Rot

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Aziraphale drehte sich der Magen um.
Er wollte nicht, dass Crowley und ich auch nur miteinander redeten.
„Ja. Und das war schon dein erster Leichtsinn. Wäre es ein anderer Dämon gewesen und nicht Crowley, wärst du vielleicht gar nicht wieder gekommen." sagte Aziraphale und blickte mich strafend an.
Crowley war amüsiert.
„Wenn du sie morgen im Theater nicht dabei haben möchtest, kann ich das natürlich verstehen...Sie hat immerhin nicht auf dich gehört, Engel." berichtete Crowley und nickte vorwurfsvoll in meine Richtung.
„Hey! Ich dachte, du bist auf meiner Seite." sagte ich aufgebracht.
„Ich bin nur auf meiner eigenen Seite, Eichhörnchen." erklärte er und lehnte sich an eine der Steinruinen der Kirche.
„Du hast recht. Ich nehme dich morgen nicht mit." beschloss Aziraphale entschlossen und sah arrogant zur Seite.
„Na gut.", sagte Crowley. „Mein Fräulein, möchten Sie morgen mit mir ins Theater gehen?"
Er sah auf mich hinab und verneigte sich langsam und höflich.
„Was?!" schoss es auf meinem Bruder und mir gleichzeitig heraus. Meine Betonung war verwirrt aber erfreut, während Aziraphale offensichtlich wütend war.
„Was denn? Du hast nur gesagt, du möchtest sie nicht mitnehmen. Deswegen frage ich jetzt." rechtfertigte sich der rothaarige Dämon. „Zudem gefallen mir ihre Haare sehr."
Unter seiner Brille zwinkerte er mir zu.
Das reichte Aziraphale.
„Schluss!" rief er und atmete aufgeregt, während er umher lief. „Wir gehen nach Hause, Lara. Und Crowley!" Er sah ihn an. Crowley lächelte arrogant. „Mit dir rede ich noch darüber."
„Dann gern morgen im Theater!" sagte Crowley laut, da sein bester Freund soeben von ihm davon lief.
„Lara!" rief Aziraphale mir zu.
Einen letzten Blick ließ ich auf Crowley fallen.
„Ich hole dich morgen persönlich ab..." sagte er leise und deutete meinem Bruder hinterher. „Jetzt geh."
Ich lächelte breit und rannte schnell Aziraphale hinterher.

„Du gehst nicht." beschloss er und schüttelte entschlossen den Kopf.
„Komm schon...Ich möchte hier auch Spaß haben und das nicht nur einmal in der Woche, wenn du Zeit für mich hast." erklärte ich und legte meine Hand auf seine Schulter.
Er sagte erst einmal nichts weiter.
Wahrscheinlich überlegte er sich genau, was er sagen würde, bevor er wirklich noch etwas gegenüber mir äußerte.
Ich ließ ihn. Solche Momente waren mir bekannt.
Wir machten uns fertig für die Nacht.
Bevor ich in meinem Zimmer verschwand, machte ich einen entschiedenen Abstecher in Aziraphales Zimmer.
„Gute Nacht..." flüsterte ich, als ich ihn mit einem Buch auf seinem Bett entdeckte.
„Gute Nacht." gab er mir zurück. In seinem Blick lag Besorgnis und Fürsorge.
Daran erkannte ich, dass er es gut mit mir meinte und nicht wütend auf mich war.
Langsam begab ich mich in mein Zimmer, legte mich auf das Bett und schloss langsam die Augen.
In meinem Kopf schwirrten Bilder von Crowley. Von seinem verführerischen Lächeln, seinen roten Haaren, seiner Art, wie er redete...
Ich kniff die Augen zusammen und rieb mir die Schläfen an meiner Stirn. Ich sollte gar nicht über ihn nachdenken. Was machte ich da?!

Am nächsten Morgen, geradeso war die Sonne aufgegangen, saß ich am Fenster, auf meiner Fensterbank, und blickte nach draußen.
Ich beobachtete, wie die Menschen zu ihrer Arbeit liefen, sich grüßten, lächelten.
„Hey..." flüsterte eine Stimme hinter mir.
Es war Aziraphale.
Er setzte sich auf mein Bett und legte die Hände in den Schoß.
Das war seine übliche Sitzhaltung.
„Ich wollte mit dir reden." sagte er.
Ich drehte mich um und lächelte ermutigend.
„Also...das Theater wird das letzte sein, was wir mit Crowley unternehmen werden. Der Himmel und die Hölle schöpfen Verdacht. Es ist natürlich kriminell, wenn ein Engel und ein Dämon Zeit miteinander verbringen, weißt du? Gern, kannst du heute dabei sein. Aber versprich mir, dass du nie etwas mit Crowley allein unternehmen wirst." erklärte er und lächelte nervös.
Ich blinzelte oft und nickte. „Natürlich. Klar. Verstanden."
Aziraphale nickte erleichtert. „Na fein. Möchtest du einen Kaffee?" fragte er und stand wieder auf.
Aziraphale hatte die Eigenschaft, sofort die Stimmung zu wechseln, wenn er das bekam, was er wollte.
„Gern." grinste ich und stand ebenso auf, um ihm in der Küche zu helfen.
Gleichzeitig dachte ich darüber nach, was ich heute Abend wohl anziehen würde. Männer hatten es mit ihren Anzügen immer leichter als wir Frauen.
Tagsüber half ich Aziraphale in deinem Buchgeschäft aus.
Gegen 18 Uhr wurde es im Herbst bereits dunkel. Mein Bruder wollte soeben den Laden abschließen, als ein Mann, schwarz gekleidet mit Hut, schnell den Laden betrat und breit grinste.
Das Lächeln kannte ich. Es war Crowley.
„Guten Abend, Mylady. Aziraphale." sagte er, nickte erst mir zu und dann meinem Bruder. „Ich darf doch den Laden wieder betreten, nicht wahr? Jetzt weiß sie ja, wer ich bin."
Aziraphale musste ihm bereits den Eintritt gestattet haben; sonst könnte er den Laden nicht betreten.
Aziraphale musste sich eingestehen, dass er recht hatte. Ja, wir kannten uns nun.
„Lara, geh dich umziehen, ja? Crowley, wir sind gleich wieder da." beschloss er und lief mit mir gemeinsam die Treppen hinauf.
Ich beschloss, ein langes, schwarzes Kleid anzuziehen, dessen Rücken ausgeschnitten war. Darüber zog ich eine dünne, schwarze Jacke. Ich hing eine goldene Kette um meinen Hals, welche mir Aziraphale einst geschenkt hatte.
Meine Haare band ich zu einem Dutt zusammen und legte ein wenig make up auf.
Hohe Schuhe durften nicht fehlen.
Sobald ich meinte, fertig zu sein, sah ich mich im Spiegel an.
Würde ich Crowley gefallen?
Was machte diese Frage in meinem Kopf?!

Fall deep with me...//Crowley FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt