Buch fiel zu Boden.
Ich kicherte ein wenig und stellte mich ihm gegenüber.
Aziraphale war noch nicht fertig. Er war noch immer oben in seinem Zimmer.
Crowley legte die Hand auf seinen Hut, nahm ihn langsam ab und verneigte sich ein Stück nach vorn.
„Wieso hat er dich so lang geheim gehalten?" fragte er und blickte allerdings nun hinter mich.
Dort stand mein Bruder mit verschränkten Armen.
„Aus diesen Gründen, Crowley." antwortete er nun für mich.
Meine Wangen erröteten.

„Ach komm schon. Ich würde doch nie für deine Schwester schwärmen." hörte ich Crowley hinter mir sagen. Ich lief bereits vor, da Aziraphale unbedingt ein Wort mit Crowley wechseln wollte. Ohne mich natürlich.
„Nicht so laut!" hörte ich Aziraphale schimpfen. Die nächsten Worte hörte ich leider wirklich nicht.
Im Theater angekommen, sollte Crowley unbedingt nicht neben mir sitzen.
„Lassen wir sie doch entscheiden." schlug Crowley vor und blickte hinab zu mir.
Ich wollte in der Mitte sitzen.
Dies geschah dann auch. Wenn auch widerwillig.
Hätte man uns drei von außen sehen können, hätte man ein breites Lächeln, ein nervöses Lächeln und einen absolut nicht amüsierten, blonden, Engel sehen können.
Ich gehe nicht genau darauf ein, welcher Ausdruck zu wem gehörte.
Crowley war charmant.
Es gefiel mir, mich mit ihm zu unterhalten.
„Und jetzt guck dir den an. Mit seinen Ballonhosen." flüsterte er mir zu und brachte mich zum Lachen. „Sah er wirklich so aus? Dieser Shakes...-Shake..?" fragte ich und überlegte, wie dieser Dichter von damals hieß.
„Shakespeare." beendete Crowley für mich den Satz. „Ja, er sah fast so aus."
„Kanntest du ihn?" fragte ich weiter und sah ihn nun an.
„Oh ja. Dein Bruder auch. Alle haben ihn ausgelacht, weil er-..." erzählte er und drehte seinen Kopf zu auch zu mir.
„Ballonhosen trug?" scherzte ich. Crowley lachte, ich stieg ein.
Aziraphale war es peinlich mit uns in solch vornehmen Etablissement zu sein, während wir derartige Scherze machten.
„Ssssh! Wie könnt ihr lachen? Sie wird bald sterben..." flüster-schrie er uns an.
Wir sahen ihn an und mussten uns zusammenreißen, ihn nicht auch auszulachen.
„Hast du auch Ballonhosen getragen?" flüsterte ich nun weiter und sah erneut auf Crowley.
„Na was denkst du denn? Man musste doch mit dem Trend gehen. Dein Bruder übrigens auch." antwortete er leise und ließ mich erneut kichern.
„Hey! Leise oder ich komme hoch und bringe euch Manieren bei!" knurrte ein vornehm angezogener Mann, welcher zwei Reihen vor und saß.
Crowley beugte sich nach vorn, sah ihm tief in die Augen und ließ durch seine dämonischen Kräfte sein echtes Gesicht für eine kurze Sekunde aufblitzen. Der Mann vor uns erschrak vor Angst, drehte sich um und schwieg für den Rest des Abends.
Auch ich musste erst einmal schlucken. Er erschrak mich ungemein.
Das merkte Aziraphale und funkelte Crowley böse an. „Unterlass das! Crowley...!"
Aziraphale meckerte immer sanft mit ihm. Sie hatten sich beide sehr gern.
„Ist schon in Ordnung..." flüsterte ich und legte eine Hand auf seinen Arm, damit er sich beruhigte. Aziraphale atmete tief ein und aus.
„Entschuldige, falls ich dich erschreckt habe. Manchen Männern gehört Respekt beigebracht." lächelte Crowley und sah mich erneut an.
Ein kleines Lächeln entglitt nun auch meinen Lippen.

Nach dem Theater standen wir gemeinsam vor Aziraphales Laden.
„Gut. Morgen, ein letztes Mal. Im Park." sagte Aziraphale nach einem kurzen Vorgespräch darüber, dass sie sich morgen gern nochmal sehen würden, bevor sie den Kontakt erst einmal für eine lange Zeit abbrechen würden.
Es machte mich traurig. Ich hatte heute wirklich viel Spaß gehabt. Seit langem mal wieder.
„Lara, würdest du schon einmal nach drinnen gehen? Ich muss etwas mit Crowley besprechen über einen der vergangenen Fälle, die wir gemeinsam erlebt haben." bat mich Aziraphale.
Ich nickte und sah auf Crowley. „Gute Nacht...Danke für den schönen Abend." sagte ich leise und lächelte ihn schüchtern an.
„Gute Nacht, Eichhörnchen." gab er zurück und lächelte sanft.
Langsam ging ich die Treppen hinauf und in mein Zimmer, mit gutem Gewissen darüber, dass ich Crowley noch einmal sehen würde, vor der langen Pause.

„Ich möchte, dass du etwas tust." sagte Aziraphale und nahm einen tiefen Atemzug.
„Woran hast du gedacht?" fragte Crowley und lehnte gegen eine Laterne.
„Naja, bevor wir uns morgen für eine lange Zeit nicht sehen werden, möchte ich, dass es Lara leicht fällt...Vielleicht könntest du sie traurig machen?" bat Aziraphale und blickte Crowley bedrückt an.
„Traurig? Sie war doch heute so glücklich. Wieso verlangst du das von mir?" fragte er empört und nahm seinen Hut von seinem Kopf.
„Eben deshalb. Ich möchte nicht, dass sie dich weiter sehen will. Es ist ein Risiko. Michael hat mich schon dreimal gefragt, was ich bei dir zu suchen habe. Crowley, du bist bekannt in der Hölle und im Himmel. Wir dürfen nicht zusammenarbeiten und das weißt du...Ich werde mein bestes geben, um sie glücklich zu machen, sei dir Gewiss. Aber zuerst..." erklärte Aziraphale und sah seinen Freund verzweifelt an.
„Wie soll ich es deiner Meinung nach tun?" fragte Crowley atmete tief ein und aus.
„Du bist ein Dämon. Ihr seid die Bösen. Dir wird etwas einfallen." antwortete mein Bruder und war sich nicht bewusst, dass er Crowley damit tatsächlich verletzen konnte. Und hatte.
„Natürlich sind wir das. Deswegen soll Lara mich nicht mögen. Ich bin der Böse in der Geschichte und würde ihr früher oder später weh tun, nicht wahr?!" fragte Crowley provokant.
Aziraphale wusste keine Antwort darauf, aber Crowley erwartete auch keine.
„Das werde ich morgen auch. Nicht, weil ich es will, sondern du." ergänzte er und setzte seinen Hut auf. „Gute Nacht, Engel."
Crowley setzte sich in Bewegung ohne ein weiteres Wort.
„G..Gute Nacht..." sagte der im Nebel stehen gelassene Engel bedrückt.

Fall deep with me...//Crowley FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt